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Unbekannte Legionäre: Deutsche Fußballer im Visier! Heute: Orestis Kiomourtzoglou
Orestis Kiomourtzoglou? Nie gehört! Nur absolute Insider werden mit diesem Namen etwas anfangen können. Und zwar nicht nur, weil Kiomourtzoglou schwer auszusprechen ist, sondern weil der flexible Mittelfeldspieler in Deutschland nie höher als in der 3. Liga und ausschließlich bei der SpVgg Unterhaching kickte. Dafür startete er bei Heracles Almelo in den Niederlanden ordentlich durch und wurde sogar U21-Nationalspieler. Anlass genug, diesen „unbekannten Legionär“ einmal genauer vorzustellen.
Im Frühjahr 2021 stehen über 30 deutsche Fußballprofis in der Eredivisie unter Vertrag. Mario Götze oder Philipp Max von der PSV Eindhoven sind hinlänglich bekannt. Auch einen Sebastian Polter, der für Fortuna Sittard auf Torejagd geht, kennt man. Doch Orestis Kiomourtzoglou ist für viele gänzlich unbekannt.
Orestis Kiomourtzoglou startet bei Heracles Almelo durch
Dabei hat sich der 22-Jährige, dessen Name einem Zungenbrecher gleicht, bei Heracles Almelo seit seiner Ankunft 2019 prächtig entwickelt. Im Sommer vom Drittligisten SpVgg Unterhaching in die Niederlande gewechselt, schwang sich „Kio“ direkt zum Stammspieler auf. Dabei profitierte der Mittelfeld-Allrounder auch von den zahlreichen deutschen Mitspielern (sieben Deutsche in der Saison 2020/21) im Team und natürlich seinem deutschen Trainer Frank Wormuth, der seit 2018 den Trainerposten in Almelo bekleidet. Anpassungsprobleme gab es somit keine.
Das zeigte sich auch auf dem Platz. Orestis Kiomourtzoglou spielte ein grandiose Debütsaison für seinen neuen Arbeitgeber. Dabei war es das erste Mal, dass der Deutsch-Grieche überhaupt in einer 1. Liga mitmischte. Der defensive Mittelfeldspieler verpasste lediglich zwei Ligaspiele und stand in 23 seiner 24 Einsätze über die vollen 90 Minuten auf dem Rasen. Dabei verbuchte „Kio“ auch drei Torbeteiligungen (zwei Tore, eine Vorlage).
DFB-Nominierung als Lohn für Kiomourtzoglou
Er hatte großen Anteil, dass Heracles Almelo die Saison 2019/20, die wegen der Corona-Pandemie vorzeitig abgebrochen wurde, auf einem guten 8. Platz beendete. Dabei glänzte Orestis Kiomourtzoglou als souveräner Antreiber und Abräumer im Mittelfeld. Und wie! Er wurde sogar der Spieler mit den durchschnittlich meisten Balleroberungen (8,6 pro Spiel) der gesamten Eredivisie.
Der verdiente Lohn für seinen bärenstarken Start bei Heracles Almelo ließ nicht lange auf sich warten. Im Oktober 2019 wurde Orestis Kiomourtzoglou von Trainer Stefan Kuntz in die U21-Natinonalmannschaft berufen. Es war überhaupt das erste Mal, dass der 1,88 Meter große Rechtsfuß in einer Juniorenauswahl des DFB stand.
Auch griechischer Verband buhlt um Kiomourtzoglou
Zwar verlief sein Einstand bei der deutschen U21 im Testspiel gegen Spanien (1:1) denkbar unglücklich, flog er doch kurz vor Schluss nach zwei Gelben Karten binnen zwei Minuten vom Platz. Trotzdem wurde Kiomourtzoglou einen Monat später für die EM-Qualifikation von Kuntz erneut berufen. Weitere Einsätze für die deutsche U21-Nationalmannschaft ließen aber auf sich warten.
Für das A-Team des DFB ist Kiomourtzoglou derzeit kein Thema und wird es so schnell auch nicht sein. Somit wird er die EM im Sommer wohl am TV verfolgen und sich wie alle Fans die Frage stellen, wer wird Europameister 2021?
Doch für den zweikampfstarke Mittelfeldspieler ist auch ein Engagement in der griechischen Nationalmannschaft denkbar. Im Vergleich zum DFB hätte er bei den Griechen wesentlich bessere Chancen auf Einsätze. Und das Interesse der Hellenen ist da. Schließlich hat der Verband erst kürzlich einen Vorstoß unternommen, um Kiomourtzoglou von einer Nationalmannschaftskarriere für Griechenland zu überzeugen.
Trotz Leistungsdelle: Kiomourtzoglou vervielfacht seinen Marktwert
Nach seinem kometenhaften Aufstieg im ersten Jahr bei Heracles Almelo, wurde der 1,88 Meter große Rechtsfuß in seiner zweiten, aktuell laufenden Saison etwas geerdet. Zwar kommt Kiomourtzoglou weiterhin regelmäßig zum Einsatz, seinen Stammplatz im Mittelfeldzentrum hat er aber zwischenzeitlich eingebüßt. Dennoch ist Kiomourtzoglou auf einem guten Weg.
Das lässt sich allein auch schon mit der Entwicklung seines Marktwertes unterstreichen. Dieser hat sich innerhalb von nicht einmal zwei Jahren in den Niederlanden von einst 300.000 Euro auf aktuell 1,3 Millionen mehr als vervierfacht. Damit zählt „Kio“ übrigens auch zu den wertvollsten deutschen Legionären in der Eredivisie. In Almelo hat der gebürtige Münchner noch bis 2023 Vertrag.
Kiomourtzoglou träumt von Bundesliga
Ob Orestis Kiomourtzoglou eines Tages den Sprung in die Bundesliga schafft, bleibt abzuwarten. Für den Youngster ist und bleibt das deutsche Fußball-Oberhaus natürlich das große Ziel. „Es ist mein Traum, in der Bundesliga zu spielen.“ Mittelfristig stehen die Chancen für ein Bundesliga-Engagement sicher nicht schlecht.
Bevor Kiomourtzoglou bei Heracles Almelo anheuerte, war der Mittelfeldakteur ausschließlich bei der SpVgg Unterhaching aktiv. Dem Münchner Vorort-Klub schloss sich der Sohn einer deutschen Mutter und eines griechischen Vaters mit sieben Jahren an, nachdem er zuvor beim FC Teutonia München sein allererstes Vereinsjahr im Fußball verbrachte.
Vereinstreuer Kiomourtzoglou: 14 Jahre bei SpVgg Unterhaching
Unterhaching blieb Kiomourtzoglou stolze 14 Jahre treu und durchlief beim Klub beginnend von der F-Jugend aller Altersklassen. Bei der Spielvereinigung, wo er in der Jugend zunächst als Stürmer spielte und erst später zum Mittelfeldspieler umgeschult wurde, zählte er zu den vielversprechendsten Talenten. Nicht umsonst bekam Kiomourtzoglou im Alter von 15 Jahren von der SpVgg einen Fördervertrag und wurde sowohl in der B- als auch der A-Jugend jeweils in die nächsthöhere Altersklasse vorzeitig hochgezogen.
Wie Orestis Kiomourtzoglou selbst erklärte, stand er als Jugendspieler beim FC Ingolstadt und dem TSV 1860 München auf dem Zettel. Später kursierten auch Werder Bremen Transfergerüchte um Kiomourtzoglou, die den Sechser 2017 zunächst für die zweite Mannschaft verpflichten wollte.
Doch das ehrgeizige Talent schlug alle Anfragen aus. Er wollte unbedingt für die Profis der Hachinger auflaufen. Der Mannschaft, wo ihm einst Stefan Buck, der zwischen 2005 bis 2007 für die Rot-Blauen in der 2. Liga die Schuhe schnürte, als Vorbild diente.
Kiomourtzoglou schafft Durchbruch in Unterhaching
„Ich möchte in Haching zum Stammspieler und auch mal zum Führungsspieler werden“, lautete damals das Ziel des jungen Toptalent Kiomourtzoglou. 2015 war es soweit und die SpVgg Unterhaching zog sein vielversprechendes Eigengewächs aus der Jugend zu den Profis hoch. Die Oberbayern waren in der Saison 2015/16 in der Regionalliga Bayern vertreten und schafften in der nächsten Spielzeit den Aufstieg in die 3. Liga. Auch dank Kiomourtzoglou, der als 18-Jähriger regelmäßig spielte und sechs Tore im Aufstiegsjahr erzielte.
In den folgenden zwei Drittliga-Saison war Kiomourtzoglou, der erfolgreich eine Ausbildung zum Fitnesskaufmann abschloss, fester Bestandteil der Profis. Aber kein unantastbarer Stammspieler. In der Saison 2017/18 stand er bei 27 Einsätze (2 Tore, 1 Vorlage) 16 Mal in der Anfangsformation, ein Jahr später waren es 19 Startelfeinsätze bei insgesamt 29 Ligaauftritten (2 Tore, 3 Vorlagen).
Als die Offerte von Heracles Almelo eintrudelte, fasste Orestis Kiomourtzoglou den Entschluss, seinem Ausbildungsklub nach 14 Jahren und insgesamt 110 Partien für die Profis den Rücken zu kehren. Ein Wechsel, der sich für der Münchner Mittelfeldabräumer in jeglicher Hinsicht auszahlte.
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