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Gerd Gottlob im Porträt: Der heimliche ARD-Star der Fußball-Kommentatoren

Porträt über Gerd Gottlob

Bildquelle: Steffen Prößdorf [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Im Gegensatz zu vielen anderen Fußball-Kommentatoren ist Gerd Gottlob in der öffentlichen Wahrnehmung nicht so präsent. Obwohl der erfahrene TV-Journalist am Mikrofon gerne mal lauter wird und schon seit 1997 bei den Öffentlich-Rechtlichen als Live-Kommentator im Fußball zu hören ist. Sport-90 stellt den Fußballexperten aus dem hohen Norden genauer vor.

In der Liste bekannter Fußballkommentatoren darf Gerd Gottlob auf keinen Fall fehlen. Schließlich kommentierte er beispielsweise das EM-Finale 2016 und war bei vielen anderen sportlichen Großevents wie Welt- und Europameisterschaften oder auch bei Olympischen Spielen im Einsatz. Der Name Gerd Gottlob dürfte vielen Sportfans ein Begriff sein. Kein Wunder: Denn der 56-Jährige ist schon seit über einem Vierteljahrhundert im Geschäft und war dabei ausschließlich für die ARD tätig.

Gerd Gottlob nicht so prominent wie Bartels, Fuss & Co.

Doch gefühlt, bewegt sich der Sportkommentator im Gegensatz zu vielen anderen seiner Kollegen eher im Hintergrund. So sind es etwa prominente Gesichter und Stimmen von Bela Réthy, Steffen Simon und natürlich Tom Bartels, die vielen TV-Zuschauern präsenter im Kopf sind als der sympathische Gottlob.

Ganz zu schweigen von Fußball-Kommentatoren-Schwergewichten wie Wolff Fuss oder Frank Buschmann. Doch dadurch widerfährt Gottlob, der am 27. Oktober 1964 in Reinbek in Schleswig-Holstein geboren wurde, längst nicht weniger Wertschätzung - ganz im Gegenteil.

„Schreihals“ Gottlob der beste ARD-Fußballkommentator?

Vielmehr muss man Gerd Gottlob zur Riege der besten Fußballkommentatoren zählen, die derzeit in der deutschen TV-Landschaft unterwegs sind. Vor allem innerhalb der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten kann dem Fußballexperten kaum einer das Wasser reichen. Natürlich basiert die Einschätzung auf subjektiver Einschätzung und die Geschmäcker und Vorlieben der TV-Zuschauer hinsichtlich der Kommentatoren gehen weit auseinander.

Aber es steht außer Frage, dass Gottlob sein Fach versteht. Seiner voluminösen Stimme hört man gerne zu und seine Art des Kommentierens wirkt weder aufgesetzt noch aufdringlich. Am Mikrofon hat Gottlob zwar durchaus einen Hang zu Emotionen und „Schreien“. Doch in der Regel ist das Timing präzise, wenn seine Stimme passend zur Spielsituation lauter wird.

Gottlob: Es gibt kaum öffentliche Kritik an seiner Person

Die nötige Expertise und der vorhandene Fußball-Sachverstand runden das Kommentator-Rüstzeug von Gerd Gottlob ab. Er hat schlicht Ahnung und weiß, wovon er redet. Das kommt nicht von ungefähr, zumal der Norddeutsche bis zu seinem 18. Lebensjahr selbst aktiv spielte und es als Libero beim TuS Hoisdorf immerhin bis in die Landesliga schaffte.

 

 

Was bei Gerd Gottlob ebenfalls im Vergleich zu vielen anderen der Kommentatoren-Zunft positiv auffällt, ist, dass er sich in seiner Rolle als Kommentator nicht selbst zu wichtig nimmt. Er ist nicht eitel, polarisiert nicht und gerät auch deshalb selten bis nie ins Fadenkreuz der öffentlichen Kritik. Während sich andere Fußballkommentatoren teilweise im Internet einem wahren Shitstorm auf sozialen Netzwerken ausgesetzt sehen, ist das bei Gottlob nicht der Fall.

Bauern statt Bayern: Bekannter Gottlob-Versprecher im DFB-Pokal 2014

Auch diese zumeist schweigende Zustimmung vonseiten der Fernsehzuschauer darf durchaus als eine Art der Wertschätzung und als Nachweis seiner Kommentatoren-Kompetenz interpretiert werden.

Als ein weiteres Qualitätsmerkmal von Gerd Gottlob kann an dieser Stelle seine geringe Quote an Fehlern aufgeführt werden. Wenngleich auch er als Live-Kommentator keinesfalls vor Versprechern gefeit ist. Ein lustiges Gottlob-Anekdote lieferte eine Begegnung im DFB-Pokal 2014. Im Zweitrundenspiel des FC Bayern beim Hamburger SV (3:1) rutschte Gottlob folgendes über die Lippen: „Nur noch wenig Bewegung, wenig Bewegung bei den BAUERN.“ Es muss natürlich Bayern heißen, was Gottlob aber sicher hier und da auch einige Sympathiepunkte bescherte…

Gerd Gottlob Karriere: Von der „MoPo“ zum NDR

Doch wie sah eigentlich der Weg von Gerd Gottlob hin zum Fußball-Livekommentator bei der ARD aus? Welche Karrierestationen machte der verheiratete Fußballexperte, der Vater von drei Kindern ist?

Gottlob kann auf einen sehr klassischen und vor allem erfolgreichen Berufsweg als Sportkommentator zurückblicken. So absolvierte er nach dem Abitur 1984 ein Volontariat bei der Tageszeitung „Stormarner Tageblatt“ in Bad Oldesloe. Nach dieser Redakteursausbildung war er fünf Jahre in der Sportredaktion der Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ tätig, wo er vor allem über den HSV und FC St. Pauli berichtete.

 

 

1992: Wechsel zum NDR - Gottlob als Delling-Assistenz & Premier League-Experte

1992 wechselte Gottlob vom Print- zum TV-Journalismus. Er heuerte als Fußballreporter und -redakteur beim Norddeutschen Rundfunk (NDR). Hier spezialisierte er sich u.a. auch auf die Premier League. Ein Jahr später war Gottlob als Assistenz von Gerhard Delling regelmäßig bei Großturnieren im Frauenfußball im Einsatz.

Ab 1997 wurde Gottlob dann als Live-Kommentator einem größeren Publikum bekannt und er machte sich einen Namen. Im Folgejahr gehörte er dem TV-Team der ARD an, für die er auch bei der WM 1998 auch erstmals bei einer Weltmeisterschaft der Männer kommentierte.

Als Rubenbauer-Ersatz: „Glückspilz“ Gottlob als WM-Kommentator 2006

Nachdem Gottlob 2000 in Sydney seine ersten Olympischen Spiele als TV-Redakteur erlebte, rückte er bei der WM 2006 in Deutschland als Ersatz für Gerd Rubenbauer nach und bildete zusammen mit Reinhold Beckmann und Steffen Simon das dreiköpfige Kommentatoren-Team der ARD. „Das ist die Chance deines Lebens, Du Glückspilz“, erklärte er damals im Gespräch mit der „Welt“ die Situation, als er erfuhr, dass er als WM-Kommentator für Rubenbauer nachnominiert wurde.

Am 13. Oktober 2007 kommentierte Gerd Gottlob dann erstmals ein Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft, als die DFB-Elf im Rahmen der EM-Qualifikation gegen Irland 0:0 spielte.

EM 2016: ARD-Stimme Gottlob feiert Final-Premiere

In der Folge war er nun häufiger bei DFB-Spielen am Mikrofon und gehört auch bei vielen internationalen Sportereignissen - darunter Welt- und Europameisterschaften - zum Live-Kommentatoren-Stamm. Bei der Fußball-EM 2016 in Frankreich feierte er seine Final-Premiere und kommentierte das Spiel zwischen Frankreich und Portugal

Darüber hinaus fungierte Gottlob bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking sowie 2012 in London als Programmchef der ARD. Zudem ist er seit Ende 2009 und als Nachfolger von Axel Balkausky der Leiter des Programmbereichs Sport (Fernsehen und Hörfunk) beim NDR. Bis heute verbrachte Gerd Gottlob seine gesamte Kommentatoren-Karriere ausschließlich im Dienste der ARD.


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