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Alle FIFA Welttrainer des Jahres in einer Liste
Die Wahl zum FIFA Trainer des Jahres wird vom Fußball-Weltverband FIFA seit 2010 alljährlich durchgeführt. Und in der Liste aller FIFA Welttrainer sind es vor allem die deutschen und spanischen Übungsleiter, die das Ranking dominieren. Sport-90 zeigt in chronologischer Reihenfolge, welche Trainer die Auszeichnung bislang abräumten und wie die Wahl überhaupt funktioniert.
Die Wahl zum FIFA-Welttrainer des Jahres ist - zumindest bislang - eine deutsche Erfolgsgeschichte. Zwölfmal wurde der Titel seit 2010 vergeben, fünfmal wanderte die Trophäe in die Hände eines deutschen Coaches. Das entspricht knapp 42 Prozent! Allein von 2019 bis 2021 setzten sich mit Jürgen Klopp (FC Liverpool) und Thomas Tuchel (FC Chelsea) dreimal in Folge ein Deutscher durch. Beide erhielten die Auszeichnung für ihre Erfolge, die sie jeweils mit englischen Klubs erzielten.
FIFA Trainer: Deutschland erfolgreichste Nation - Klopp sorgt für Besonderheit
Jürgen Klopp sorgte dabei gleich für zwei Besonderheiten. Zum einen ist der gebürtige Stuttgarter mit zwei Auszeichnungen Rekord-FIFA-Welttrainer und entsprechend der erste, der sich zweimal bei der Wahl durchsetzen konnte. Zum anderen brachte Klopp das Kunststück fertig, seinen Titel erfolgreich zu verteidigen. Auch das schaffte vor dem Liverpool-Coach kein anderer!
Mit gleich fünf Titelträgern, neben Klopp und Tuchel siegten auch Jupp Heynckes (2013) und Joachim Löw (2014), stellt Deutschland die erfolgreichste Nation in der Liste aller FIFA Trainer des Jahres. Danach reiht sich Spanien mit drei Trainern - Pep Guardiola (2011), Vicente del Bosque (2012) und Luis Enrique (2015) - ein. Frankreich mit zwei Übungsleitern (Zinédine Zidane, 2017; Didier Deschamps, 2018) sowie Portugal (José Mourinho, 2010) und Italien (Claudio Ranieri, 2016) sind ebenfalls vertreten.
Übersicht aller FIFA Welttrainer des Jahres
Jahr | Trainer | Nationalität | Mannschaft |
---|---|---|---|
2010 | José Mourinho | Portugal | Inter Mailand/Real Madrid |
2011 | Josep Guardiola | Spanien | FC Barcelona |
2012 | Vicente del Bosque | Spanien | Spanien |
2013 | Jupp Heynckes | Deutschland | FC Bayern München |
2014 | Joachim Löw | Deutschland | Deutschland |
2015 | Luis Enrique | Spanien | FC Barcelona |
2016 | Claudio Ranieri | Italien | Leicester City |
2017 | Zinédine Zidane | Frankreich | Real Madrid |
2018 | Didier Deschamps | Frankreich | Frankreich |
2019 | Jürgen Klopp | Deutschland | FC Liverpool |
2020 | Jürgen Klopp | Deutschland | FC Liverpool |
2021 | Thomas Tuchel | Deutschland | FC Chelsea |
2022 | Lionel Scaloni | Argentinien | Argentinien |
2023 | Pep Guardiola | Spanien | Manchester City |
Wie kommt die Wahl zum FIFA Welttrainer zustande?
Wie eingangs erwähnt, wird die Wahl zum „Trainer des Jahres“ seit 2010 durchgeführt. Als Organisator tritt der Weltverband FIFA in Erscheinung, die den Sieger jedes Jahr meist am Schweizer Standort Zürich in der Zeremonie „The Best FIFA Football Awards“ kürt. In diesem Rahmen werden u.a. auch der FIFA Weltfußballer bzw. Weltfußballerin oder FIFA Welttorhüter/in ausgezeichnet.
Gewählt wird der Trainer des Jahres von einer internationalen Jury. Diese setzt sich zusammen aus allen aktuellen Trainern und Kapitänen der Männer-Nationalmannschaften der FIFA-Mitgliedsverbände. Darüber hinaus sind noch jeweils ein Fachjournalist aus jedem durch ein Nationalteam vertretenen Land abstimmungsberechtigt, genau wie die auf FIFA.com registrierten Fans. Die letzte Gruppierung beläuft sich zwar auf eine Millionenzahl, dennoch zählen die Stimmen der insgesamt vier wahlberechtigten Gruppierungen beim Votum jeweils zu gleichen Teilen (je 25 Prozent).
Wer wird FIFA-Trainer des Jahres? Große Titel & Trophäen hilfreich
Die FIFA teilt noch vor der eigentlichen Bekanntgabe des Siegers und somit des neuen FIFA-Trainer des Jahres eine Kandidatenliste mit, auf der sich die drei führenden Trainer der Abstimmung befinden. Durch die Nennung dieser Dreier-Shortlist kurbelt die FIFA die Spannung ein wenig an.
Damit ein Trainer die Wahl zum „Trainer des Jahres“ zu seinen Gunsten entscheidet, braucht es normalerweise große Erfolge auf der internationalen Fußballbühne. Nicht umsonst tummeln sich auf der Liste aller FIFA Trainer des Jahres beispielsweise mit Löw (DFB-Team) und Deschamps (Frankreich) Weltmeistertrainer. Aber auch Coaches, die ihre Klubs zum Sieg in der Champions League führen, dürfen sich zumeist gute Chancen auf einen Wahlsieg machen. Mourinho (Inter Mailand), Heynckes (FC Bayern) und Enrique (FC Barcelona) sahnten etwa die Auszeichnung als Triple-Sieger ab.
Claudio Ranieri: Erst Sensationsmeister mit Leicester, dann Welttrainer
Doch manchmal reicht auch schon ein „einfache“ Meisterschaft, um es zum Trainer des Jahres zu schaffen. Bestes Beispiel hierfür ist Claudio Ranieri. Der Italiener wurde 2016 Welttrainer, nachdem er sensationell mit Leicester City in der Premier League triumphierte. Leicester City war zu Beginn der Saison 2015/16 eigentlich als Abstiegskandidat gehandelt worden, doch Ranieri schaffte mit den Foxes eine absolute Sensation und wurde in der stärksten Fußballliga der Welt englischer Meister!
Bei der anschließenden Wahl zum Welttrainer verwies Leicester-Meistertrainer Ranieri Zinédine Zidane und Fernando Santos auf die Plätze. Dabei räumte Zidane als Chefcoach von Real Madrid die Königsklasse ab, während Santos sein Heimatland Portugal bei der Fußball-EM 2016 zum Titel führte.
Wahl zum Trainer des Jahres: Titelhamster Flick schaut 2020 in die Röhre
Auch Jürgen Klopp nahm bei seinem zweiten Titelgewinn 2020 als Meistertrainer des FC Liverpool Platz auf dem Trainer-Thron. Für die Reds von der Anfield Road war es die erste Meisterschaft nach 30 Jahren. Das sollte Klopp, der im Jahr zuvor die Trainer-Krone für den CL-Triumph mit Liverpool erhielt, reichen, um die Abstimmung zu gewinnen. Doch die Wahl hatte berechtigte Kritik zur Folge, da viele mit Hansi Flick als Welttrainer 2020 rechneten.
Schließlich gewann Flick in der Saison 2019/2020 mit dem FC Bayern München alles, was es zu gewinnen gab. Am Ende sammelte Flick mit dem deutschen Rekordmeister gar fünf Titel. Neben dem Triple bestehend aus Meisterschaft, DFB-Pokalsieg und Champions League holten die Münchner außerdem noch den europäischen Supercup und den deutschen Supercup. Trotz dieser stattlichen Titel-Ausbeute, die normalerweise locker zur Auszeichnung zum Trainer des Jahres reichen sollte, ging der heutige Bundestrainer leer aus und musste dem durchaus peinlich berührten und überraschten Jürgen Klopp den Vortritt lassen.