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MDCC-Arena im Porträt: Das laute Wohnzimmer vom 1. FC Magdeburg
In der Bundesliga war der 1. FC Magdeburg zwar noch nie vertreten, aber die Stimmung bei den Heimspielen des derzeitigen Drittligisten ist absolut erstklassig (Stand Januar 2022)! Hierfür ist in erster Linie die lautstarke und aktive FCM-Fangemeinde verantwortlich. Aber auch die MDCC-Arena trägt ihren Anteil dazu bei. Denn das Fußballstadion vom 1. FC Magdeburg ist dank der guten Akustik die Basis für die mitreißende Atmosphäre. Sport-90 stellt die MDCC-Arena genauer vor und verrät, warum diese längst nicht jedem FCM-Anhänger ans Herz gewachsen ist.
Die MDCC-Arena gehört zur Riege der jüngeren Fußballstadien. Denn das Wohnzimmer des 1. FC Magdeburg wurde erst am 10. Dezember 2006 eröffnet. Es handelte sich um einen kompletten Stadion Neubau, der auf den Mauern des ehemaligen Ernst-Grube Stadions errichtet wurde. In diesem trugen die Blau-Weißen zuvor ihre Heimspiele aus.
1. FC Magdeburg: MDCC-Arena kostete über 30 Mio. Euro
Doch der Zahn der Zeit nagte auch am Ernst-Grube-Stadion. Aufgrund des erhöhten Sanierungsbedarfs fasste der Magdeburger Stadtrat im Jahr 2004 den Entschluss, die alte Anlage abzureißen und dem 1. FC Magdeburg ein neues, modernes und reines Fußballstadion zu errichten. So wurde am gleichen Standort das Stadion Magdeburg gebaut, welches seit 2009 den Namen MDCC-Arena trägt.
Die Bauzeit der MDCC-Arena betrug keine zwei Jahre (Februar 2005 bis Dezember 2006) und kostete fast 31 Millionen Euro. Das Ergebnis kann sich absolut sehen lassen. Zwar bietet das neue Stadion vom 1. FC Magdeburg keine architektonischen Besonderheiten oder große Stadion-Innovationen. Dennoch ist die schnörkellose MDCC-Arena ein schmucker Fußballtempel und Heimspiele des 1. FCM, angesichts der tollen Stimmung, nicht nur für Fußball-Liebhaber eine Erfahrung wert.
MDCC-Arena: Gesamtkapazität von 30.098 Plätzen
Die MDCC-Arena hat zwar eine Gesamtkapazität von 30.098 Plätzen und ist damit so groß wie die Volkswagen Arena des VfL Wolfsburg (30.000), dem Millerntor-Stadion vom FC St. Pauli (29.546) oder dem Ostseestadion von Hansa Rostock (29.000). Doch zu Heimspielen des 1. FC Magdeburg sind maximal und abhängig von der jeweiligen Sicherheitseistufung des Spiels 28.000 Zuschauer zugelassen (25.000 bei internationalen Spielen).
Damit zählt die MDCC-Arena in der Saison 2021/22 aber immer noch zu den größten Stadien der 3. Liga. Im Kapazitäten-Ranking liegt die schicke Arena u.a. hinter dem legendären Fritz-Walter-Stadion (49.580) in Kaiserslautern oder der in Duisburg befindlichen Schauinsland-Reisen-Arena (31.502).
Statik-Probleme & Hüpfverbot: Umbau an MDCC-Arena vonnöten
Ursprünglich wurde die heutige MDCC-Arena mit einer Zuschauerkapazität von 26.000 gebaut. Doch nachdem es Magdeburger Fußballstadion auf der Nordtribüne Probleme mit der Statik gab, die durch das gleichzeitige Hüpfen der Zuschauer ausgelöst wurden und die Bausubstanz angegriffen hatten, kam es bereits 2019 zum ersten größeren Umbau.
Während einer zehnmonatigen Bauphase wurden nicht nur zusätzliche Stahlträger eingebaut, sondern zugleich die gesamte Nordtribüne in eine reine Stehplatz-Tribüne transformiert. Wodurch es zu einem signifikanten Anstieg des Fassungsvermögens kam. Der Umbau/Ausbau verschlang über 10 Millionen Euro. Zugleich war das einst drei Jahre lang geltende und aus Sicherheitsgründen veranlasste Hüpfverbot in der MDCC-Arena aufgehoben.
MDCC-Arena: Nordtribüne - Herzstück des FCM-Supports
Wie von einem modernen Fußballstadion erwartet werden darf, sind die Zuschauerränge der MDCC-Arena vollständig überdacht. Die 28.000 Plätze unterteilen sich in 15.000 Sitzplätze und 13.000 Stehplätze. Letztere befinden sich vornehmlich auf der Nordtribüne (Block 3 - 5), welche zugleich die Heimat der FCM-Fans ist. Der Gästeblock, der auch einige Stehplätze bietet, befindet sich in der Ecke der gegenüberliegenden Südtribüne.
Als weitere wichtige MDCC-Arena Daten ist zu erwähnen, dass das Magdeburger Stadion über 15 Logen (mit 180 Plätzen) und 430 Business-Seats verfügt. Auf der Haupttribünen-Seite gibt es darüber hinaus 64 Plätze für Behinderte und 40 Plätze für Pressevertreter. Gespielt wird auf Naturrasen, unter dem sich die obligatorische Rasenheizung befindet. Das Flutlicht ist hingegen fest am Stadiondach installiert. Darüber hinaus ist die MDCC-Arena noch mit zwei 30 m² großen LED-Videowänden bestückt, die die Zuschauer mit Infos versorgen.
Stadionname: FCM-Fans wünschen sich Heinz-Krügel-Stadion
Wie in der heutigen Stadion-Landschaft üblich, wurden die Namensrechte am Stadion Magdeburg, wie die Arena bis 2009 nach Fertigstellung noch hieß, an einen Sponsor verkauft. Den Zuschlag bekam das ortsansässige Telekommunikationsunternehmen MDCC Magdeburg-City-Com GmbH, welches sich dem Vernehmen nach die Namensrechte pro Jahr rund 100.000 Euro kosten lässt. Der aktuelle Vertrag läuft 2024 aus.
Den Fans des 1. FC Magdeburg ist die Bezeichnung MDCC-Arena seit jeher ein Dorn im Auge. In Fankreisen würde man sich stattdessen eine Umbenennung der 1. FC Magdeburg Spielstätte in Heinz-Krügel-Stadion wünschen. Heinz Krügel war einer der erfolgreichsten Trainer der DDR und ist eine absolute FCM-Legende. Er führte die Blau-Weißen nicht nur zu drei Meistertiteln, sondern 1974 auch zum Sensationssieg im Europapokal der Pokalsieger! Die Bezeichnung Heinz-Krügel-Stadion, kurz HKS, hat sich unabhängig von offiziellen Stadionbezeichnung in Magdeburg längst etabliert.
MDCC-Arena: Die wichtigsten Fakten & Daten
- Stadionname: Avnet Arena, (MDCC-Arena 2009 - 2024), zuvor Stadion Magdeburg
- Adresse: Heinz-Krügel-Platz 1, 39114 Magdeburg
- Eröffnung: 10. Dezember 2006
- Gesamtkapazität: 30.098 (davon 28.000 nutzbar)
- Sitzplätze: 15.000 (alle überdacht)
- Stehplätze: 13.000 (alle überdacht)
- Rasenheizung: ja
- Untergrund: Naturrasen
(Stand 2023)