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Erich Laaser im Porträt: „ran“-Ikone & Fußballkommentator mit unaufgeregter Stimme

Erich Laaser im Porträt

Bildquelle: Steindy [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Auch wenn Erich Laaser seit 2013 nicht mehr als Fußballkommentator tätig ist, haben viele Fußball-Fans seine markante Stimme noch immer in den Ohren. Kein Wunder, denn Laaser war 35 Jahre am Mikrofon, zählte zu den renommiertesten Kommentatoren und prägte vor allem die Anfänge der „ran“-Zeiten auf Sat.1. Im Erich Laaser Porträt stellt Sport-90 den Kultkommentator und seinen beruflichen Werdegang vor.

Bis heute ist Erich Laaser zu den bekanntesten Sport-Reportern in Deutschland zu zählen. Während seiner 35-jährigen Laufbahn als Sportjournalist im Hörfunk und Fernsehen machte der gebürtige Westfale Stationen beim Hessischen Rundfunk, Sat.1 und Liga total! 2013 beendete Laaser im Alter von 63 Jahren seine Kommentatoren-Tätigkeit, in der er es als Reporter auf vier Teilnahme bei Fußball-Weltmeisterschaften schaffte, sowie von Olympischen Spielen, diversen Europapokal-Endspielen und rund 1.000 Spielen aus der Bundesliga berichtete.

Was zeichnete den Kommentator Erich Laaser aus?

Als Fußballkommentator zeichnete sich Erich Laaser durch seine ruhige, unaufgeregte Stimme aus. Er beschränkte sich auf das Wesentliche, blieb bei den Fakten und verzichtete auf überflüssiges Gerede. Und auch wenn Laaser sicher nicht der emotionalste Vertreter der Kommentatoren-Gilde war, verstand er es, den Zuhörern und Zuschauern in richtigen Momenten die Spannung zu transportieren.

Dazu passt, dass Laaser einst in einem Interview mit dem „Rund-Magazin“ erklärte, dass sich ein guter Sport-Kommentator dadurch auszeichnet, wenn er an der richtigen Stelle Emotionen zeigt. Neben weiteren grundsätzlichen Eigenschaften wie „Stimme, Sprache, Spreche, Kompetenz, Authentizität, Infotainment, Überraschungsmomente“ sollte ein Fußballkommentator darüber hinaus „nicht nerven“. Erich Laaser ist das im Großen und Ganzen geglückt.

Erich Laaser - studierter Politologe mit Fußball-Faible

Geboren wurde Erich Laaser am 27. Dezember 1951 in Herten, inmitten des Ruhrgebiets. Da überrascht es nicht, dass Fußball schon immer im Leben von Laaser eine große Rolle spielte. Auch den Berufswunsch des Sportjournalisten fasste Laaser nach eigener Aussage schon frühzeitig. „Schon als kleiner Junge haben mich die Radioreporter am Samstagnachmittag fasziniert.“

Doch ein Sportstudium stand für Erich Laaser nach dem Abitur nicht zur Disposition. Es „wäre mir zu anstrengend gewesen, wahrscheinlich wäre ich beim Delfinschwimmen ertrunken oder bei der Riesenfelge am Reck verunglückt.“ So kam es, dass Laaser Politologie in Münster und Marburg studierte und mit dem Diplom abschloss. Doch sein Fußball-Faible sollte sich auch hier zeigen, hatte seine Diplomarbeit doch das Thema „Die Fußball-WM 1978 in Argentinien im Spiegel der Tagespresse“.

Karrierestart beim Hessischen Rundfunk - WM-Final-Kommentator 1990

Den Weg in die Sportberichterstattung verschaffte sich Erich Laaser 1977 durch ein Praktikum beim Hessischen Rundfunk (HR), wo er anschließend als freier Mitarbeiter und schließlich als Festangestellter tätig war. Laaser kletterte die Karriereleiter schnell empor und war während seiner HR-Zeit u.a. von 1987 bis 1992 auch fünf Jahre Sportchef beim Hörfunk.

So kam es auch, dass Erich Laaser das WM-Finale 1990 in Rom zwischen Deutschland und Argentinien live im Radio kommentierte, während Gerd Rubenbauer zusammen mit Karl-Heinz Rummenigge für die ARD im Fernsehen im Einsatz waren. Für Laaser selbstverständlich sein persönliches Fußball-Highlight. „Wer durfte schon mal live für Millionen sagen: ‚Deutschland ist Weltmeister?‘“

So kommentierte Erich Laaser den deutschen WM-Titelgewinn 1990

Jenen unvergessenen Moment, als Andreas Brehme in der 85. Minute den 1:0-Siegtreffer erzielte und Deutschland zum WM-Titel schoss, kommentierte Laaser im Radio wie folgt: „Jetzt ist der Ball freigegeben worden. Rechter Fuß und Tooooooor. Tor für Deutschland. Elfmetertor durch Andreas Brehme“.

 

 

Als kurz darauf das WM-Finale 1990 abgepfiffen wurde, überschlug sich die Stimme des Radiokommentators: „Deutschland ist Fußball-Weltmeister! Am Abend des 8. Juli um 21:50 Uhr ist die deutsche Mannschaft Fußball-Weltmeister in Italien geworden.“ So lautete der von Laaser.

1993: Kommentator Laaser stößt zum Sat.1 „ran“-Team

1993 wechselte Erich Laaser dann die Seiten. Von den Öffentlich-Rechtlichen ging es zum Privatfernsehen. Den damals 43-jährige Laaser zog es zu Sat.1, die mit „ran - Sat.1 Bundesliga“ ein neuartiges TV-Sportformat entwickelten und seit 1992 im Besitz der Erstverwertungsrechte an der Bundesliga für das Free-TV waren.

Laaser bekam eine leitende Position (Leiter der Abteilung Sport-Extra) und kommentierte und prägte fortan regelmäßig die Spielzusammenfassungen aus dem deutschen Fußball-Oberhaus und moderierte darüber hinaus die Sendung „Ran am Sonntag“. Im legendären Kommentatoren-Team der ersten „ran“-Jahre auf Sat.1 war Erich Laaser zusammen mit den Kollegen Jörg Wontorra und Werner Hansch der renommierteste.

Mit Wolff Fuß & Co.: Laaser als Bundesliga-Kommentator bei Liga total!

Abgesehen von der Bundesliga begleitete der beliebte Fußballkommentator Laaser später für Sat.1 auch Spiele vom UEFA-Cup bzw. dessen Nachfolgewettbewerb Europa League sowie von der Champions League. Auch bei der U21-Fußball-EM 2004 fungierte er als Live-Kommentator. Laaser, dessen Fußballherz für Hertha BSC schlägt, war aber nicht nur im Fußball zu Hause. Auch beim Boxen und Tennis kommentierte er.

Zum Ende seiner Kommentatoren-Laufbahn wurde dann der Sender „Liga total!“ von der Telekom sein Hauptarbeitgeber. Dieser sicherte sich 2009 für vier Jahre die TV-Rechte an der Bundesliga und 2. Liga und verpflichtet kurzerhand einige bekannte Sportmoderatoren wie Johannes B. Kerner und Matthias Opdenhövel oder auch Fußballkommentatoren wie Wolff Fuss, Hansi Küpper, Thomas Herrmann, Jörg Dahlmann und eben auch Laaser.

Erich Laaser als VDS-Langzeitpräsident & Dozent

Das letzte Bundesligaspiel von Kommentator Erich Laaser war die Partie zwischen Hannover 96 gegen Fortuna Düsseldorf in der AWD-Arena, welches die Niedersachsen mit 3:0 gewannen und somit den Abstieg der Fortunen besiegelten. Während Laaser den Kommentatoren-Platz räumte, wechselten zahlreiche seiner Liga total!-Kollegen zu Pay-TV-Sender Sky.

Langweilig wurde es im Leben von Erich Laaser nach dessen Karriereende als Fußballkommentator aber gewiss nicht. Schließlich bekleidete er u.a. zwischen 1999 bis 2021 das Präsidentenamt beim Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) oder arbeitet heute noch an seinem Wohnort Berlin als Dozent an der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation.


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