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Liste aller UEFA-Präsidenten: Europas oberste Fußball-Dirigenten

Übersicht aller UEFA-Präsidenten

Bildquelle: Steffen Prößdorf [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Der europäische Fußballverband ist zwar eine streitbare und umstrittene Institution. Doch ohne die UEFA geht es nicht. Sie ist schlicht unverzichtbar. Sport-90 widmet sich in diesem Artikel allen bisherigen UEFA-Präsidenten und stellt die (einstigen) Spitzenfunktionäre vor. Die Liste aller UEFA-Präsidenten umfasst acht Personen.

Doch bevor wir uns der Liste aller UEFA-Präsidenten widmen, gibt es ein paar wichtige Fakten rund zur UEFA. Die Union of European Football Associations, so ihr vollständiger Name, wurde 1954 in der Schweiz in Basel gegründet. Ihren Hauptsitz hat die UEFA ebenfalls in der Schweiz, genauer gesagt in Nyon. Dort befindet sich seit 1995 der Verwaltungssitz, zuvor befand sich der UEFA Hauptsitz erst Paris und ab 1959 Bern.

Mitglieder und Aufgaben der UEFA

Dem europäischen Fußballverband gehören insgesamt 55 Landesverbände aus Europa an (Stand November 2021) und er ist einer der sechs Konföderationen des Weltfußballverbandes FIFA. Zur Aufgabe der UEFA gehört vornehmlich die Regulierung sämtlicher Fragen des europäischen Fußballs auf internationaler Bühne.

Darüber hinaus tritt die UEFA auch als Organisator und Ausrichter europäischer Fußball-Wettbewerbe aus. Dazu gehören sowohl Turniere für die europäischen Nationalmannschaften der angeschlossen Verbände, etwa wie die Europameisterschaften der Herren, Damen oder Junioren, der erst 2018 neu eingeführten UEFA Nations League oder aber die Qualifikationsturniere für Welt- und Europameisterschaften. Als auch die Turniere für die Vereine der europäischen Ligen, wobei hier die Champions League und Europa League als wichtigste Wettbewerbe aufzuführen.

Wahl und Amtsdauer des UEFA-Präsidenten

Der UEFA-Präsident fungiert quasi als Chef des Verbandes. Es handelt sich hierbei um das oberste Amt, dass es im europäischen Fußball überhaupt gibt. Der Präsident der UEFA, der automatisch auch Vizepräsident der FIFA ist, wird vom UEFA-Kongress für eine Amtsdauer von vier Jahren gewählt. Der UEFA-Kongress, das oberste Kontrollorgan der UEFA, setzt sich wiederum aus allen Präsidenten und Generalsekretären der 55 Mitgliedsverbände zusammen.

Amtierender UEFA-Präsident ist Aleksander Ceferin, der 2016 auf den suspendierten Michel Platini folgte. Vor dem Slowenen gab es sechs (plus einen interimsmäßigen) Präsidenten. Entsprechend gehören der überschaubaren Liste aller UEFA-Präsidenten acht Personen an, die im Folgenden in chronologischer Reihenfolge kurz vorgestellt werden. Übrigens: Die Liste aller FIFA-Präsidenten ist mit neun Präsidenten nur unweigerlich länger, obwohl der Weltfußballverband schon 1904 gegründet wurde und damit stolze 50 Jahre älter ist.

Die bisherigen Amtsträger der UEFA - Übersicht aller UEFA-Präsidenten

 

AmtszeitUEFA-PräsidentNationalität
1954-1962Ebbe SchwartzDänemark
1962-1972Gustav WiederkehrSchweiz
1972-1973Sandor BarcsUngarn
1973-1983Artemio FranchiItalien
1983-1990Jacques GeorgesFrankreich
1990-2007Lennart JohanssonSchweden
2007-2015Michel PlatiniFrankreich
2016 - Aleksander CeferinSlowenien

 

Ebbe Schwartz: Ein Däne als erster UEFA-Präsident

Zum ersten Präsidenten der UEFA wurde Ebbe Schwartz gewählt. Der Däne, der zuvor das Amt des Schatzmeisters bekleidete, leitete acht Jahre zwischen dem 22. Juni 1954 bis 17. April 1962 die Geschicke des europäischen Fußballs. Schwartz genoss während seiner UEFA-Präsidentschaft einen ausgezeichneten Ruf als Vermittler und galt als hervorragender Diplomat.

Der sportbegeisterte UEFA-Gründungspräsident verstarb zwei Jahre nach seinem Amtsende im Alter von 63 Jahren. Ebbe Schwartz erlag einem Herzinfarkt, den er auf der Rückreise von den Olympischen Spielen 1964 in Tokio erlitt.

Gustav Wiederkehr: Als amtierender UEFA-Präsident verstorben

Als zweiter UEFA-Präsident wurde Gustav Wiederkehr gewählt. Der erfolgreiche Teppich-Unternehmer aus der Schweiz, der als brillanter Redner galt, saß dem Verband zehn Jahre vor (17. April 1962 bis 7. Juli 1972). Unter Wiederkehr, der von 1954 bis 1964 auch als Präsident des Schweizerischen Fußballverbandes fugierte, wuchs die Bedeutung der UEFA signifikant und es entstanden mit dem UEFA-Pokal (Vorläufer der Europa League) und der U23-Europameisterschaft auch zwei neue Wettbewerbe.

Gustav Wiederkehr verstarb unerwartet im Alter von 66 Jahren an seinem Arbeitsplatz bei der UEFA in Zürich. Genau wie Vorgänger Schwartz erlitt er einen Herzinfarkt. Interimsmäßig bekleidete anschließend Sandor Barcs den Posten des UEFA-Präsidenten. Der Ungar, der neun Monate im Amt war (7. Juli 1962 bis 15. März 1973), rückte als UEFA-Vizepräsident automatisch nach.

Artemio Franchi: UEFA-Präsident mit Fußball-Stallgeruch

Die folgende Wahl zum nächsten UEFA-Präsidenten konnte Artemio Franchi zu seinen Gunsten entscheiden. Mit dem Italiener stieg ein Mann auf den europäischen Fußballthron, der über reichlich Fußball-Stallgeruch verfügte. Denn Franchi war nicht nur selbst Fußballer, sondern auch Schiedsrichter und anschließend Präsident des italienischen Traditionsklubs AC Florenz. Unter seiner Regie wuchs das EM-Teilnehmerfeld auf acht Nationen an.

Doch auch die Präsidentschaft von Artemio Franchi, sollte abrupt enden. Der Fußballfunktionär wurde 1983 im Alter von 61 Jahren in Siena bei einem Verkehrsunfall aus dem Leben gerissen. Und wie schon bei Wiederkehr hatte die UEFA auch mit Franchi, der insgesamt zehn Jahre im Amt war, seinen Präsidenten plötzlich verloren.

Jacques Georges: Von der Interimslösung zum offiziellen UEFA-Präsident

So kam es, dass Jacques Georges am 12. August 1983 das Zepter übernahm und interimsmäßig zum Präsidenten des europäischen Fußballverbandes bestimmt wurde. Denn der Franzose war beim Ableben von Franchi amtierender Vize-Präsident. Doch Georges war keine Übergangslösung, sondern wurde später offiziell um UEFA-Chef gewählt.

 

 

Der erfahrene Fußballfunktionär, der von 1968 bis 1972 auch Präsident des französischen Fußballverbandes war, kurbelte die Kommerzialisierung des europäischen Fußballs stark an, was auch im zunehmenden Interesse der TV-Anstalten an diesem Sport geschuldet war. Nachdem Jacques Georges das UEFA-Präsidentschaftsamt sieben Jahr ausübte (12. August 1983 bis 19. April 1990), trat er von seinem Posten zurück.

Lennart Johansson: Der populäre Rekordhalter & Blatter-Gegenspieler

Der nächste Name in der Liste aller UEFA-Präsidenten ist kein Geringerer als Lennart Johansson. Der beliebte Schwede mit imposanter Gestalt avancierte zum absoluten Rekordmann. Denn Johansson führte die UEFA zwischen 1990 bis 2007 stolze 17 Jahre an. Kein UEFA-Präsident saß bisher länger im Sattel.

Lennart Johansson zählte zu den wenigen Spitzen-Sportfunktionären, die auch in der Öffentlichkeit ein hohes Maß an Popularität genossen. Während seiner Regentschaft bei der UEFA wurde u.a. auch die Champions League eingeführt. Die Johansson-Ära war überdies auch von der Rivalität mit Joseph Blatter geprägt, dessen großer Gegenspieler er war. So war Lennart Johansson 1998 bei der Wahl zum FIFA-Präsidenten der Herausforderer des Schweizers, jedoch verlor er das Duell. Genau wie 2007 die Wahl gegen Michel Platini bei der UEFA. Damit ging Lennart Johansson auch als erster UEFA-Präsident in die Geschichte ein, der abgewählt wurde. Kleiner Trost für den „Giganten des Fußballs“: Nach seiner Wahl-Niederlage wurde er zum Ehrenpräsidenten der UEFA ernannt.

Michel Platini: Der tiefe Fall des Blatter-Verbündeten

Michel Platini war somit der 6. Präsident der UEFA und nach Jacques Georges der zweite Franzose an der Spitze des Verbandes. Die Wahl gegen Johansson konnte die einstige Fußballlegende am 26. Januar 2007 knapp mit 27:23 Stimmen (bei 2 ungültigen Stimmabgaben) gewinnen. Der ehemalige Mittelfeldstar von Juventus Turin, ein enger Verbündeter und Zögling von Joseph Blatter, wurde 2011 und 2015 im Amt bestätigt.

Doch die Funktionärskarriere von Michel Platini wurde auch von einem schlechten Image begleitet. Der Verdacht der Korruption hielt sich hartnäckig. Letztlich sollte dem Europameister von 1984 und dreimaligen Europas Fußballer des Jahres (1983, 1984, 1985) die enge Beziehung und Verbundenheit zu Blatter zum Verhängnis werden. Am 21. Dezember 2015 wurde Platini als amtierender UEFA-Präsident und FIFA-Boss Blatter wegen zweifelhafter Millionenzahlungen gesperrt. Beide wurden aus dem Verkehr gezogen und wurden jeweils für vier Jahre als Fußballfunktionär gesperrt.

Ángel María Villar: Rückzug kurz vor Wahl zum UEFA-Präsidenten

Nach der Suspendierung von Platini amtierte Vizepräsident Ángel María Villar für knapp ein Jahr interimsmäßig als UEFA-Präsident. Der ehemalige Fußballprofi und spanische Nationalspieler, der fast drei Jahrzehnte auch dem spanischen Fußballverband anführte (1988 - 2018), wollte ursprünglich bei der folgenden Wahl zum UEFA-Präsidenten antreten.

Doch rund eine Woche vor der Abstimmung zog Villar seine Kandidatur zurück. Zugleich legte er alle seine Ämter bei der UEFA zurück. Hintergrund: Villar wurde wegen Verdachts der Korruption, Fälschung und Unterschlagung in seiner spanischen Heimat inhaftiert.

Aleksander Ceferin: UEFA-Präsident will Internationalisierung vorantreiben

Seit September 2016 ist Aleksander Ceferin amtierender UEFA-Präsident. Der Slowene ist nach Sandor Barcs (1972/73) der zweite Präsident, der aus einem osteuropäischen Land stammt und insgesamt der siebte UEFA-Präsident. Ceferin konnte sich in der Wahl deutlich gegen den Niederländer Michael van Praag durchsetzen (42:13). Der DFB unterstützte den Rechtsanwalt bei dessen Kandidatur.

Aleksander Ceferin galt bis Amtsantritt als recht unbekannter Funktionär. Er verfolgt das Anliegen, den europäischen noch stärker international zu vermarkten. Hierfür schlug er u.a. vor, das Finale der Champions League auf einen anderen Kontinent zu verlegen. Zudem war der Vater von drei Kindern auch mitverantwortlich für die Aufstockung der Teilnehmer bei der Fußball-EM.


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