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Stadion am Schloss Strünkede - die Kultstätte von Westfalia Herne im Porträt

Stadion am Schloss Strünkede im Porträt

Bildquelle: KV 28 [CC BY-SA 0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Das Stadion am Schloss Strünkede in Herne ist eines der größten Amateurstadien in Deutschland. Die traditionsreiche Spielstätte dient dem SC 04 Westfalia Herne als Heimspielstätte und ist zugleich beliebtes Reiseziel für Fußballromantiker und Groundhopper. Sport-90 stellt das Fußballstadion aus dem Ruhrgebiet genauer vor.

Im fußballverrückten Ruhrgebiet lassen sich jede Menge moderner Fußballtempel finden. Man denke nur an den Signal Iduna Park von Borussia Dortmund oder die Veltins-Arena des FC Schalke 04. Aber auch das Stadion am Schloss Strünkede genießt vor allem im Ruhrpott einen absoluten Kultstatus.

Spartanisches Stadion mit wenig Komfort, aber umso mehr Historie

Denn das Fußballstadion mit dem etwas sperrigen Namen wurde bereits 1910 gebaut und kann somit auf eine über 100-jährige Historie zurückblicken. Es befindet sich in der Parkanlage des namensgebenden Schloss Strünkede. Dieses wiederum befindet sich im Stadtteil Baukau in der Stadt Herne. Errichtet wurde das Stadion am Schloss Strünkede als ein kombiniertes Fußball- und Leichtathletikstadion. Bis heute wird die Spielfläche von einer Aschebahn umgeben, die in modernen Stadien längst ausgedient haben.

Trotz einiger Renovierungen und Umbaumaßnahmen ist das Stadion am Schloss Strünkede eine recht spartanische Spielstätte. Den Komfort, den man aus den Bundesligastadien gewöhnt ist, ist in diesem weiten Oval nicht zu erwarten. Immerhin gibt es eine überdachte Haupttribüne, die von beiden Seiten von Stehrängen umgeben ist. Doch eine Anzeigetafel, große Flutlichtanlage oder Rasenheizung gehören nicht zu den Ausstattungsmerkmalen.

Stadion am Schloss Strünkede: Seit 1934 Heimat von Westfalia Herne

Das überrascht allerdings nicht. Denn im Stadion am Schloss Strünkede wird unterklassiger Fußball geboten. Der SC Westfalia Herne trägt hier schon seit September 1934 (!) seine Heimspiele aus. Daher wird das Stadion umgangssprachlich auch vielerorts nur Westfaliastadion genannt oder lediglich Schloss Strünkede.

Westfalia Herne ist zwar zweifelsohne auch ein Traditionsklub und brachte mit Hans Tilkwoski eine echte Fußballlegende zum Vorschein. Der einstige Nationaltorwart, nachdem das Vereinsheim der Blau-Weißen benannt ist, spielte zwischen 1950 bis 1955 beim SCW, stand danach bei Borussia Dortmund (1963-67) und Eintracht Frankfurt (1967-70) zwischen den Pfosten und schrieb beim legendären WM-Finale 1966 zwischen Deutschland und England (Stichwort Wembley-Tor) Fußballgesichte. Doch letztmals waren die Herner 1979 in der 2. Liga vertreten.

Stadion am Schloss Strünkede Kapazität: Rudolf-Harbig-Stadion lässt grüßen

Mit Westfalia Herne ging es danach bergab und in den letzten zehn Jahren pendelte der Klub zwischen der fünftklassigen Oberliga Westfalen und sechstklassigen Westfalenliga 2. Doch das Stadion am Schloss Strünkede war stets das sportliche Domizil des Vereins.

Nach Fertigstellung zählte das Stadion am Schloss Strünkede mit seinem Fassungsvermögen von 32.000 Zuschauern zu den größten Stadien in Deutschland. Bis heute hat sich an der Kapazität nichts geändert. Gemäß unserer Stadionliste Deutschland ist die Zuschauerkapazität vom Westfaliastadion mit der des Rudolf-Harbig-Stadions (32.123) von Dynamo Dresden vergleichbar.

Zuschauerrekord 1960 mit 35.000 - heute vor „Trauerkulisse“

Zugleich kann sich das Stadion am Schloss Strünkede als eines der größten Amateurstadien in Deutschland betiteln. Lediglich das ebenfalls in Nordrhein-Westfalen gelegene Stadion Gladbeck weist in dieser Kategorie mit 37.612 Plätzen eine größere Kapazität auf. Doch vor ausverkaufter Kulisse spielt Westfalia Herne natürlich nicht. Die Heimspiele der Blau-Weißen verfolgen kaum 500 Fans, die im weiten Rund etwas verloren wirken. Und ausverkauft würde im Fall vom Stadion am Schloss Strünkede auch „nur“ 9.999 Zuschauer heißen. Denn auf diese Kapazität ist die Zuschaueranzahl im Spielbetrieb begrenzt.

 

 

Das war nicht immer so. Schon gar nicht am 28. Mai 1960. Denn damals strömten sogar 35.000 Zuschauer in das ikonisch Ruhrgebiet-Stadion um das Heimspiel der damals erstklassigen Westfalia gegen den Hamburger SV im Rahmen der Endrunde um die deutsche Meisterschaft beizuwohnen. Sie sorgten damit für den Stadion am Schlosspark Zuschauerrekord.

VfL Bochum bescherte Stadion am Schloss Strünkede Bundesliga

Westfalia Herne kickte zwar von 1933 bis 1944 als Teilnehmer an der Gauliga Westfalen sowie von 1954 bis 1963 in der Oberliga West in den damals höchsten Spielklassen. Doch in der 1963/64 eingeführten Bundesliga war der Traditionsklub nie vertreten. Dennoch konnte Mitte der 1970er Jahre Bundesliga-Fußball im Stadion am Schloss Strünkede begutachtet werden.

Möglich machte es der VfL Bochum. Denn der Revierklub baute 1976 sein Stadion An der Castroper in das heutige Ruhrstadion (heute offiziell Vonovia Ruhrstadion) um und benötige ein Ausweichspielort. So landete der damalige Bundesligist im nur rund 10 Kilometer entfernten Schloss Strünkede. Auch das zu jener Zeit marode und baufällige Stadion am Schloss Strünkede sollte von dieser Entscheidung profitieren. Denn auf Kosten der Bochumer wurde auch das Westfaliastadion, welches sich in einem erbarmungswürdigen Zustand befand, saniert.

Nach Umbau 2018: Kunstrasen ersetzt Naturrasen

Letztmals wurde ab 2017 im größeren Stil Hand am Stadion am Schloss Strünkede angelegt. Im Zuge der rund einjährigen Umbauten erhielt das Stadion ein paar Flutlichtmasten, die Dachkonstruktion und die Sitztribüne einen neuen Anstrich.

 

 

Darüber hinaus wurde der Naturrasen als Spielfläche gegen einen hochmodernen Kunstrasen getauscht und es entstanden eine neue Aufwärmfläche sowie neben dem Stadion ein Kleinspielfeld (40x60 Meter) für den Westfalia-Nachwuchs und die Hockey-Mannschaft. Die Baukosten beliefen sich auf knapp 1,9 Millionen Euro, die von der Stadt Herne und dem Land Nordrhein-Westfalen getragen wurden. Die Stadt Herne ist bis heute Eigentümer vom Stadion am Schloss Strünkede. Westfalia Herne hat Spielstätte all die Jahre gepachtet, wobei die „WAZ“ Ende 2021 berichtete, dass der Klub aus Kostengründen den Pachtvertrag gekündigt hat.

Westfaliastadion: Wilde Namenshistorie seit 2010

Sehr ereignisreich gestaltete sich die Namenshistorie vom Stadion am Schloß Strünkede. Nachdem das Herner Stadion diesen Namen zwischen 1910 bis 2010 trug, wechselte es durch Namenssponsoring in den vergangenen zehn Jahren mehrfach seinen Namen. Die Spielstätte hieß erst TREL RuhrpottArena (2010/11), dann lange Zeit ABISOL-Arena (von 2012-17), ehe sich der E-Zigaretten-Produzent GermanFLAVOURS die Namensrechte für ein Jahr (2017/18) sicherte und das Stadion am Schloss Strünkede GermanFLAVOURS Park hieß.

Anschließend wurde mit der Einzelhandelskette Real (real-Arena von 2018 bis 2020), danach hieß es EDI-Arena (2020/21) ein neuer Namensgeben gefunden. Aktueller Name-Right-Partner ist das Gebäudesanierungsunternehmen PolygonVatro, sodass das Stadion am Schloss Strünkede offiziell Polygonvatro-Arena heißt.

Stadion am Schloss Strünkede: Die wichtigsten Fakten & Daten

 

  • Stadionname: Stadion am Schloss Strünkede (offiziell Polygonvatro-Arena)
  • Verein: Spielstätte vom SC Westfalia Herne
  • Historische Namen: TREL RuhrpottArena (2010/11), ABISOL-Stadion (bis 2017), GermanFLAVOURS Park (bis 2018), real-Arena (bis 2020), Edi-Arena (bis 2021)
  • Adresse: Westring 260, 44629 Herne
  • Eröffnung: 1932 (erbaut 1910)
  • Gesamtkapazität: 32.000 (bei Spielbetrieb auf 9.999 begrenzt)
  • Rasenheizung: nein
  • Untergrund: Kunstrasen

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