Bildquelle: Walter Koch [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)
Bundesliga-Absteiger Liste
Jährlich steigen zwei oder drei Vereine in die Fußball Bundesliga auf, die gleiche Anzahl an Vereinen muss dagegen den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. In diesem Artikel dreht sich alles um die Bundesliga-Absteiger! Angefangen von einer Liste mit allen Bundesliga Absteigern jeder Saison liefert Sport-90 noch weitere interessante Fakten und beantwortet spannende Fragen zur Statistik! Wer ist der Rekordabsteiger? Welche Mannschaften sind noch nie abgestiegen? Oder wer sind die schlechtesten Absteiger der Bundesliga Historie?
Seit Einführung der Bundesliga zur Saison 1963/64 gehört der Abstieg zum festen Bestandteil einer jeden Spielzeit. Als erster Bundesliga-Absteiger sind Preußen Münster und der 1. FC Saarbrücken in die Geschichtsbücher eingegangen, die den Klassenerhalt nicht packten.
Bundesliga Abstiegsmodus im Wandel der Zeit
Der Abstiegsmodus im deutschen Fußball-Oberhaus hat sich zwar im Laufe der Jahre immer mal wieder leicht verändert, aber mindestens zwei Vereine erwischt(e) es immer. Die beiden Letzten der Bundesliga Tabelle am Ende einer Saison müssen den bitteren Gang in die 2. Liga antreten. Dafür steigen die beiden Erstplatzierten aus dem Unterhaus direkt auf.
Diese Regelung gilt zumindest seit der Saison 2008/09. Abgesehen von den beiden fixen Ab- und Aufsteigern gibt es zudem die Relegation. In dieser treffen der Drittletzte der Bundesliga auf den Dritten der 2. Liga und streiten um den letzten freien Platz der kommenden Bundesligasaison und zugleich auch um den Klassenerhalt. Entsprechend variiert die Zahl der Bundesliga-Absteiger und Aufsteiger zwischen zwei und drei.
Bundesliga Absteiger in der Übersicht
Saison | Absteiger | Absteiger | Absteiger | Absteiger |
---|---|---|---|---|
1963/1964 | 1. FC Saarbrücken | Preußen Münster | - | - |
1964/1965 | Hertha BSC (Zwangsabstieg n. Lizenzentzug) | FC Schalke 04 | Karlsruher SC | - |
1965/1966 | Borussia Neunkirchen | Tasmania Berlin | - | - |
1966/1967 | Fortuna Düsseldorf | Rot-Weiss Essen | - | - |
1967/1968 | Borussia Neunkirchen | Karlsruher SC | - | - |
1968/1969 | 1. FC Nürnberg | Kickers Offenbach | - | - |
1969/1970 | TSV 1860 München | Alemannia Aachen | - | - |
1970/1971 | Kickers Offenbach | Rot-Weiss Essen | - | - |
1971/1972 | Borussia Dortmund | Arminia Bielefeld | - | - |
1972/1973 | Eintracht Braunschweig | Rot-Weiß Oberhausen | - | - |
1973/1974 | Fortuna Köln | Hannover 96 | - | - |
1974/1975 | VfB Stuttgart | Tennis Borussia Berlin | Wuppertaler SV | - |
1975/1976 | Hannover 96 | Kickers Offenbach | Bayer Uerdingen | - |
1976/1977 | Karlsruher SC | Tennis Borussia Berlin | Rot-Weiss Essen | - |
1977/1978 | TSV 1860 München | 1. FC Saarbrücken | FC St. Pauli | - |
1978/1979 | Arminia Bielefeld | 1. FC Nürnberg | SV Darmstadt 98 | - |
1979/1980 | Hertha BSC | SV Werder Bremen | Eintracht Braunschweig | - |
1980/1981 | TSV 1860 München | FC Schalke 04 | Bayer Uerdingen | - |
1981/1982 | SV Darmstadt 98 | MSV Duisburg | - | - |
1982/1983 | FC Schalke 04 | Karlsruher SC | Hertha BSC | - |
1983/1984 | Kickers Offenbach | 1. FC Nürnberg | - | - |
1984/1985 | Arminia Bielefeld | Karlsruher SC | Eintracht Braunschweig | - |
1985/1986 | 1. FC Saarbrücken | Hannover 96 | - | - |
1986/1987 | Fortuna Düsseldorf | Blau-Weiß 90 Berlin | - | - |
1987/1988 | FC Homburg | FC Schalke 04 | - | - |
1988/1989 | Stuttgarter Kickers | Hannover 96 | - | - |
1989/1990 | SV Waldhof Mannheim | FC Homburg | - | - |
1990/1991 | FC St. Pauli | Bayer Uerdingen | Hertha BSC Berlin | - |
1991/1992 | Stuttgarter Kickers | Hansa Rostock | MSV Duisburg | Fortuna Düsseldorf |
1992/1993 | VfL Bochum | Bayer Uerdingen | 1. FC Saarbrücken | - |
1993/1994 | 1. FC Nürnberg | SG Wattenscheid 09 | VfB Leipzig | - |
1994/1995 | VfL Bochum | MSV Duisburg | Dynamo Dresden | - |
1995/1996 | 1. FC Kaiserslautern | Eintracht Frankfurt | KFC Uerdingen | - |
1996/1997 | Fortuna Düsseldorf | SC Freiburg | FC St. Pauli | - |
1997/1998 | Karlsruher SC | 1. FC Köln | Arminia Bielefeld | - |
1998/1999 | 1. FC Nürnberg | VfL Bochum | Borussia Mönchengladbach | - |
1999/2000 | SSV Ulm 1846 | Arminia Bielefeld | MSV Duisburg | - |
2000/2001 | SpVgg Unterhaching | Eintracht Frankfurt | VfL Bochum | - |
2001/2002 | SC Freiburg | 1. FC Köln | FC St. Pauli | - |
2002/2003 | Arminia Bielefeld | 1. FC Nürnberg | Energie Cottbus | - |
2003/2004 | Eintracht Frankfurt | TSV 1860 München | 1. FC Köln | - |
2004/2005 | VfL Bochum | Hansa Rostock | SC Freiburg | - |
2005/2006 | 1. FC Kaiserslautern | 1. FC Köln | MSV Duisburg | - |
2006/2007 | 1. FSV Mainz 05 | Alemannia Aachen | Borussia Mönchengladbach | - |
2007/2008 | 1. FC Nürnberg | Hansa Rostock | MSV Duisburg | - |
2008/2009 | Energie Cottbus | Karlsruher SC | Arminia Bielefeld | - |
2009/2010 | Hertha BSC | VfL Bochum | - | - |
2010/2011 | Eintracht Frankfurt | FC St. Pauli | - | - |
2011/2012 | 1. FC Köln | 1. FC Kaiserslautern | Hertha BSC | - |
2012/2013 | SpVgg Greuther Fürth | Fortuna Düsseldorf | - | - |
2013/2014 | 1. FC Nürnberg | Eintracht Braunschweig | - | - |
2014/2015 | SC Freiburg | SC Paderborn | - | - |
2015/2016 | VfB Stuttgart | Hannover 96 | - | - |
2016/2017 | FC Ingolstadt 04 | SV Darmstadt 98 | - | - |
2017/2018 | Hamburger SV | 1. FC Köln | - | - |
2018/2019 | VfB Stuttgart | Hannover 96 | - | - |
2019/2020 | SC Paderborn 07 | Fortuna Düsseldorf | - | - |
2020/2021 | FC Schalke 04 | Werder Bremen | - | - |
2021/2022 | SpVgg Greuther Fürth | Arminia Bielefeld | - | - |
2022/2023 | Hertha BSC | FC Schalke 04 | - | - |
2023/2024 | 1. FC Köln | SV Darmstadt 98 |
Bundesliga mit zwei oder drei festen Absteigern
Zwischenzeitlich gab es in der Bundesliga aber auch drei feste Bundesliga-Absteiger. So geschehen zwischen den Spielzeiten 1974/75 und 1980/81. Mit Einführung der eingleisigen 2. Bundesliga wurde der Modus verändert und erstmals die Relegation eingeführt. Diese hatte bis zur Saison 1990/91 Bestand. Nach der deutschen Wiedervereinigung und der Aufstockung der Bundesliga auf 20 Mannschaften - Hansa Rostock und Dynamo Dresden kamen aus der DDR-Oberliga hinzu - gab es 1991/92 zum ersten und letzten Mal vier Absteiger. Auf diese Weise wurde die Bundesliga wieder auf ihre übliche Anzahl von 18 Vereine reduziert. Die Bundesliga-Absteiger damals hießen Stuttgarter Kickers, Hansa Rostock, MSV Duisburg und Fortuna Düsseldorf, die den Klassenerhalt nicht schafften.
Aber mit Ausnahme dieser Saison wurde zwischen 1990/91 bis 2007/08 stets mit drei festen Absteigern gespielt. Bis 2008 die Relegation ihr Comeback feierte.
Wer stieg am häufigsten aus der Bundesliga ab?
Trauriger Rekordhalter ist der 1. FC Nürnberg! Der Club ist mit neun Abstiegen alleiniger Spitzenreiter in dieser Statistik (Stand 2020). So muss der FCN die Bundesliga in den Jahren 1969, 1979, 1984, 1994, 1999, 2003, 2014 und 2019 verlassen. Nicht der einzige Negativrekord für die Franken. Schließlich ist der 1. FC Nürnberg auch der einzige Verein, der als amtierender Meister abgestiegen ist - in der Saison 1968/69! Dafür sind die Nürnberger aber auch der Rekordaufsteiger in die Bundesliga (8 Aufstiege).
Die zweitmeisten Abstiege hat Arminia Bielefeld vorzuweisen. Die Ostwestfalen haben sieben Mal den Sturz von der Bundesliga in die 2. Liga erlebt (1972, 1979, 1985, 1998, 2000, 2003, 2009). Auf dem 3. Platz der Teams mit den meisten Abstiegen nisten sich derweil gleich sechs Mannschaften ein. Dabei handelt es sich um den MSV Duisburg, Hertha BSC, VfL Bochum, Karlsruher SC, 1. FC Köln und Hannover 96. Sie stiegen in ihrer Vereinsgeschichte sechsmal aus der Bundesliga ab.
Flops: Die schlechtesten Absteiger der Bundesliga
Doch welche Teams sind die schlechtesten Bundesliga-Absteiger, die es in der Bundesliga jemals gab? Diese zweifelhafte Ehre wird seit einer gefühlten Ewigkeit Tasmania Berlin zuteil. Angepasst auf die 3 Punkte-Regel wurden die Berliner 1965/66 mit der mickrigen Ausbeute von 10 Punkten abgeschlagenes Schlusslicht der Fußball Bundesliga Tabelle. Tasmania ist seither das Synonym für Erfolglosigkeit in der höchsten deutschen Spielklasse, zumal der Hauptstadtklub mit 108 Gegentoren und einem Torverhältnis von -93 noch weitere Negativrekorde hält. Diese Liste lässt sich mit 31 sieglosen Spielen in Folge, nur 15 erzielten Saisontoren sowie einem Zuschauer-Negativrekord von 827 Fans gegen Borussia Mönchengladbach fortführen.
Nicht viel besser als Tasmania Berlin erging es dem Wuppertaler SV. Dieser verabschiedete sich nach der Saison 1974/75 mit lediglich 14 Punkten (-54 Toren) sang- und klanglos aus der Bundesliga. Damit ist der WSV der zweitschlechteste Bundesliga-Absteiger.
Auch Hertha BSC & SC Freiburg als Flop-Absteiger
Auf Platz drei der schlechtesten Bundesliga Absteiger hat sich hingegen Hertha BSC eingenistet. Ihren sportlichen Albtraum durchlebten die Berliner ausgerechnet 1990/91 und somit zu Zeiten der Wiedervereinigung Deutschland. Am Ende zierten magere 17 Zähler das Konto der Blau-Weißen. Kleiner Trost: Der Abstieg hatte sich frühzeitig angebahnt, da die Hertha nach dem 2. Spieltag Letzter war und die Rote Laterne bis zum Saisonende nicht mehr aus den Händen gab.
Nur unwesentlich besser als Hertha BSC schnitt der SC Freiburg in der Saison 2004/05 ab. Die Breisgauer wurden mit 18 Punkten abgeschlagenes Schlusslicht, hielten aber trotz der miserablen Saison an ihrem langjährigen Kulttrainer Volker Finke fest!
Wer ist noch nie aus der Bundesliga abgestiegen?
Abschließend werfen wir noch einen Blick auf die Vereine, die noch nie auf der Liste der Bundesliga Absteiger standen. Abstiegsfrei sind bisher sechs Mannschaften! Branchenprimus Bayern München ist seit dem Aufstieg 1965/66 fester Bestandteil der Beletage und das Aushängeschild des deutschen Fußballs.
Aber auch Bayer Leverkusen (seit 1979/80), dem VfL Wolfsburg (1997/98), der TSG Hoffenheim (2008/09) sowie dem FC Augsburg (2011/12) und RB Leipzig (2016/17) blieb bislang der sportliche Abstieg erspart und tauchen in dieser Statistik auf. (Stand Mai 2020)