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Jupp Heynckes: Vom legendären Stürmer zum erfolgreichen Triple-Trainer

Porträt über Jupp Heynckes

Bildquelle: Big2621 [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Mehr Fußballlegende als Jupp Heynckes geht eigentlich nicht! Denn der einstige Weltklasse-Stürmer schrieb sowohl als Stürmer als auch als Trainer eine unglaubliche und mit zahlreichem Titel gespickte Erfolgsstory. Die Messlatte für alle anderen Fußballlegenden hat Don Jupp zumindest sehr hochgelegt. Sport-90 wirft einen Blick zurück auf die eindrucksvolle Karriere der Gladbach-Ikone.

Im zarten Alter von 18 Jahren gab der am 9. Mai 1945 in Mönchengladbach geborene Josef „Jupp“ Heynckes sein Profidebüt für die Borussia aus seiner Heimatstadt. Das neunte von zehn Kindern machte nebenbei noch eine Lehre als Stuckateur, doch im Leben von Heynckes drehte sich schnell alles nur um den Fußball.

Heynckes: Fester Bestandteil der legendären Fohlen-Elf in den 1970er

Obwohl der blutjunge Stürmer in bei Borussia Mönchengladbach einen Stammplatz innehatte und er in seinen ersten beiden Saisons 1965/66 und 1966/67 in 57 Ligaspielen 27 Tore markierte, wechselte Jupp Heynckes mit 22 Jahren zu Hannover 96. Umgerechnet 150.000 Euro Ablöse zahlten die Niedersachsen für das Sturmjuwel, den es nach drei Jahren aber wieder zurück an den Bökelberg zog.

Bei seinem Herzensklub startete Heynckes dann richtig durch und er war in den 1970er Jahren einer der prägendsten Figuren der erfolgreichsten Ära der Klubhistorie. Zwischen 1970 bis 1978 sollten die Titel bei in Gladbach nur so purzeln: Mit der Fohlen-Elf wurde Heynckes viermal Deutscher Meister (1971, 1975, 1976, 1977) sowie je einmal DFB-Pokalsieger (1973) und 1975 UEFA Cup-Sieger, dem Vorgängerwettbewerb der heutigen Europa League.

Treffsicher in Gladbach - WM- & EM-Titel mit Deutschland

Jupp Heynckes hatte mit seinen zahlreichen Toren großen Anteil an den glorreichen Gladbacher Jahren. In den acht Jahren am Niederrhein erzielte der schnelle und vielseitige Stürmer 168 Tore in 226 Bundesligaspielen. Zweimal wurde er Bundesliga Torschützenkönig. Denkwürdig war sein Fünferpack beim historischen 12:0-Kantersieg gegen Borussia Dortmund in der Saison 1977/78 - bis heute der höchste Sieg der Bundesliga!

Aber auch mit der deutschen Nationalmannschaft feierte Heynckes große Erfolge. Erst wurde er 1972 mit der DFB-Auswahl Europameister, 1974 sogar Weltmeister. Doch als Deutschland den WM-Titel im eigenen Land holte, bestritt der Torjäger nur die ersten beiden Gruppenspiele gegen Chile (1:0) und Australien (3:0). Den Rest des Turniers schmorte Heynckes auf der Bank, strotzte die Nationalelf zu jener Zeit in der Offensive doch mit zahlreichen Ausnahmespielern. So zählte unter anderem Bayern-Legende und der „Bomber der Nation“, Gerd Müller, zu seinen direkten Konkurrenten im Team des damaligen Bundestrainers Helmut Schön.

Jupp Heynckes mit Stammplatz in den Bestenlisten

Insgesamt 39 Länderspiele bestritt Jupp Heynckes für Deutschland, in denen er 14 Tore erzielte. Noch eindrucksvoller war seine Torquote für Borussia Mönchengladbach. Als Heynckes im Alter von 34 Jahren seine Profikarriere bei den Fohlen beendete, hatte er in seiner Laufbahn insgesamt 369 Spiele bestritten und traf dabei 220 Mal ins Schwarze!

 

 

In der ewigen Bundesliga Torschützenliste, die nach wie vor von Gerd Müller (365 Tore) angeführt wird, belegt der Weltklassestürmer aus den 70er den 4. Platz. Rang drei büßte Jupp Heynckes erst Ende 2019 ein, als er von Robert Lewandowski verdrängt wurde. Doch für Borussia M’Gladbach ist er immer noch mit 195 Treffern in der Bundesliga und mit deutlichem Abstand der unantastbare Rekordtorschütze! Wettbewerbsübergreifend knipste er 291 Mal für seine Gladbacher.

Trainer-Start in Gladbach - ab 1987 erstes Engagement bei Bayern

Nach seiner Profikarriere wechselte Jupp Heynckes die Seite und wurde direkt Trainer - natürlich bei Borussia Mönchengladbach, wo er am 1. Juli auf Udo Lattek folgte, dem er in der Vorsaison noch als Co-Trainer diente. Der neue Chefcoach entdeckt und fördert Lothar Matthäus, führt die Fohlen ins Finale des UEFA-Cups und Pokalendspiel. Doch die Titel blieben aus.

Dennoch setzte der FC Bayern München auf den Trainer Jupp Heynckes und verpflichtete ihn 1987. Auch beim Rekordmeister trat Heynckes erneut in die Fußstapfen von Lattek. In München konnte Heynckes dann auch als Trainer die erste Silberware einfahren und führte den Klub 1989 und 1990 zum Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Doch die internationalen Erfolge blieben aus und im Oktober 1991 wurde Jupp Heynckes nach vier sieglosen Spielen in Folge und einem Abrutschen auf Platz zwölf in der Bundesliga entlassen.

Don Jupp: Erste Erfolge in Spanien - Machtkämpfe bei Eintracht Frankfurt

Danach begann für Heynckes das Abenteuer Spanien. Er formte aus dem Abstiegskandidaten Athletic Bilbao innerhalb von zwei Jahren (1992 – 1994) einen UEFA-Cup-Teilnehmer und wurde daraufhin von Eintracht Frankfurt als Chefcoach an Land gezogen. Es sollte keine erfolgreiche Liaison werden.

 

 

Bei den Hessen geriet Jupp Heynckes heftig mit dem Star-Trio Maurizio Gaudino, Anthony Yeboah und Jay-Jay Okocha aneinander. Alle drei wurden von ihm wegen Disziplinlosigkeit aus dem Kader verbannt. Doch nach neun Monaten hatte Heynckes genug vom Machtkampf in Frankfurt und schmiss Anfang April 1995 das Handtuch.

Heynckes führt Real Madrid zum CL-Triumph 1997

Das nächste Kapitel seiner so erfolgreichen Trainer-Laufbahn schrieb Heynckes dann wieder in Spanien. CD Teneriffa lautet in den nächsten zwei Jahren seine Trainerstation. Nachdem er den kleinen Klub ins Halbfinale des UEFA-Pokals führte, sicherte sich Real Madrid im Juli 1997 die Dienste des damals 52-Jährigen.

Jupp Heynckes war endgültig der Sprung in die High Society der Trainer-Gilde geglückt, doch an seiner Eignung für die Königlichen gab es durchaus Zweifler. Mit Real konnte er zwar auf Anhieb die Champions League gewinnen, aber in La Liga reichte es nur zu Platz vier. Trotz Henkelpott wurde Don Jupp nach nur einer Saison entlassen.

Heynckes ohne Trainer-Fortune auf Schalke & in Gladbach

Er blieb der iberischen Halbinsel treu und machte Stationen bei Benfica Lissabon (Juli 1999 bis September 2000) und erneut Athletic Bilbao (Juli 2001 bis Juni 2003). Danach war es mal wieder Zeit für eine Bundesliga-Rückkehr und Heynckes übernahm 2003 das Zepter beim FC Schalke 04. Aber auch bei den Königsblauen saß er nur eine Saison im Sattel.

Nach zweijähriger Auszeit, in der Heynckes seine krebskranke Frau pflegte, landete er 2006 erneut auf der Trainerbank von Borussia Mönchengladbach. Dort verbrachte er aber nur 215 enttäuschende Tage. Es roch stark nach Karriereende. Kein Klub hatte mehr Interesse an Heynckes.

2009: FC Bayern kurbelt Trainer-Karriere von Heynckes wieder an

Das sollte sich im Frühjahr 2009 ändern. Nach dem kläglich gescheiterten Projekt mit Jürgen Klinsmann klopfte noch einmal der FC Bayern an die Tür und Heynckes erklärte sich bereit, die Saison als Interimstrainer zu Ende zu bringen. Mit dem FC Bayern holte Heynckes in den verbleibenden fünf Spielen die Vize-Meisterschaft.

 

 

Danach war der charismatische Taktikexperte auf dem Trainermarkt wieder gefragt. Im Sommer 2009 unterschreibt der mittlerweile 64-Jährige bei Bayer Leverkusen. Mit dem Werksklub bleibt er 24 Spiele unbesiegt und schafft im zweiten Jahr die Qualifikation zur Champions League. Sieben Jahre, nachdem die Rheinländer letztmals in der Königsklasse vertreten waren. Obwohl es sportlich unterm Bayer-Kreuz gut lief, entschied sich Heynckes, seinen auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern.

Jupp Heynckes: Die legendäre Triple-Saison 2012/13 beim FC Bayern

2011 klingelte mal wieder Bayern-Manager Uli Hoeneß bei seinem Freund und engen Vertrauten Heynckes durch und überzeugte ihn, von einem dritten Engagement an der Säbener Straße. Heynckes unterzeichnete für zwei Jahre und schaffte nach der dramatischen Pleite beim „Finale dahoam“ in der Königsklasse gegen den FC Chelsea 2012 in der nächsten Saison Historisches: Das legendäre Triple!

Nachdem die Bayern im Januar 2013 die Verpflichtung von Pep Guardiola zur neuen Saison bekanntgaben und eigenmächtig das Karriereende von Heynckes zum Saisonende verkündeten, sollte der angestachelte Heynckes mit den Roten ein Halbjahr der Superlative hinlegen. Der FC Bayern sicherte sich mit einem Tore- und Punkterekord frühzeitig die Meisterschaft und konnte im Mai im CL-Finale in London Borussia Dortmund mit 1:0 bezwingen. Auch der DFB-Pokal wanderte nach München und zum ersten Mal holte eine deutsche Mannschaft das Triple!

FC Bayern holt Heynckes 2017 aus dem Ruhestand

Der 2012 als Welttrainer ausgezeichnete Jupp Heynckes verabschiedete sich als Mr. Triple in den Ruhestand und zog sich auf seinen Bauernhof in der Nähe von Gladbach zurück. In der Öffentlichkeit war der Trainer-Rentner nur noch selten zu sehen und er genoss das Leben als Privatier.

Doch 2017 sollte Jupp Heynckes noch einmal auf die Trainerbühne zurückkehren. Wieder für seinen Freund Hoeneß und wieder, um die Bayern aus der Krise zu holen. Es war die vierte Amtszeit des Gladbachers in München, die von Oktober 2017 bis Juni 2018 andauerte. Der 72-Jährige machte aus dem verunsicherten Rekordmeister auf Anhieb einen Titelkandidaten und holte in der Saison das Maximum heraus. Er feierte mit Bayern München seine vierte Meisterschaft und scheiterte erst im Halbfinale der Champions League.

Sein letztes Spiel als Trainer ging zwar mit dem DFB-Pokal-Endspiel 2018 gegen Eintracht Frankfurt und seinem als Nachfolger auserkorenen Niko Kovac mit 1:3 deutlich verloren, aber den Legendstatus von Jupp Heynckes konnte das nichts anhaben.


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