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Lothar Matthäus im Porträt: Legendäre Rekordhalter & WM-Held von 1990

Porträt über Lothar Matthäus

Bildquelle: Kremlin.ru [CC BY 4.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Vielen ist Lothar Matthäus heute als sehr geschätzter und einer der besten Fußballexperten im Fernsehen bekannt. Doch er ist weit mehr. Der einstige Mittelfeldstar hat während seiner langen, eindrucksvollen Profikarriere etliche Erfolge und Titel gefeiert. Weltmeister, Weltfußballer, Rekordnationalspieler - Matthäus ist eine absolute Fußballlegende! Sport-90 blickt im Lothar Matthäus Porträt zurück.

Lothar Herbert Matthäus wurde am 21. März 1961 in Erlangen geboren und ist in Herzogenaurach aufgewachsen. In der Jugend spielte er beim ortsansässigen FC in der Landesliga und machte nach seinem Schulabschluss eine Lehre zum Raumausstatter. Mit 18 Jahren wechselte der hochtalentierte Mittelfeldspieler zu Borussia Mönchengladbach.

Matthäus: Gladbach als erste Profistation

Der Jungspund aus Franken spielte sich im Team von Trainer und Förderer Jupp Heynckes sofort fest und übernahm dank seines enormen Tempos und seiner außergewöhnlichen Spielintelligenz direkt die Rolle des Antreibers auf dem Platz.

Zwar wurde er mit Gladbach in seiner ersten Profisaison 1979/80 in der Bundesliga nur Siebter, zog mit den Fohlen aber dafür direkt in das Endspiel des UEFA-Cups ein. Wo es trotz eines Treffers von Matthäus eine knappe Niederlage gegen Eintracht Frankfurt setzte (3:2, 0:1). Es sollte nicht die letzte bittere Finalschlappe seiner Karriere sein.

1980: Trotz EM-Titel - Matthäus mit verkorksten DFB-Debüt

Lothar Matthäus, der sich vor allem durch seine Dynamik, Robustheit, Ballkontrolle und Dribbelkünste auszeichnete, wusste auch direkt den damaligen Bundestrainer Jupp Derwall zu überzeugen, der den aufstrebenden Youngster mit zur EM 1980 nach Italien nahm. Für Matthäus verlief sein Debüt im DFB-Dress allerdings denkbar unglücklich.

Denn als er am 14. Juni 1980 im Gruppenspiel gegen die Niederlande eingewechselt wurde und sein erstes Länderspiel feierte, verschuldete er prompt einen Elfmeter. Deutschland gewann die Partie aber dennoch mit 3:2 und wurde auch Europameister. Weitere Einsätze im Turnier verbuchte Lothar Matthäus zwar nicht, aber später es sollte noch 149 weitere Länderspiele für Deutschland folgen. Damit ist Matthäus bis heute Rekordnationalspieler.

Lothar Matthäus: Wechsel 1984 zum FC Bayern - Aufstieg zum Star

In Gladbach lief es für Lothar Matthäus weiter erfolgreich - auch ohne Titel. So klopfte der FC Bayern München 1984 bei ihm an und sicherte sich die Dienste des damals 23-Jährigen für 2,4 Millionen DM. Als der Matthäus-Wechsel nach München schon feststand, absolvierte der 1,74 Meter große Rechtsfuß noch sein letztes von insgesamt 197 Spiele (48 Tore) für Borussia M’gladbach. Im Finale des DFB-Pokals 1984 hieß der Gegner ausgerechnet Bayern München und ausgerechnet der scheidende Matthäus verschoss für Gladbach im Elfmeterschießen den entscheidenden Elfer gegen seinen künftigen Arbeitgeber.

Beim FC Bayern reifte Matthäus unter Udo Lattek zu einem der besten Mittelfeldspieler Deutschlands. Er bekleidete die Position des heutigen Achters im defensiven Mittelfeld. Mit 16 Ligatoren hatte er maßgeblichen Anteil am Gewinn der Deutschen Meisterschaft mit den Bayern 1985. Weitere Titel folgten. 1986 gab es das Double, ehe Matthäus die Bayern ein Jahr später in der Bundesliga zur dritten Meisterschaft in Folge führte.

 

 

Bittere Matthäus-Pleiten mit FC Bayern & DFB-Team

Darüber hinaus erreichte der FC Bayern 1987 mit Lothar Matthäus als einer der Leistungsträger auch noch das Finale im Europapokal der Landesmeister - dem Vorgängerwettbewerb der heutigen Champions League. Doch hier sollte es für Matthäus erneut eine schmerzhafte Niederlage setzen, als die hochfavorisierten Münchner in Wien völlig überraschend dem Außenseiter FC Porto mit 1:2 unterlegen waren. Lothar Matthäus war einer der Sündenböcke. Ihm wurden vor allem Nervenschwäche und mangelnde Führungsqualitäten angekreidet.

Ein Jahr zuvor ereilte Matthäus auch in Diensten der deutschen Nationalmannschaft ein herber Rückschlag. Denn 1986 verlor die DFB-Auswahl bei der Weltmeisterschaft in Mexiko, wo Matthäus als Spielgestalter agierte, im Endspiel gegen Argentinien knapp mit 2:3. In diesem erhielt er von Teamchef Franz Beckenbauer den Spezial-Auftrag, Ausnahmekönner Diego Maradona zu bewachen.

1988: Inter Mailand schnappt sich Lothar Matthäus

Auf Vereinsebene ging es 1988 für Lothar Matthäus Richtung Italien. Die Serie A war zu jener Zeit das absolute Fußball-Mekka und galt als die stärkste Liga der Welt. Gemeinsam mit Bayern- und Nationalmannschaftskollege Andreas Brehme heuerte Matthäus bei Inter Mailand an, die für „Loddar“ 8,4 Millionen DM Ablöse hinblätterten.

Bei der Nerazzurri entwickelte sich Lothar Matthäus unter Trainer Giovanni Trapattoni noch einmal spielerisch weiter und avancierte zu einem der weltbesten zentral-defensiven Mittelfeldspieler. Mit Inter wurde Matthäus in der Saison 1988/89 auf Anhieb italienischer Meister.

Weltmeister 1990! Höhepunkt für Lothar Matthäus

Doch der absolute Höhepunkt sollte bei der WM 1990 folgen. Das Turnier fand in Italien statt, Matthäus war Kapitän der DFB-Auswahl und Deutschland bestritt seine Gruppenspiele in Mailand - dem neuen Wohnzimmer von Matthäus. Und Lothar Matthäus spielte ein grandioses Turnier. Gleich im ersten Gruppenspiel glänzte er und erzielte gegen Jugoslawien nach einem Traum-Solo über 50-Meter mit einem platzierten, strammen Rechtsschuss aus rund 25 Metern eines der bekanntesten Lothar-Matthäus-Tore zum 3:1.

 

 

Matthäus ließ im weiteren Turnierverlauf noch drei Treffer folgen und im WM-Finale 1990 in Rom kam es zum großen Showdown gegen Titelträger Argentinien. In einem nicht hochklassigen Spiel behielt Deutschland verdient mit 1:0 die Oberhand. Den entscheidenden Strafstoß kurz vor Schluss sollte Matthäus schießen, doch er überließ Teamkollege Andreas Brehme den Vortritt. Später erklärte Matthäus, dass er seine Schuhe in der Halbzeit wechseln musste und sich deswegen nicht sicher fühlte. Doch viele erachteten das als Nervenschwäche von Matthäus. Sei’s drum! Ohne Matthäus wäre Deutschland 1990 wohl kaum Weltmeister geworden. Mit 29 Jahren war er auf dem Höhepunkt seiner Karriere angekommen und konnte endlich die im Vorfeld hohen Erwartungen an seiner Person erfüllen.

Statt Juve-Wechsel: Weltfußballer Matthäus kehrt 1992 zum FCB zurück

Auch im Verein feierte Lothar Matthäus nach dem WM-Sieg 1990 weiter rund. Mit Inter Mailand gewann er 1991 den UEFA-Pokal, wobei er im rein-italienischen Finale gegen die AS Rom ein Tor erzielte. Im gleichen Jahr wurde Matthäus zum Weltfußballer gewählt. Bis heute ist er der einzige Deutsche, dessen Namen auf der Liste aller Weltfußballer zu finden ist.

1992 stand der Weltfußballer Lothar Matthäus vor einem Wechsel zu Juventus Turin. Doch der eigentlich geplante Transfer platzte, nachdem sich der fränkische Mittelfeldzauberer im April 1992 einen Kreuzbandriss im Ligaspiel gegen Parma zuzog. Statt bei Juve landete der damals 31-jährige Matthäus wieder beim FC Bayern.

Matthäus als Sündenbock der historischen CL-Finalpleite 1999

Doch seine zweite Station an der Säbener Straße verlief insgesamt durchwachsen. Matthäus konnte mit den Bayern zwar noch einige Titel wie die Meisterschaften 1997, 1999 oder 2000 und den UEFA Pokalsieg 1996 eintüten. Aber auch die nächste besonders denkwürdige Final-Schlappe musste der erfahrene Matthäus verdauen.

Im Champions League Finale 1999 gegen Manchester United ließ sich Matthäus kurz vor Schluss im Gefühl des sicheren Sieges auswechseln, doch die Engländer schnappten den Bayern den Henkelpott durch zwei Tore in der Nachspielzeit weg. Wie bereits 1987 im CL-Finale gegen Porto war mit Matthäus, dem somit ein Triumph in der Königsklasse verwehrt blieb, danach schnell der Sündenbock gefunden

Lothar Matthäus als Regisseur beim FC Hollywood

Zugleich war der Weltmeister von 1990 aber auch einer der Hauptdarsteller, als der FC Bayern als FC Hollywood regelmäßig für negative Schlagzeilen sorgte. Matthäus trug fleißig dazu bei, indem er Mannschaftsinterna ausplauderte oder eine Art Tagebuch in einer Boulevardzeitung veröffentlichte.

 

 

Darüber hinaus wurde Matthäus mit fortlaufender Karriere vermehrt von Verletzungen heimgesucht. Besonders schlimm erwischte es ihn Anfang 1995, als er sich in einem Freundschaftsspiel die Achillessehne riss und danach fast ein ganz Jahr pausieren musste.

WM-Rekordspieler Matthäus mit enttäuschendem DFB-Ende

Auch in und mit der Nationalmannschaft ging es für Matthäus bergab. Bei der WM 1994 scheiterte Deutschland mit Lothar Matthäus als Kapitän im Viertelfinale, zur EM 1996 wurde er nach einem Zwist mit Bundestrainer Berti Vogts gar nicht erst mitgenommen - die DFB-Auswahl holte ohne Matthäus den Titel.

Im zarten Alter von 37 feierte Matthäus aber dann sein DFB-Comeback und bestritt 1998 seine fünfte Weltmeisterschaft. Mit insgesamt 25 WM-Spielen hält der deutsche Rekordnationalspieler übrigens auch den Rekord für die meisten WM-Einsätze. Allerdings flog das DFB-Team auch bei diesem Turnier frühzeitig raus und verabschiedete sich nach dem Viertelfinale.

Matthäus als Trainer erfolglos, als TV-Experte gefragt

Im Jahr 2000 kehrte Lothar Matthäus dem FC Bayern den Rücken und ließ seine Karriere in den USA ausklingen. Er schnürte noch für einige Monate für die New York Metro Stars die Schuhe und wandelte damit auf den Spuren von Fußballlegende und Bayern-Ikone Beckenbauer.

Seine Karriere beendete Matthäus als siebenfacher Deutscher Meister, zweimaliger DFB-Pokalsieger und UEFA-Cup-Sieger. Zudem wurde er einmal italienischer Meister. Auf Klubebene bestritt der Mittelfeldakteur insgesamt 782 Spiele, in denen er 201 Tore erzielt. Nach seiner Karriere versuchte sich Lothar Matthäus als Trainer, blieb aber bei seinen verschiedenen und teils kuriosen Engagements wie bei Athletico Paranaense in Brasilen oder Maccabi Netanya in Israel weitestgehend erfolglos.

Dafür startete Matthäus, der in fünf Ehen vier Kinder zeugte, als TV-Experte regelrecht durch. Den Job übt er seit der Saison 2012/13 beim Pay-TV-Sender Sky aus und schaffte es zu einem der meistziertesten Experten.


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