Deutsche Bank Park: Das Stadion von Eintracht Frankfurt im Porträt
Der Deutsche Bank Park (vorher Commerzbank Arena) ist die sportliche Heimat von Eintracht Frankfurt. Seit der Bundesliga-Einführung 1963 bestreiten die Adler ihre Heimspiele in diesem Stadion, welches in Fankreisen weiterhin als Waldstadion bezeichnet wird. Die Sportstätte zählt nicht nur zu den größten Stadien Deutschlands, sondern hat außerdem einige Besonderheiten und eine lange Historie zu bieten. Sport-90 stellt das Eintracht Frankfurt Stadion genauer vor.
Die Fans von Eintracht Frankfurt sorgten vor allem während der Saison 2021/22 international für Furore, als sie ihre Mannschaft mit überragendem Support regelrecht zum sensationellen Titelgewinn in der Europa League brüllten. Allen voran die „Eroberung“ des Camp Nou, dem Stadion des FC Barcelona, bleibt in Erinnerung.
Deutsche Bank Park zählt zu 10 größten Fußballstadien Deutschlands
Doch wie sieht es eigentlich mit dem Wohnzimmer der SGE-Anhänger aus? Die Rede ist vom Deutsche Bank Park, der zuvor Waldstadion und zwischen 2005 bis 2020 den Sponsorennamen Commerzbank Arena trug. Wir bringen euch das Eintracht Frankfurt Stadion, dessen Ursprünge bis ins Jahr 1925 zurückreichen und das Anfang des Jahrtausends neu errichtet wurde, näher und verraten interessante Details.
Zunächst stürzen wir uns auf die wichtigsten Kennzahlen. Mit einer Kapazität von 58.000 Plätzen (48.000 bei internationalen Spielen) zählt der Deutsche Bank Park zu den zehn größten Stadien in Deutschland. Das Fassungsvermögen unterteilt sich in 38.000 Sitz- und 20.000 Stehplätzen (befinden sich auf der West-Tribüne), die allesamt überdacht sind. Einst fasste das Waldstadion sogar rund 80.000 Zuschauer. So stammt der gültige Eintracht Frankfurt Zuschauerrekord aus dem Meisterjahr 1959, als 81.000 Zuschauer am 23. Mai die Partie der SGE gegen den FK Pirmasens im Rund verfolgten.
Zur EM 2024: Eintracht Stadion wächst auf 58.000 Plätze
Dieser Zuschauerrekord wird zwar noch auf unbestimmte Zeit Bestand haben. Doch schon bald können deutlich mehr als die 51.500 Zuschauer zu den Eintracht Frankfurt Heimspielen in den Stadtwald strömen. Denn die Deutsche Bank Park Kapazität wurde bis zur Saison 2023/24 auf rund 58.000 ausgebaut werden. Hintergrund: Während der Fußball-EM 2024 in Deutschland wird Frankfurt als Spielort und damit das Frankfurter Stadion als Austragungsstätte dienen.
Der Deutsche Bank befindet sich in prominenter Gesellschaft, zählen u.a. doch auch der Signal-Iduna-Park in Dortmund, das Volksparkstadion in Hamburg oder das Kölner RheinEnergieStadion und natürlich altehrwürdige Berliner Olympiastadion zu den EM 2024 Stadien.
Eintracht Frankfurt Stadion wurde 4-mal neu gebaut
Doch zurück zum Deutsche Bank Park, dessen Sponsoringvertrag mit der Deutschen Bank inklusive Option auf Verlängerung noch bis Sommer 2027 gilt. Beim heutigen Hexenkessel von Eintracht Frankfurt (Stand 2022) handelt es sich bereits um das vierte Stadion, das südlich vom Main im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen-Süd gelegen ist. Eröffnet wurde das ursprüngliche Waldstadion, welches binnen vier Jahren errichtet wurde, im Mai 1925.
In den Jahren 1955 sowie 1972 bis 1974 (mit Hinblick auf die WM 1974) wurde das Waldstadion erneut im großen Stil saniert und praktisch neu gebaut. Der vierte große Umbau, bei dem es sich im Grunde genommen ebenfalls um einen Stadionneubau statt -umbau handelte, ereignete zwischen 2002 bis 2005.
Seit 2005: Waldstadion wird zur reinen Fußballarena ohne Laufbahn
Diesmal war die WM 2006 in Deutschland Anlass, das Frankfurter Stadion vollumfänglichen zu modernisieren. Die aufwendigen Bauarbeiten kosteten 188 Millionen Euro und gingen während des laufenden Spielbetriebs über die Bühne. Die SGE-Heimspiele fanden somit auf einer Baustelle statt, wobei Tribüne für Tribüne abschnittsweise errichtet wurden.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Vor allem im Stadion Innenbereich waren die Änderungen gewaltig. Denn die Leichtathletik-Laufbahn verschwand und das Waldstadion verwandelte sich in eine reine Fußballarena! Davon profitierte nicht nur die Stimmung im Eintracht Frankfurt Stadion. Auch die Sichtverhältnisse verbesserten sich signifikant. Denn durch den Laufbahn-Verzicht rückten die Plätze wesentlich näher ans Spielfeld und kein Platz ist weiter als 60 Meter vom heiligen Rasen entfernt. Zum Vergleich: Im alten Waldstadion belief sich die Entfernung bis zu 125 Meter.
„Größtes Cabrio der Welt“: Stadiondach lässt sich verschließen
Prägendes Merkmal des Deutsche Bank Parks ist neben den zwei 65 Meter hohen Medientürmen das 37.500 Quadratmeter große Zeltdach. Dieses ist nicht nur einer Felge mit Speichen nachempfunden, sondern überdeckt sowohl alle Zuschauerränge als auch das gesamte Spielfeld. Doch damit nicht genug.
Das preisgekrönte Deutsche Bank Park Stadiondach, das aus teflonbeschichtetem Polyestergewebe besteht, lässt sich außerdem innerhalb von 15 bis 20 Minuten vollständig im zentral platzierten Videowürfel (30 Tonnen schwer, 31 Quadratmeter groß) zusammenfalten. Aufgrund des verschließbaren Dachs, wie man es etwa auch von der Schalker Veltins-Arena kennt, trägt das Eintracht Frankfurt Stadion auch den Spitznamen „größtes Cabrio der Welt“. In der Regel, so wie etwa bei den Bundesliga-Heimspielen der Adlerträger, ist das Stadiondach geöffnet.
Deutsche Bank Park mit spezieller Rasenbeleuchtung, Kapelle & Museum
Der Deutsche Bank Park hat aber noch mehr technische Besonderheiten zu bieten. Dazu ist das innovative Rasenbeleuchtungssystem zu zählen. Dieses wurde 2007 nachträglich installiert, da der Naturrasen im Stadion aufgrund der kompakten Bauweise (resultierend durch die Entfernung der Laufbahn) und seines gigantischen Dachs zu wenig Sonnenlicht bekam und nur unzureichend gedeihen konnte. Die Speziallampen fördern das Rasenwachstum und sorgen dafür, dass die Spielfläche weniger vollständig ausgetauscht werden muss.
Ansonsten könnt ihr während einer Deutsche Bank Park Stadionführung auch noch eine Kirche bewundern. Die Kapelle, die ebenfalls 2007 eingeweiht wurde, ist 90 Quadratmeter groß. Das Eintracht Stadion ist nach dem Berliner Olympiastadion und der Veltins-Arena das dritte deutsche Stadion mit einem eigenen Andachtsraum. Im gleichen Jahr wurde überdies das Eintracht-Museum eröffnet. Hier gibt es auf über 400 Quadratmeter alles Wissenswerte aus der mehr als einhundertjährigen Historie des hessischen Kultklubs zu entdecken.
Deutsche Bank Park: Die wichtigsten Daten & Fakten zum SGE Stadion
- Stadionname: Deutsche Bank Park
- Historische Namen: Waldstadion (1925 - 2005), Commerzbank Arena (2005 - 2020)
- Eröffnung: 21. Mai 1925
- Adresse: Mörfelder Landstraße 362, 60528 Frankfurt am Main
- Baukosten: 188 Mio. Euro (Umbau 2002-2005)
- Gesamtkapazität: 58.000 (48.000 bei internationalen Spielen)
- Sitzplätze: 38.000 (alle überdacht)
- Stehplätze: 20.000 (alle überdacht)
- Logen: 70
- Rasenheizung: ja
- Untergrund: Naturrasen
- UEFA Stadion Klassifizierung: 4 von 5 Sternen