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Nations League: Später Einbruch kostet starker DFB-Elf Sieg über Niederlande

DFB-Stürmer Timo Werner traf im Duell mit Holland zum frühen 1:0

Bildquelle: Эдгар Брещанов CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Die deutsche Nationalmannschaft hat ein versöhnliches Ende zum Abschluss eines desolaten Fußballjahres 2018 verpasst. Im letzten Länderspiel des Jahres und im abschließenden Gruppenspiel der Nations League trennte sich die DFB-Auswahl 2:2 von den Niederlanden. Dabei bot Deutschland eine starke Leistung, verspielte allerdings in der Schlussphase schlampig eine 2:0-Führung und brachte sich somit um den Lohn der Arbeit.

Lange sah es in der Gelsenkirchener Veltins-Arena nach einem Sieg von Deutschland gegen den Erzrivalen aus. Der Weltmeister von 2014 hatte die Partie fest im Griff und führte dank der Treffer von Timo Werner (9.) und Leroy Sane (20.) schnell und hochverdient mit 2:0. Doch mangelnde Konzentration und Abwehrpatzer kosteten am Ende doch noch den Sieg und Holland kam durch Quincy Promes (85.) und Virgil van Dijk (90.+1) zum schmeichelhaften Remis.

Angefressener Kroos: „Das ist bitter“

Für die DFB-Truppe hatte der Ausgang der Partie zwar ohnehin keine Konsequenzen, da der Abstieg aus der Liga A der Nations League bereits besiegelt war. Aber dennoch überwog am Ende der Ärger im deutschen Lager. „Das ist bitter. Das Ergebnis ist dem Spiel nicht angemessen, aber das haben wir dieses Jahr schon oft erzählt. Wir haben den Deckel nicht drauf gemacht und dann kann so etwas passieren“, erklärte etwa Toni Kroos, der ein starkes Spiel ablieferte, am Mikrofon der „ARD“. In die gleiche Kerbe schlug Joachim Löw: „Wir sind enttäuscht über das Ergebnis. Über die gesamte Spielzeit habe ich aber mehr Positives als Negatives gesehen. Jetzt sind wir am Ende bestraft worden, das ist natürlich bitter.“

Der Bundestrainer hatte seine Mannschaft im Vergleich zum jüngsten 3:0-Erfolg im Testspiel gegen Russland auf drei Positionen verändert und so begannen Mats Hummels, Nico Schulz und Kroos statt Matthias Ginter, Jonas Hector und Kai Havertz. In der Offensive setzte Löw hingegen wieder auf das pfeilschnelle Trio Werner, Sane und Serge Gnabry, die erneut mächtig Wirbel machten. Wie schon gegen die Russen machte Deutschland das Zentrum dicht und setzte bei Ballgewinn auf schnelles Umschaltspiel, um mit wenigen Ballkontakten vor das niederländische Gehäuse zu kommen.

Deutschland in Halbzeit klar besser

Die Rechnung ging bestens auf. Nach einem ersten Warnschuss von Youngster Thilo Kehrer setzte kurz darauf Gnabry Werner mustergültig in Szene und der 22-Jährige jagte das Leder humorlos von der Strafraumgrenze in die Maschen. Für Werner war es nach 751 Minuten das erste Tor im DFB-Trikot. Zwölf Minuten später legte der ebenfalls überzeugende Sane nach herrlichem Kroos-Zuspiel mit seinem zweiten Länderspieltreffer nach, allerdings wurde der Schuss des Flügelflitzers noch entscheidend abgefälscht.

Und die Niederlande? Oranje, die das Hinspiel gegen Deutschland noch mit 3:0 zu ihren Gunsten entschieden, brachte bei eigenem Ballbesitz nicht viel zustande und blieb äußerst harmlos. Auch vom Willen, sich den Gruppensieg zu sichern, war bei der Elftal, die am Freitag Weltmeister Frankreich mit 2:0 in die Schranken wies und damit Deutschlands Abstieg in die Liga B besiegelte, nichts zu spüren. So verlebte Manuel Neuer an alter Wirkungsstätte in Gelsenkirchen eine entspannte erste Halbzeit, lediglich Niklas Süle sorgte mit einem Kopfball aufs eigene Tornetz für ein wenig Gefahr. Anders die erfrischende deutsche Auswahl, bei denen Gnabry noch vor der Pause eine gute Chance liegen ließ.

Deutschland gibt Sieg in der Nachspielzeit aus der Hand

Nach dem Wechsel entwickelte die Niederlande zwar mehr Zug zum Tor, aber der deutsche Defensivverbund stand zumeist stabil. Im Spiel nach vorne nahmen die Adlerträger hingegen etwas Tempo raus, aber dennoch gab es hochkarätige Konterchancen. Die beste hatte Timo Werner in der 62. Minute, als er freistehend vor Oranje-Torwart Jasper Cillessen verzog. Obwohl Deutschland gegen schlampige Niederländer dem dritten Tor deutlich näher war, schlug der Erzrivale in der Schlussphase gleich doppelt zu und stellte damit den Spielverlauf auf den Kopf.

Bedingt durch Patzer in der DFB-Abwehr und einem Fehler des eingewechselten Leon Goretzka konnte erst Qunincy Promes mit einem platzierten Schuss verkürzen, ehe Virgil van Dijk Deutschland in der Nachspielzeit die kalte Dusche verpasste und aus kurzer Distanz zum 2:2-Endstand traf.

Dank ihres Last-Minute-Punktgewinns hat sich die Niederlande aufgrund des gewonnenen Direktvergleichs mit den punktgleichen Franzosen (beide 7 Punkte) doch noch den Gruppensieg und damit das Ticket für das Final Four gesichert. Somit wird die Elftal gemeinsam mit den anderen drei Gruppensiegern England, Portugal und der Schweiz vom 5. bis 9. Juni 2019 erstmals um den Nations League Pokal streiten, wobei sich der Titelträger auch direkt für die EM 2020 qualifiziert.

Deutschland droht Hammergegner in EM-Quali

Apropos EM 2020: Deutschland, das keines der vier Nations League-Spiele gewinnen konnte, droht bei der Auslosung der Qualifikations-Gruppen im Dezember ein Abrutschen vom ersten in den zweiten Lostopf und somit ein starker Gegner in der EM-Quali. Lediglich wenn Portugal am Dienstagabend sein Spiel gegen Polen gewinnt, bleibt die DFB-Truppe im Lostopf der der gesetzten Teams.


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