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SchücoArena: Die kultige Alm von Arminia Bielefeld im Porträt
Als sportliche Heimat der DSC Arminia Bielefeld fungiert seit vielen Jahrzehnten die schmucke SchücoArena, die im Volksmund aber vornehmlich Bielefelder Alm genannt wird. Die Historie der traditionsreichen Spielstätte reicht bis ins Jahr 1926 zurück. Sport-90 nimmt im SchücoArena Porträt das Stadion von Arminia Bielefeld unter die Lupe, welches einige Besonderheiten zu bieten hat.
Ein besonderes Merkmal der SchücoArena von Arminia Bielefeld ist allein schon die Lage. Denn das kleine, enge Fußballstadion befindet sich im Zentrum der Stadt, inmitten eines Wohngebiets. Zuschauer, die die 1,5 km vom Bielefelder Hauptbahnhof zur SchücoArena zu Fuß bewältigen wollen, werden mitunter durch Kleingärten geführt. Auch wenn einige Gästefans die außergewöhnliche SchücoArena belächeln, hat diese doch ihren ganz eigenen Charme, den man in dieser Form nur selten in der deutschen Stadion-Landschaft findet.
Arminia Bielefeld Stadion trägt schon seit 2004 den Namen SchücoArena
Neben der Lage ist auch der Stadionname interessant. Damit ist nicht die Bezeichnung SchücoArena gemeint, wenngleich auch diese etwas Besonderes ist. Schließlich wurde das Arminia Bielefeld Stadion schon im Januar 2004 in die SchücoArena umbenannt. Das Bielefelder Unternehmen Schüco International KG, dass in der Baulieferbranche angesiedelt ist, erwarb damals die Namen an der Spielstätte.
Arminia Bielefeld wird seine Heimspiele mindestens bis zum 30. Juni 2025 in der SchücoArena austragen. Denn im Juni 2019 wurde der Vertrag mit dem Namensrechtinhaber an der Arminia-Spielstätte langfristig verlängert. Zwar ist diese Art der Kommerzialisierung vielen Fans ein Dorn im Auge. Was man Arminia Bielefeld allerdings zugutehalten muss, ist das in puncto Namensrecht-Sponsoring auf Kontinuität gesetzt wird. Denn nur die BayArena von Bayer Leverkusen und die Volkswagen Arena des VfL Wolfsburg können diesbezüglich auf eine längere Geschichte blicken.
Warum spielt Arminia Bielefeld eigentlich auf der Alm?
Doch von der SchücoArena ist in DSC-Fankreisen nur selten die Rede. Die Anhänger betiteln die Heimspielstätte ihrer Arminia weiterhin als Bielefelder Alm oder auch Alm-Stadion. Im Grundbuch taucht indes der Name Stadion an der Melanchthonstraße auf, was zugleich die Adresse ist. Aber wieso wird die „Alm“ überhaupt Alm genannt? Schließlich ist Bielefeld bzw. Ostwestfalen nicht gerade für sein Mittel- oder Hochgebirge bekannt.
Zur Herkunft Bielefelder Alm gibt es verschiedene Theorien. Die bekannteste Version beruht auf einer Aussage des ehemaligen Vereinsmitgliedes Heinrich Pehle. Dieser habe Mitte der 1920er Jahre beim Anblick auf das Gelände gesagt, „Hier sieht es ja aus wie auf der Alm“. Eine andere, humorvolle Erklärung, warum das Stadion von Arminia Bielefeld Alm heißt, lautet wie folgt: Die Alm heißt Alm, weil es der höchstgelegene Spielort in der Bundesliga ist. Denn dort braucht man ein Jahr für den Aufstieg und ein Jahr für den Abstieg.
SchücoArena Kapazität: Fast genauso groß wie Bochums Ruhrstadion
Zurück zu den Fakten und Zahlen. Die SchücoArena bietet lauf offiziellen Vereinsangaben 27.332 Zuschauern Platz. Mitunter ist auch von einem Fassungsvermögen 26.515 zu lesen, doch Arminia Bielefeld beziffert die Kapazität mit 27.332. Damit ist die Bielefelder Alm das größte Stadion der Region Ostwestfalen-Lippe.
Und wo rangiert die SchücoArena damit in der Liste der größten Stadien Deutschlands? Außerhalb der Top 30 und in direkter Schlagdistanz zum Ruhrstadion des VfL Bochum (27.599), dass nur minimal mehr Zuschauer begrüßen kann. Aber auch das Ostseestadion von Hansa Rostock oder das Millerntor-Stadion des FC St. Pauli sind die Kapazität betreffend nicht viel größer als die SchücoArena.
Bielefelder Alm hat über 70% Sitzplätze -DSC-Fans jubeln auf der Südtribüne
Wie bei modernen Fußballstadien üblich, handelt es sich beim Gros der Zuschauerplätze im Arminia Bielefeld Stadion, das letztmals 2007/08 modernisiert wurde, um Sitzplätze. So gibt es in der SchücoArena 19.392 Sitzplätze. Das entspricht 71% der Gesamtkapazität. Dem stehen wortwörtlich 7.940 Stehplätze gegenüber. (Stand Dezember 2022)
Die meisten Stehplätze in der SchücoArena gehen auf das Konto der Südtribüne - der Heimat der treuen DSC-Fans. Die Heim-Supporterblock erstreckt sich auf die Blöcke 1 bis 4 sowie den Block J. Für die Fans der Gästemannschaften gibt es derweil auf der Nordtribüne einen Stehplatz-Block (A1) mit ca. 1.300 Plätzen sowie einen Sitzplatz-Block mit ca. 800 Plätzen (A2). Zudem gibt es in der SchücoArena 20 Logen sowie seit der Saison 2016/17 auch einen Block für Studenten mit vergünstigten Kartenpreisen.
SchücoArena: Dach mit PV-Anlage - Museum mit freiem Eintritt
Das eckige, kompakte Stadion von Arminia Bielefeld ist außerdem vollständig überdacht, wobei von allen Plätzen eine freie Sicht auf das Spielfeld gegeben ist. Störende Dachträger schränken das Sichtfeld nicht ein. Außerdem sind die Dächer der SchücoArena mit Photovoltaikanlagen bestückt, sodass das Stadion einen Teil des Energiebedarfs selbst deckt.
Besucher, die tiefer in die schwarz-weiß-blaue Vereinsgeschichte eintauchen wollen, sollten im kleinen Arminia Bielefeld Museum im Stadion vorbeischauen. Der Eintritt ist frei. Und wer hinter die Stadion-Kulissen blicken will, kommt bei einer der regelmäßig angebotenen Stadionführungen durch die SchücoArena, die etwa 70 Minuten dauert, auf seine Kosten.
SchücoArena: Die wichtigsten Daten & Zahlen auf einen Blick
- Stadionname: SchücoArena (seit 2004)
- Verein: DSC Arminia Bielefeld
- Historische Namen: Bielefelder Alm, Alm-Stadion, Stadion an der Melanchthonstraße
- Adresse: Melanchthonstraße 31a, 33615 Bielefeld
- Eröffnung: 1926 (letzte Renovierung 2006-2008)
- Gesamtkapazität: 27.332
- davon Sitzplätze: 19.392 (alle überdacht)
- davon Stehplätze: 7.940 (alle überdacht)
- Logen: 20
- Rasenheizung: ja
- Untergrund: Hybridrasen