Werbung
Werbung


Sportwetten Bonus


Liste aller DFB-Präsidenten

Alle DFB-Präsidenten in einer Übersicht

Bildquelle: Steffen Prößdorf [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Sie sind die Fußball-Oberhäupter in Deutschland: Die DFB-Präsidenten! Sie kümmern sich gemeinsam mit den verschiedenen Gremien um die Geschicke des nationalen Verbandes und bilden quasi den Kopf des Deutschen Fußball-Bundes. Seit Gründung des DFB im Jahr 1900 nahmen bislang 13 verschiedene Präsidenten Platz auf dem deutschen Fußballthron. Längst nicht immer unumstritten und frei von Skandalen. Wir zeigen die Liste aller DFB-Präsidenten und stellen diese in einem Kurzportrait vor.

Bislang umfasst die DFB-Präsidenten Liste 13 Personen - allesamt männlich. Erster Präsident des DFB war Professor Ferdinand Hueppe. Er wurde 1900 in das Amt gewählt und war damit Vorsitzender eines insgesamt elfköpfigen Ausschusses. Die Amtszeit von Hueppe endete nach vier Jahren. 1904 trat Hueppe, der als Arzt, Bakteriologe, Hygieniker, Hochschullehrer und Sportfunktionär ein wahrer Tausendsassa war, als DFB-Präsident zurück. Grund war ein Beschluss des Weltverbandes FIFA, wonach Hueppes Verein, der DFC Prag, nicht mehr dem DFB angehörte.

Kurzes Intermezzo von Nohe - Hinze für 20 Jahre DFB-Präsident

In die Fußstapfen von Ferdinand Hueppe trat Friedrich Wilhelm Nohe. Seines Zeichens Lehrer, Fußballspieler und Fußballfunktionär, der sich aufgrund seiner Tätigkeit als Vorsitzender des Karlsruher Fußball-Vereins für den Posten empfehlen konnte. Aber nicht für lange Dauer. Nohe, der u.a. an einer Militärschule in London unterrichtete, erklärte nur ein Jahr nach seiner Inthronisierung seinen Rücktritt, nachdem es zu einem Streit zwischen dem DFB und Süddeutschen Verband kam. 1904 bis 1905: Bis heute ist Nohe der DFB-Präsident mit der kürzesten Amtszeit.

Dritter als 1. Vorsitzender des Deutschen Fußball-Bundes war Gottfried Hinze, der zwischen 1905 bis 1925 die Rolle des DFB-Boss besetzte. Sein Amt hinderte Hinze allerdings nicht davon ab, weiterhin aktiv Fußball zu spielen. Der Kaufmann war Torwart des Duisburger Sportvereins, den Hinze selbst mitgründete. Wie seine beiden Vorgänger trat auch Hinze als DFB-Präsident zurück. Hinze sprach sich vehement gegen eine Verlegung der DFB-Zentrale nach Berlin aus, woraufhin der Druck auf seine Person zu groß wurde und er die Reißleine zog.

DFB-Präsidenten in einer Liste

 

Amtszeit DFB-Präsident
1900 – 1904 Ferdinand Hueppe
1904 – 1905 Friedrich Wilhelm Nohe
1905 – 1925 Gottfried Hinze
1925 – 1945 Felix Linnemann
1949 – 1962 Peco Bauwens
1962 – 1975 Hermann Gösmann
1975 – 1992 Hermann Neuberger
1992 – 2001 Egidius Braun
2001 – 2006 Gerhard Mayer-Vorfelder
2004 – 2012 Theo Zwanziger
2012 – 2015 Wolfgang Niersbach
2016 – 2019 Reinhard Grindel
2019 – 2021 Fritz Keller
2021 – 2022 2021 - März 2022 Peter Peters/Rainer Koch (Interimspräsidenten)
2022 – laufend Bernd Neuendorf

 

DFB-Präsident Linnemann mit NS-Schatten

Nächster im Bunde ist Felix Linnemann, der genau wie Hinze insgesamt 20 Jahre als DFB-Präsident tätig war - von 1925 bis 1945. Linnemann trieb die Modernisierung des DFB erfolgreich voran, allerdings fiel die Amtszeit des Polizisten inmitten des dunklen NS-Regimes und Zweiten Weltkriegs (1939-1945). Nach Kriegsende existierte der DFB bis 1949 nicht, darüber hinaus wurde der Verband ab 1940 vom neugegründeten „Fachamt Fußball“ abgelöst, dem Linnemann jedoch vorsaß. Auf eine gesonderte Kennzeichnung wurde innerhalb der Liste der DFB-Präsidenten verzichtet, soll aber dennoch nicht verschwiegen werden.

Genauso wie die Tatsache, dass Felix Linnemann ab 1937 erst Mitglied der NSDAP war, ab 1940 der SS angehörte, als Leiters einer Kriminalpolizeistelle für die Deportation der Sinti und Roma verantwortlich war und nach dem Krieg sechs Monate in einem englischen Internierungslager inhaftiert war.

DFB-Präsidenten: Von Bauwens über Gösmann bis Neuberger

Erster DFB-Präsident nach dem Zweiten Weltkrieg war Peco Bauwens. Ein deutscher Nationalspieler sowie internationaler Schiedsrichter, der von 1950 bis 1962 die Geschicke leitete. Bauwens war aber keinesfalls unumstritten. Zum einen galt sein Verhalten während des Nationalsozialismus als fragwürdig, zum anderen fiel in seine Amtszeit auch das Verbot von Frauenfußball.

Als sechster DFB-Präsident ist Hermann Gösmann zu nennen, der von 1962 bis 1975 im Amt war. Der Sportfunktionär machte auch auf internationaler Bühne Karriere im Dienste der UEFA Karriere. Das konnte Gösmann aber nicht davor bewahren, dass sein Ansehen durch den Bundesliga-Skandal in den 70er Jahren ordentlich Schaden genommen hat.

Im Jahr 1975 wurde Hermann Neuberger zum DFB-Präsidenten ernannt. Den Posten bekleidete er bis zu seinem Tod im Jahr 1992, als er einem Krebsleiden erlag. Neuberger glänzte im Vorfeld seiner DFB-Präsidentschaft als Chef-Organisator der WM 1974 in Deutschland, sodass „Hermann the German“ direkt im Anschluss nach dem deutschen Triumph bei der Heim-WM zum Vize-Präsidenten der FIFA gewählt wurde. Bis 1990 fungierte Neuberger nebenbei zu seiner Tätigkeit als DFB-Präsident auch als WM-Chef-Organisator.

Sympathieträger Egidius Braun – „Affärenprofi“ Mayer-Vorfelder

Im Zeitraum von 1992 bis 2001 war Egidius Braun der DFB-Präsident. Der leidenschaftliche Fan von Alemannia Aachen darf getrost als einer der sympathischen Präsidenten des DFB bezeichnet werden. Braun, der 15 Jahre vor seiner Präsidentschaftswahl als DFB-Schatzmeister aktiv war, war stets freundlich und ausgesprochen beliebt. Bewies aber auch ein ausgesprochen gutes Gespür, als er nach dem deutschen Desaster bei der WM 1994 trotz aller öffentlicher Kritik weiter auf Bundestrainer Berti Vogts vertraute. Zwei Jahre später gewann die DFB-Auswahl mit Vogts an der Seitenlinie bei der EM in England den Titel.

 

 

Auf Egidius Braun folgte Gerhard Mayer-Vorfelder, der im Zeitraum von 2001 bis 2006 DFB-Präsident war. „MV“ stolperte immer wieder über Skandale - nicht nur während seiner DFB-Tätigkeit - und wurde von der Süddeutschen Zeitung als „Affärenprofi“ betitelt. Der CDU-Politiker (u.a. Finanzminister von Baden-Württemberg von 1991 bis 1998) und langjährige Präsident des VfB Stuttgart (1975 bis 2000) musste sich den Vorwurf gefallen lassen, den DFB in Gutsherrenart zu leiten.

Zwei Präsidenten, zwei Rücktritte: Zwanziger und Niersbach

Nachfolger von Mayer-Vorfelder wurde Theo Zwanziger, der bereits von 2004 bis 2006 mit „MV“ als sogenannte Doppelspitz agierte und anschließend bis 2012 alleiniger DFB-Präsident war. In dieser Rolle machte Zwanziger zunächst eine gute Figur und vor allem sein Einsatz für den Frauenfußball und Bekämpfung der Homophobie brachte ihm Zustimmung ein. Zudem fiel das „Sommermärchen 2006“ in seine Amtszeit. Danach litt aber sein Ansehen (u.a. wegen des Bestechungsskandals um Schiedsrichter Robert Hoyzer) und die Kritik an Zwanziger nahm zu. Sie mündete in einem Rückzug.

Von 2012 bis 2015 hielt Wolfgang Niersbach das Zepter als DFB-Präsident in seiner Hand. Der Sportjournalist war nahezu sein ganzes Leben mit dem DFB verbunden und schaffte den Sprung vom DFB-Mediendirektor zum Präsidenten. Zunächst verlief seine Amtszeit völlig störungsfrei und erfolgreich (WM-Titel 2014), was sich aber nach dreieinhalb Jahren schnell und radikal ändern sollte. Die Vergangenheit holte Niersbach und er stolperte über den mutmaßlichen Stimmenkauf bei der WM-Vergabe 2006. Auch die Staatsanwaltschaft Frankfurt nahm Ermittlungen gegen Niersbach auf. Ein Rücktritt war die logische Konsequenz und wurde am 9. November 2015 Realität.

Auch Grindel nur kurz im Amt - Keller aktueller DFB-Präsident

Niersbach-Nachfolger und neuer DFB-Präsident Reinhard Grindel hatte sich ebenfalls im Journalismus seine Meriten verdient, bevor er 2002 in die Politik wechselte. Aber auch er konnte sich nicht lange im Präsidenten-Sattel halten. Nach rund zweieinhalb Jahren war das Kapitel DFB-Chef für Grindel bereits beendet und er reichte im April 2019 seinen Rücktritt ein. Während seiner Amtszeit nahm die Kritik an seiner Person stetig zu. Keinesfalls unverschuldet. Vor allem die Integrations-Diskussion um Nationalspieler Mesut Özil sowie über Umwege kassierte Gelder und letztlich die Annahme einer Luxusuhr eines Oligarchen aus der Ukraine warfen kein gutes Licht auf den CDU-Mann.

Seit 2019 ist Fritz Keller amtierender DFB-Präsident, der die Liste auf nunmehr 13 Personen ausbaut. Das Oberhaupt des deutschen Fußballs ist zwar Präsident des SC Freiburg, aber abgesehen vom Breisgau war Keller bislang in Fußball-Deutschland weniger bekannt. Man darf gespannt sein, wie sich der Winzer und Sterne-Gastronom schlagen wird.


Werbung