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Nations League: 0:3 in Holland - Deutschland droht nach Peinlich-Pleite Abstieg

Enttäuschten auf ganzer Linie: DFB-Verteidiger Mats Hummels und Jerome Boateng

Bildquelle: By Rufus46 CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Die deutsche Nationalmannschaft erlebte in Amsterdam ein denkwürdiges Debakel und kassierte in der Nations League gegen die Niederlande eine peinliche 0:3-Pleite. Dabei zeigte die DFB-Auswahl erneut die gewohnten Schwächen: Die Offensive viel zu harmlos und die Defensive offen wie ein Scheunentor. Nun steht Deutschland am Dienstag in Frankreich unter gehörigem Druck, was auch für Bundestrainer Joachim Löw gilt. Und obwohl sich die Krise beim Weltmeister von 2014 weiter zuspitzt, lassen allen voran die Arrivierten jegliche Einsicht vermissen.

Deutschland offenbarte bei der Niederlage gegen die Niederlande erneut eklatante Schwächen und am Ende setzte es mit dem deutlichen 0:3 (0:1) eine historische Pleite. Denn nie zuvor hatte eine deutsche Mannschaft so hoch gegen das Oranje-Team verloren, welche sich nach zuletzt zwei verpassten Großturnieren im Umbruch befindet und der DFB-Truppe den Schneid abkaufte.

DFB-Team vor Abstieg in der Nations League

Für die Hausherren trafen am Samstagabend Virgil van Dijk (30.), während Memphis Depay (87.) und Georginio Wijnaldum (90. +2) in der Schlussphase, in der es im deutschen Team zu Auflösungserscheinungen kam, den finalen K.o. verpassten. Während sich die Niederlande mit dem Sieg über Deutschland die Führung in der Gruppe 1 der A-Liga übernahm, ist „Die Mannschaft“ auf den 3. und somit letzten Rang abgerutscht. Bleibt die deutsche Elf am Dienstagabend in Paris gegen Frankreich, von denen man sich im Hinspiel 0:0 trennte, auch im dritten Spiel sieglos, wäre der Gruppensieg nicht mehr zu erreichen. Doch in der aktuellen Verfassung und Form der Löw-Mannschaft ist dieser wohl ohnehin utopisch. Es geht wohl einzig darum, den Abstieg in die zweitklassige B-Gruppe der Nations League zu verhindern, der nach dem WM-Desaster den nächsten Tiefpunkt für den DFB bedeutet und die Diskussionen um Nationaltrainer Joachim Löw weiter befeuern würde.

Dieser gab nach der erlittenen Klatsche gegen die Niederlande die Marschroute vor: „Wir müssen ausblenden, was auf uns einprasselt, einen Punkt machen und zu Hause gegen die Niederlande gewinnen, sonst steigen wir in der Tat ab.“ Doch gegen den pfeilschnellen und konterstarken Weltmeister aus Frankreich droht erneut eine Packung. Will man in Paris das Minimalziel erreichen und einen Punkt entführen, muss sich das deutsche Team gehörig steigern.

Hummels lässt Selbstkritik vermissen

Gegen die Niederlande mangelte es an Durchsetzungskraft und Kaltschnäuzigkeit, während sich die wacklige Abwehr um die formschwachen Innenverteidiger Jerome Boateng und Mats Hummels erneut als Achillesferse herauskristallisierte. „Das ist eine Frage der fehlenden Chancenverwertung. Wir haben 0:3 in einem Spiel verloren, das wir hätten gewinnen müssen“, teilte Hummels im „ZDF“ mit, der aber Selbstkritik vermissen ließ.

Löw vertraute gegen die Niederlande weiter auf den WM-Titel-Kern von 2014 um Manuel Neuer, Hummels, Boateng, Toni Kroos und Thomas Müller, die sich aber allesamt seit Wochen in einem Formtief befinden und das entgegengebrachte Vertrauen nicht rechtfertigten. Zwar hatten die „Adlerträger“ nach leichten Anlaufschwierigkeiten in der Johan-Cruyff-Arena die Partie zunächst im Griff und Timo Werner und Müller hatten die ersten guten Möglichkeiten, doch nach einer halben Stunde gab es die kalte Dusche.

Van Dijk nach Neuer-Patzer zur Stelle

Nach einer Ecke nutzte Oranje-Kapitän Virgil van Dijk ein ganze Fehlerreihe in der deutschen Hintermannschaft und nickte zur Führung der Elftal ein. Insbesondere Manuel Neuer machte hierbei eine unglückliche Figur, der sich bei der Hereingabe völlig verschätzte, aber auch Hummels und Jonas Hector sahen beim ersten Gegentor nicht gut aus. Auch wenn der Treffer überraschend kam, passte er ins Bild. Denn von Stabilität war die DFB-Abwehr mal wieder meilenweit entfernt. Es herrschte tiefe Verunsicherung und es reichte nur wenig Gegenwind, um das fragile Defensivgebilde ins Wanken zu bringen.

Die Führung bescherte der Niederlande Rückenwind, die bis zum Pausenpfiff noch weitere gute Einschussmöglichkeiten verbuchte, während Müller auf der anderen Seite noch eine Hundertprozentige liegen ließ.

Sane bringt frischen Wind - Oranje bestraft Draxler-Böcke

Nach Wiederbeginn schnupperte die Elftal zunächst am zweiten Treffer, während Deutschland durch Werner und Hummels für etwas Gefahr sorgten, doch richtig zwingend war es nicht. Erst der für den glücklosen Müller eingewechselte Leroy Sane brachte frischen Wind ins deutsche Offensivspiel, aber auch der Youngster von Manchester City konnte eine sich bietende Großchance nicht zum Ausgleich nutzen. Deutschland rannte weiter an, doch zwei individuelle Fehler von Joker Julian Draxler, der sich in der Schlussphase gleich zwei entscheidende Ballverluste leistete, bescherten den Niederländern einen souveränen Sieg.


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