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Tom Bartels: Die legendäre Final-Stimme der WM 2014

Tom Bartels - deutsche Stimme des Fußballs

Bildquelle: Olaf Kosinsky [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Tom Bartels zählt zu den Top-Kommentatoren im Fußball und hat schon jetzt auf ewig einen Platz in den Geschichtsbüchern sicher: „Mach‘ ihn, mach‘ ihn. Er macht ihn!“ Wer erinnert sich nicht an seine unvergessenen Sätze bei Götzes Siegtor im Finale der WM 2014 in Rio gegen Argentinien. Sport-90 stellt euch den beliebten Kommentator vor.

Am 13. September 1965 erblickte Thomas „Tom“ Bartels im niedersächsischen Celle das Licht der Welt. Ein Faible für den Sport - insbesondere Fußball - und das Kommentieren hatte Bartels schon als Kind. Als kleiner Junge kommentierte er Fußballspiele seiner Kuscheltiere und kickte selbst gegen den Ball. Beim TuS Melle, wo er im Mittelfeldzentrum die Fäden zog. Bis hoch in die Landesliga hatte es der Fußballspieler Bartels immerhin geschafft.

Tom Bartels: Erst Banklehre, dann zum Sportjournalismus

Doch dass aus Tom Bartels wirklich einmal ein bekannter Sportreporter werden würde, war zunächst nicht ersichtlich. Denn nachdem er 1985 sein Abitur in der Tasche hatte, machte er zunächst in seiner Heimatstadt Melle in der Nähe von Osnabrück in einer Sparkasse eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Primär seinen Eltern zuliebe. Wirklich glücklich wurde Bartels im Bank-Business nicht.

Bartels sattelte um und fand über ein Praktikum in der Sportredaktion der „Oldenburgischen Volkszeitung“ in Vechta den Einstieg in den Journalismus. Kurz darauf ging es für Tom Bartels nach Köln, wo er an der Sporthochschule Köln ein Studium mit dem Schwerpunkt Publizistik begann. Er verdiente sich weitere Meriten und war als Praktikant beim Südwestrundfunk tätig.

Bartels‘ Werdegang: Marcel Reif und Florian König als Wegbegleiter

Bei der WDR-Anstalt fiel Tom Bartels vor allem durch sein dialektfreies Hochdeutsch positiv auf und kein Geringerer als Marcel Reif wurde auf den jungen Niedersachsen aufmerksam. Seine Karriere als Sportjournalist nahm Fahrt auf. Bis Mitte der 1990er war er als Mitarbeiter im WDR tätig und betreute u.a. die Bundesligaklubs VfB Stuttgart und Karlsruher SC. Darüber hinaus gehörte Bartels dem ARD-Reporterteam während der Fußball-EM 1996 an.

Danach zog es Tom Bartels aber zu RTL. Auch auf Geheiß von Florian König. Denn heute bekannten Formel 1-Moderator lernte Bartels während des gemeinsamen Studiums kennen und folgte ihm erst zum WDR und anschließend zum Kölner Privatsender. Für RTL kommentierte Bartels zwischen 1996 bis 2000 und wieder ab Spiele der Champions League. Aber nicht nur im Fußball war er tätig. Denn auch beim Skispringen kam er zum Einsatz, wenngleich Bartels von Hause aus nicht die ganz große Expertise im Wintersport mitbrachte. Dafür sorgte der einstige Weltklassespringer Dieter Thoma, der Bartels unter seine Fittiche nahm und schulte.

 

 

Tom Bartels legendäres Interview mit Oliver Kahn

Die nächste Zwischenstation seiner „stimmlichen“ Karriere machte Bartels dann beim Pay-TV-Sender Premiere, dem heutigen Sky. Ab 2003 agierte Bartels für Premiere als Kommentator und Reporter in der Bundesliga und Champions League. Eine unvergessliche Begegnung mit Oliver Kahn erlebte der Fußballkommentator am 1. November 2003. Er war Field-Reporter beim Gastspiel des FC Bayern beim FC Schalke. Die Bayern verloren 0:2 und Bartels bekam einen kochenden Kahn vors Mikrofon. Es war der Moment, als der Torwart-Titan wutentbrannt zum Besten gab: „Eier, wir brauchen Eier!

Bei der Heim-WM 2006 kommentierte Bartels für RTL Länderspiele, doch im Anschluss heuerte er wieder bei den Öffentlich-Rechtlichen an und avancierte als echte Sportmoderatoren-Allzweckwaffe. Denn neben Fußball gehörten auch der Wintersport sowie Einsätze als am Beckenrad im Schwimmen zu seinen Tätigkeitsfeldern. 2008 durfte er in China seine ersten Olympischen Sommerspiele begleiten. Doch der Fußball ist und bleibt das Steckenpferd von Tom Bartels. So ist er bis heute in der ARD fester Bestandteil des Moderatoren- und Kommentatorenteams für die Bundesliga und Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft.

 

 

Bartels legendärere WM-Final-Kommentar 2014: „Mach ihn! Er macht ihn!“

Dabei mauserte sich Bartels mehr und mehr als Mann für die großen Spiele. So moderierte er etwa das EM-Finale 2008 zwischen Deutschland und Spanien. Das absolute Highlight ist aber natürlich das eingangserwähnte Finale der WM 2014 in Rio zwischen Deutschland und Argentinien. Dort sollte Tom Bartels nachhaltig Bekanntheit erlangen, als er das Siegtor von Mario Götze in der Verlängerung wie folgt kommentierte:

„Schürrle ... Der kommt an. Mach ihn! Mach ihn! Er macht ihn! Mario Götze! ... Das ist doch Wahnsinn! ... Und da ist gekommen dieser eine Moment für Mario Götze, da ist alles andere egal. Irre! ... Der Bundespräsident steht, die Kanzlerin ... Das nächste Joker-Tor für Deutschland: Helmut Rahn, Gerd Müller, Andi Brehme, Mario Götze.“

Bartels: Sachlich, fachlich statt emotional

So viel Emotionen wie bei dieser Szene ist man von Tom Bartels aber ansonsten nicht gewohnt. Der Allrounder kommentiert meist sehr sachlich, der fachlich voll auf der Höhe ist. Er versteht es, Spielsituationen auch für Laien verständlich zu beschreiben und gut zu analysieren. Er nimmt sich auch gerne mal etwas zurück und ist keiner, der zu viel am Mikrofon während des Spiels spricht. „Man muss wissen, wann der Zuschauer eine Pause braucht und wann es gut ist mit den Geschichten“, sagte er einst im Gespräch mit der „FAZ“.

Tolles Fingerspitzengefühl bewies Bartls etwa bei der EM 2012 als er das Duell zwischen Spanien und Irland kommentierte. Fünf Minuten vor Spielende beendete er sein Kommentar, damit die Zuschauer den faszinierenden Fangesängen der 20.000 Iren ihr Gehör schenken konnten. Diese sangen trotz eines 0:4-Rückstands mit voller Inbrunst „Fields of Athenry“.

Privat hat der Fußballkommentator Tom Bartels sein Glück in Köln gefunden. Dort lebt er seit vielen Jahren mit seiner Frau und den beiden gemeinsamen Söhnen. Auch in seiner Freizeit spielt der Sport eine wichtige Rolle. Zwar spielt er nicht mehr aktiv Fußball, dafür zählen Tennis und Skifahren zu seinen großen Hobbys.


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