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Reinhold Beckmann im Porträt - Draufgänger, Sportschau-Legende, ran-Erfinder

Porträt über Reinhold Beckmann

Bildquelle: Steven Haberland [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Drei Jahrzehnte zählte Reinhold Beckmann zu den bekanntesten Gesichtern der Fußall-Berichterstattung im deutschen Fernsehen und krempelt diese mit seinem geschaffenen Sat.1-Format „ran“ in den 1990er Jahren um. Der unkonventionelle Sportjournalist kommentierte und moderierte von allen großen Sportevents und war jahrelange in der ARD Sportschau zu sehen. Im Reinhold Beckmann Porträt stellt Sport-90 dessen eindrucksvolle Karriere vor, in der nun die Musik die Hauptrolle spielt.

Im beschaulichen Twistringen, einer Stadt in Niedersachsen, erblickte Reinold Beckmann am 23. Februar 1956 das Licht der Welt. Nach dem Abitur am Gymnasium Syke, einem Aufenthalt in den USA und Zivildienst beginnt die Journalisten-Karriere von Beckmann. Er absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Radio-, Fernseh- und Videotechniker und studiert anschließend an der Universität Köln Germanistik, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften.

Beim WDR: Reinhold Beckmann betritt 1985 die Sport-TV-Bühne

Für Sport und insbesondere den Fußball hatte Reinhold Beckmann aber ebenfalls ein Faible. Nicht umsonst war er in jungen Jahren selbst aktiver Fußballer und schaffte es sogar bis in die Niedersachsen-Auswahl. Darüber hinaus ist Beckmann bis heute Vereinsmitglied beim FC St. Pauli.

Seine Sportleidenschaft kombinierte Beckmann dann auch mit seinem Beruf. Nachdem er ab 1980 als freier Mitarbeiter für den WDR tätig war und etwa Beiträge wie Interviews für die Sendung „Aktuelle Stunde“ erstellte oder eigene TV-Reportage lieferte, kam er ab 1985 für den Sender auch als Kommentator bei Sportübertragungen zum Einsatz.

Beckmann kurzes, aber erfolgreiches Intermezzo bei Premiere

Zwar war Johannes Beckmann schon damals auch in einigen Unterhaltungsformaten als Moderator tätig und führte zusammen mit Kult-Künstler Helge Schneider durch die Sendung „Offshow“. Doch mit seinem Wechsel 1990 von der ARD zum Pay-TV-Sender Premiere (dem heutigen Sky) beginnt seine erfolgreiche Zeit als Fußballkommentator und -moderator.

Bei Premiere fungiert der damals 34-jährige Beckmann als Leiter der Sportredaktion und wird vom Fachmagazin „kicker“ für seine Berichterstattung rund um die WM 1990 in Italien als „Bester Moderator des Jahres“ ausgezeichnet. Doch lange blieb Beckmann nicht bei Premiere.

Mit ran auf Sat.1: Reinhold Beckmann revolutioniert Fußball-Berichterstattung

1992 wechselte Beckmann als Sportchef zu Sat.1, in der er eine neue Ära der Fußball-Berichterstattung einleiten und prägen sollte. Denn beim Privatsender war Reinhold Beckmann federführend bei der Entwicklung der erfolgreichen Fußballsendungen „ran“ und „ranissimo“. Mit diesem Format setzte Beckmann „Maßstäbe“, wie die „Süddeutsche Zeitung“ einst schrieb.

Denn „ran“ lieferte eine völlig neue, frische, freche, und moderne Form der Fußball-Präsentation im deutschen Fernsehen. Denn erstmals wurden auch Show-Elemente in die Berichterstattung impliziert. Hierfür versammelte „Draufgänger“ Beckmann auch ein großes Team kreativer, mutiger und talentierter Fußballkommentatoren.

 

 

Beckmann: Prominente ran-Kollegen, Top-Quoten & Preise

Zur Riege der „jungen Wilden“ gehörten etwa heutige Kommentatoren- und Moderatoren-Größen wie beispielsweise Johannes B. Kerner, Oliver Welke, Steffen Simon, Jörg Wontorra, Erich Laaser, Jörg Dahlmann oder auch Thomas Herrmann, Markus Höhner und Gaby Papenburg.

Reinhold Beckmann war bei „ran“ als Moderator und Kommentator im Einsatz, agierte aber auch in seiner Rolle als Sportchef als erfolgreicher sowie knallharter Programmchef (ab 1993) und TV-Manager. Beckmann wurde während seiner Tätigkeit bei „ran“ einem Millionenpublikum bekannt, zumal die Fußball-Sendung eine Spitzenquote (bis zu 8 Mio. Zuschauer) erreichte. Für die Konzeption der Formate „ran“ und „ranissimo“ erhielt Beckmann mehrere Preise, wie die Goldene Kamera oder den Bayerischen Fernsehpreis.

1998: Reinhold Beckmann landet bei der Sportschau im Ersten

1998 brach Reinhold Beckmann seine Zelte bei „ran“ und Sat.1 ab und er wechselte von den Privaten zurück zu den Öffentlich-Rechtlichen. Die ARD nahm den damals 42-jährigen Beckmann unter Vertrag, mit dessen Bekanntheitsgrad es in der Folge weiter bergauf ging. Für die ARD kommentierte Beckmann Fußballübertragungen aus dem UEFA-Pokal und von Länderspielen der deutschen Nationalmannschaft.

Darüber hinaus stieß Beckmann auch zum festen Moderatoren-Team der Sportschau, dem er zwischen 2002 bis 2017 als festes Mitglied angehörte und in dieser Rolle regelmäßig über die Bundesliga berichtete. Als Sportschau-Gastgeber wechselte er sich mit Gerhard Delling, Matthias Opdenhövel und Alexander Bommes ab.

Beckmann kommentierte WM-Finale 2006 - 2017 Abschied von Sportschau

Aber auch bei nahezu allen großen Sportereignissen war Beckmann zu sehen. Ob nun bei der Fußball-EM 2004 oder der Weltmeisterschaft 2006 im eigenen Land, in der er das Finale zwischen Italien und Frankreich (5:3 n.E.) aus dem Berliner Olympiastadion kommentierte.

 

 

15 Jahre hielt Reinhold Beckmann der ARD als Sportmoderator und -kommentator die Treue, ehe er am 6. Mai 2017 letztmals durch die Sportschau führte. Im November 2016 sickerte durch, dass Beckmann nach der Saison 2016/17 der Institution der deutschen Sportberichterstattung den Rücken kehrt.

Beckmann macht Station beim Doppelpass & vermisst Fußball nicht

Den Abschied von der Sportbühne hat Reinhold Beckmann bis heute nicht bereut, wie er Anfang 2021 in einem Interview mit der „dpa“ erklärte: „Was mir nicht fehlt, ist der Fußball. Ich kann mir überhaupt nicht mehr vorstellen, am Spielfeldrand zu stehen und als 65-Jähriger noch die jungen Millionäre zu interviewen. Das fehlt mir null.“

Doch ganz ohne Fußball hat es Beckmann unmittelbar nach seinem Sportschau-Abschied nicht ausgehalten. Ab 2018 verstärkte er das Promi-Experten-Team um Ex-Kommentator Marcel Reif und Thomas Strunz beim wöchentlichen Fußballtalk „Doppelpass“ bei Sport1, wo er Nachfolger von Armin Veh wurde.

Beckmann mit eigener Talkshow - heute als Musiker unterwegs

Doch all die Jahre war der emsige Reinhold Beckmann nicht nur in der Sport- und Fußballwelt zu Hause. So hatte er zwischen 1999 bis 2014 in der ARD seine eigene Talkshow „Beckmann“, für die er die TV-Produktionsfirma „beckground tv + Filmproduktion“ in Hamburg gründete. Darüber hinaus war der beliebte Moderator, der 2008 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, aber auch in der Unterhaltungsshow „Guinness - Die Show der Rekorde“ (1998 bis 2002) zu sehen.

In den letzten Jahren widmete sich Reinhold Beckmann, der zwei Kinder hat und in Hamburg lebt, der Musik. Er ist als Singer/Songwriter unterwegs und hat mit „Beckmann & Band“ bislang drei Musikalben veröffentlicht (2014: Bei allem sowieso vielleicht; 2018: Freispiel; 2021: Haltbar bis Ende). Fernsehauftritte sind vom heute 66-Jährige in den vergangenen Jahren signifikant seltener geworden.


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