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Thomas Herrmann im Porträt: DSF-Urgestein, Bayern-Fan & Zufallsprodukt

Porträt über Thomas Herrmann

Bildquelle: Steindy [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Seine Stimme ist jedem Fußball-Fan vertraut. Thomas Herrmann ist seit rund 40 Jahren als Fußballreporter aktiv und machte in dieser Zeit Stationen beim ZDF, Sat.1 und SPORT1. Doch dass der Münchner überhaupt als Kommentator im Fernsehen landete, ist einzig und allein Bruder Zufall zu verdanken. In unserer Rubrik „Bekannte Fußballkommentatoren“ porträtiert Sport-90 heute Thomas Herrmann.

Mit 66 Jahren auf dem Buckel kann Thomas Herrmann - nicht zu verwechseln mit dem fast gleichnamigen Comedian Thomas Hermanns - auf eine lange, ereignisreiche und erfolgreiche Karriere als Fußballkommentator zurückblicken. Der Mann mit Brille als Markenzeichen verbrachte die letzten 20 Jahren durchweg bei SPORT1, wo er heute noch als Chefreporter aktiv ist.

Münchner Kindl: Thomas Herrmann ist Fan von Sechzig & FC Bayern

Als gebürtige Münchner sympathisiert der Fußballfachmann sowohl mit dem FC Bayern als auch dem TSV 1860 München. Aus seiner Zuneigung zu den beiden Münchner Klubs machte er nie einen Hehl. Aber wenn es hart auf hart kommt, dann schlägt in der Brust von Thomas Herrmann, der als Kind immer ins Grünwalder Stadion ging, dann doch eher ein blaues statt rotes Herz.

Doch auch wenn Herrmann von klein auf dem Fußball verfallen war, wollte er nach eigener Aussage nie Fußballkommentator werden. Dass er dennoch hinterm Mikrofon landete, Jahrzehnte Fußballspiele kommentierte und mit seiner markanten Stimme mit hohem Widererkennungswert ein bekannter Reporter wurde, ist dem Zufall zu verdanken. Oder es war Schicksal, wie Herrmann selbst sagt.

Zufall & dank Michael Palme: Statt Lehrer wurde Herrmann Fußballkommentator

Denn eigentlich ist Herrmann, der am 15. Februar 1955 das Licht der Welt erblickte, Gymnasiallehrer für Sport und Sozialkunde. Das Staatsexamen hat er zwar in der Tasche, doch lediglich das Referendariat absolvierte er nicht. Denn kurz zuvor landete er im Sportjournalismus. Wie kam es dazu?

Während seines Studiums spielte Herrmann in der Bezirksliga und hatte nebenbei einen Studentenjob beim Bayerischen Rundfunk, für die er auch in der Betriebsmannschaft kickte. Mit dem BR-Team nahm er an den deutschen Rundfunkmeisterschaften teil, wo er zufällig Michael Palme kennenlernte. Herrmann saß am Abschiedsabend neben dem ZDF-Fußballreporter Palme, der damals Kapitän der ZDF-Mannschaft war, und fragte: „Wie wird man denn eigentlich sowas wie du?“ Damit war der Stein ins Rollen gebracht. Michael Palme „hat mir zum 2. Januar 1982 ein Praktikum beim ZDF besorgt, und dann ging`s los“, erklärte Herrmann einst im Gespräch mit der „Bild“.

Thomas Herrmann: Zehn Jahre ZDF, dann Wechsel zu Sat.1

Aus dem Praktikanten Thomas Herrmann wurde schnell der Sportreporter Thomas Herrmann. Zehn Jahre blieb er beim ZDF, in denen er neben Fußball auch viel im Wintersport unterwegs war. So berichtete Herrmann unter anderem auch von den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary oder 1992 von der Vierschanzentournee.

Im selben Jahr wechselte der damals 27-jährige Herrmann vom ZDF zu Sat.1 in die „ran“-Redaktion. Dort kommentierte er erneut für zehn Jahre vornehmlich für die gleichnamige Sendung Spiele aus der Bundesliga. In diese Zeit erlebte Herrmann auch seine persönlichen Berufs-Highlights.

 

 

Bayern-Meisterschaften 2000 & 2001: Die Herrmann-Highlights

Als seine emotional schönsten und unvergessenen Momente führt Thomas Herrmann im Podcast „Spitz auf Knopf“ die beiden Last-Minute-Meisterschaften des FC Bayern der Jahre 2000 und 2001 auf. 2000 saß er im Münchner Olympiastadion, als die Bayern dank eines überraschenden Ausrutschers von Bayer Leverkusen in Unterhaching (inklusive Eigentor von Michael Ballack) am letzten Spieltag den Titel holten.

Noch dramatischer war das Titelrennen ein Jahr später, als der FC Bayern dank eines Treffers von Patrik Andersson in der Nachspielzeit beim Hamburger SV dem FC Schalke (Stichwort Meister der Herzen) in letzter Sekunde doch noch den Titel entriss. In beiden Fällen war Thomas Herrmann als ran-Kommentator für die Spielzusammenfassungen zuständig.

Schlafenden Klaus Augenthaler als größter Lapsus von Thomas Herrmann

Während seiner ran-Zeit unterlief Herrmann aber auch sein größter Fehler, wie er rückblickend erklärte. Klaus Augenthaler war 1996 als Co-Trainer von Giovanni Trapattoni auf der Bayern-Bank weggenickt. Herrmann nahm das Augenthaler Nickerchen in seinen „ran“-Bericht auf, was ihm die einstige Fußballlegende sehr übelnahm.

„Aus meiner Sicht war das damals eine nette Geschichte. In der Rückschau war es ein Fehler. Ich habe Augenthaler damit bloßgestellt. Wir hatten vorher ein vertrauensvolles Verhältnis“, erklärte Herrmann und verriet, das davon in der Folge nicht mehr viel übrigblieb. „Augenthaler hat jahrelang nicht mehr mit mir geredet.“ Und das Verhältnis zwischen beiden war danach „deutlich distanzierter“.

Seit 2002: Thomas Herrmann als DSF/SPORT1-Urgestein

Beruflich ging es für Thomas Herrmann ab 2002 beim DSF (heute SPORT1) weiter. Dort war er zunächst Leiter der Bereiche Fußball und News. Zudem war seine Stimme für viele Jahre in den Zusammenfassungen der Bundesliga-Sonntagsspiele zu hören. Für die Sendung „Hattrick“ kommentierte er auch live Partien aus der 2. Liga sowie vom internationalen Geschehen im Rahmen von „UEFA Cup Live“. Außerdem war er häufig Gast beim Erfolgsformat „Fantalk“.

Auch heute ist Herrmann, der Vater von zwei Söhnen ist, für SPORT1 immer noch regelmäßig im Einsatz. Er ist Chefreporter und kommentiert nach wie vor verschiedene Fußballspiele. Und wenn Zeit für Urlaub ist, dann versammelt Thomas Herrmann am liebsten seine Familie um sich und verlebt seit 25 Jahren auf ein und demselben Bauernhof ein paar schöne Tage.


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