Jesse Ventura – Legende des Wrestlings im Porträt

Jesse Ventura im Porträt

Bildquelle: Charles Anderson [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Jesse „The Body" Ventura war zu seiner Zeit ein Superheld des Wrestlings und eine Art früher Hulk Hogan. Seine Körperstatur sorgte für Neid bei Männern und schmelzenden Herzen bei Frauen. Er wurde am 15. Juli des Jahres 1951 unter dem bürgerlichen Namen James George Janos geboren. Ventura war vor allem als Heel ein gefeierter Wrestler, der mit den Größten der Großen in den Ring stieg. Seine Fähigkeiten am Mikrofon sorgten dafür, dass er nach dem Ende seiner aktiven Karriere als Ring-Kommentator eingesetzt wurde.

Nach seiner Zeit im Wrestling-Business fand Jesse Ventura Gefallen an der Politik. Von 1991 bis 1995 war er der Bürgermeister von Brooklyn Park. Im Jahr 1999 sicherte er sich den Sieg bei den Wahlen um das Amt des Gouverneurs des US-Bundesstaates Minnesota. Dieses Amt hatte er dann bis 2003 inne. Ihm wurde immer wieder nachgesagt, er hätte das Interesse, ins Weiße Haus einzuziehen. Sein inzwischen erhöhtes Alter macht diesen Erfolg jedoch eher unwahrscheinlich. Vor seinen Laufbahnen im Wrestling und in der Politik kämpfte Ventura als Navy Seal im Vietnam-Krieg, sodass er zu den stolzen Patrioten des Landes gehört.

Die Anfänge von Jesse Ventura und seine größten Rivalen

Jesse Ventura galt schon immer als talentierter Schwimmer. Seinen größten Erfolg in sportlicher Hinsicht konnte der US-Amerikaner jedoch im Wrestling erringen. Mit dem Karrierestart Mitte der 1970er Jahre und einem Trainer wie Eddie Sharkey war er in eine Zeit geraten, in welcher das Wrestling langsam eine größere Popularität im Land gewann. Er wrestlete offiziell bis 1986, also in jener Epoche, in welcher das Wrestling auch international an Fans hinzubekam. Sein Stil war jener eines Powerhouses. Der durchtrainierte Körper von Ventura flößte jedem Gegner Angst ein und mit seinem Body Breaker sorgte er dafür, dass viele Matches zu seinen Gunsten endeten.

Die Karriere von Jesse „The Body" Ventura wurde frühzeitig von einem Blutgerinnsel in seinen Lungen beendet, doch zuvor genoss er ein hohes Ansehen im Ring und auch im Backstagebereich. Seine bekanntesten Fehden waren gegen Tito Santana, Hulk Hogan und Uncle Elmer. Die Matches von „The Body" waren, wie sein Spitzname bereits erahnen lässt, sehr körperbetont. Fans von Bodyslams und ähnlichen Moves kamen bei einem Match mit Ventura voll auf ihre Kosten. Sein letztes Match fand an der Seite von Roddy Piper bei einer WWE Houseshow gegen den Orient Express statt.

Welche Championships konnte Jesse Ventura gewinnen?

„The Body" war sowohl im Bereich der Einzel- als auch Tag Team-Wrestler sehr erfolgreich, sodass es ihm gelang, über die Jahre seiner aktiven Karriere im Wrestling zahlreiche Championships zu sammeln. Gemeinsam mit Adrian Adonis gewann er den AWA World Tag Team Championship und an der Seite von Tank Patton errang er die Central States Version des NWA World Tag Team Championships. Ein weiterer Erfolg war der NWA Hawaii Tag Team Championship mit Steve Strong. Den NWA Pacific Northwest Tag Team Championship gewann er gleich 5x. Einmal mit Jerry Oates und je zweimal mit den Wrestlern Buddy Rose sowie Bull Ramos.

Als Einzel-Wrestler gelang es Jesse Ventura, 2x den AWA Southern Heavyweight Championship zu gewinnen. Den NWA Pacific Northwest Heavyweight Championship gewann er ebenfalls zweimal. Zu seinen weiteren Erfolgen gehört etwa der Frank Gotch Award, welcher ihm 2003 von der George Tragos/Lou Thesz Professional Wrestling Hall of Fame verliehen wurde. Ring Around The Northwest Newsletter ernannte ihn überdies im Jahr 1976 zum „Wrestler of the Year".

 

 

Die Aufnahme von Jesse Ventura in die WWE Hall of Fame

Im Zuge von WrestleMania XX nahm WWE das Vorhaben auf, weitere Wrestler in die Hall of Fame aufzunehmen, nachdem man zuvor eine längere Pause einlegte. Die Klasse von 2004 war auch die Chance für Jesse „The Body" Ventura, sich als unsterbliche Legende in die Geschichtsbücher einzutragen. Er wurde damals von Tyrel Ventura in die Ruhmeshalle eingeführt. WWE erkannte in diesem Zusammenhang den AWA World Tag Team Championship Gewinn Venturas an. Hinzu kommt, dass seine langjährige Tätigkeit als Kommentator bei WWE und WCW thematisiert wurde. Zum Zeitpunkt seiner Hall of Fame Aufnahme war er zudem bereits aus dem Amt des Gouverneurs von Minnesota ausgeschieden. Bei seiner Dankesrede teaserte er an, dass es eines Tages vielleicht ein Wrestler in das Weiße Haus schaffen könnte. Das heizte die Gerüchte um eine mögliche Kandidatur für das Präsidentenamt an.

Auch wenn es „The Body" bisher nicht in den höchsten Amtssitz der USA schaffte, so ist er seit 2004 zumindest für WWE-Fans zur Legende geworden, indem er in die entsprechende Hall of Fame Klasse aufgenommen wurde. Er teilt sich die Klasse mit Größen wie Big John Studd, Don Muraco, Greg Valentine, Harley Race, Junkyard Dog, Sgt. Slaughter, Tito Santana, Bobby Heenan und Superstar Billy Graham. Die Klasse von 2004 gilt als eine der respektiertesten Hall of Fame Jahrgänge der WWE.

Privates und Jesse Ventura in der US-Politik

Abseits des Wrestling-Rings fand Ventura in der Vergangenheit Gefallen an der medialen Arbeit. So moderierte er die Show „Conspiracy Theory with Jesse Ventura", leitete den wöchentlichen „We The People Podcast" und versuchte sich auch als Schriftsteller. Im Laufe der Jahre war er in mehrere Gerichtsverhandlungen verstrickt und verklagte sogar die WWE. 1975 heiratete er seine Frau Terry, mit welcher er eine Tochter und einen Sohn zeugte. Inzwischen gibt Jesse Ventura öffentlich zu, dass er während seiner Zeit als Wrestler Steroide nahm und klärt heute junge Menschen über die Gefahren in dieser Hinsicht auf. Ventura galt lange Zeit als gläubig, gesteht sich jedoch heute ein, nicht mehr an einen Gott zu glauben, da seiner Meinung nach Religion die Wurzel von viel Bösem auf der Welt darstellt. Dies sagte er in einem Interview mit CNN.

Von 1969 bis 1975 diente Ventura als Petty officer third class bei der United States Navy und wurde im Vietnam-Krieg eingesetzt. Seine größten politischen Errungenschaften waren seine Amtsperiode als Bürgermeister der Stadt Brooklyn Park von 1991 bis 1995 und seine Amtszeit als Gouverneur von Minnesota von 1999 bis 2003. Er war der 38. Gouverneur des US-Bundesstaates. Eine zweite Amtszeit kam nicht zustande, da er nicht noch einmal zur Wiederwahl stand. Ventura wurden auch immer wieder mal Ambitionen für den Sitz im Weißen Haus nachgesagt. In dieser Hinsicht konnte der US-Amerikaner bislang jedoch keine Erfolge nachweisen.


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