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Bedoya erklärt Protestaktion gegen Waffengewalt: "Es muss mehr getan werden"

Alejandro Bedoya und seine Protestaktion gegen Waffengewalt

Bildquelle: CNN International via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Alejandro Bedoya hatte kürzlich mit einer starken Aktion während eines Spiels in der US-amerikanischen MLS weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt. Der 32-Jährige von Philadelphia Union richtete nach zwei schrecklichen Amokläufen in Ohio und Texas mittels Stadion-Mikrofon einen Appell an die US-Regierung, dass endlich mehr gegen ein Waffenverbot zu tun ist. Nun hat der ehemalige US-Nationalspieler Stellung zu seiner Protestaktion bezogen.

Anfang August erschütterten zwei Anschläge mit Schusswaffen in den USA die ganze Welt. Ein Amoklauf im texanischen El Paso fielen 20 Menschen zum Opfer, in Dayton im US-Bundesstaat Ohio verloren neun Personen ihr Leben. Doch einfach zur Tagesordnung überzugehen, wie es leider oft der Fall ist, wollte Alejandro Bedoya keinesfalls.

Bedoya: Keine andere Nation hat so ein Waffenproblem wie USA

Statt seinen Führungstreffer beim 5:1-Auswärtserfolg über DC United am vergangenen Montag in klassischer Manier zu bejubeln, schnappte sich der Mittelfeldspieler von Philadelphia kurzerhand ein Richtmikrofon am Spielfeldrand und protestierte lautstark Richtung US-Kongress: „Ich habe etwas zu verkünden: Hey Kongress, macht endlich etwas! Stoppt die Waffengewalt! Fangt an!“ Damit setzte der Kapitän der Philadelphia Union ein klares Zeichen gegen Waffengewalt und die aktuelle Politik in den USA, die trotz immer wiederkehrender Amokläufe keine Gedanken an eine Schusswaffenregulierung verschwendet.

Nun hat Bedoya im Interview mit CNN seine Beweggründe für seine denkwürdige Aktion noch einmal genauer erläutert. „Es muss mehr getan werden. Wir haben ein Problem mit Waffengewalt in diesem Land, das keine andere zivilisierte Nation der Welt hat“, teilte er mit.

„Ein Aufruf zum Handeln“

Die Idee zu seinem verbalen Protest kam ihm nach seinem Treffer spontan. „Ich sah das Mikrofon. Es war, als ob Gott mir gerade gesagt hätte: ‚Hier ist es, ein Werkzeug: Benutze deine Stimme‘. Es war in diesem Moment ein Ansporn für mich. Ich habe es getan. Ein Aufruf zum Handeln. Worte können viel bedeuten. Ich hoffe, die Diskussion wird fortgesetzt und führt zu Maßnahmen.“

Bleibt zu hoffen, dass Bedoya mit seinem an US-Politiker adressierten Statement nicht unerhört bleibt. Zumal die Partie vom US-Sender Fox Sports live im TV übertragen wurde und weltweit in den Medien thematisiert wurde. „Ich denke, es hat eben bei vielen Leuten Anklang gefunden. Hoffentlich führt meine Stimme zu mehr Handlungen“, ergänzte der Offensivakteur mit kolumbianischen Wurzeln, der 66 Länderspiele für die USA bestritt.

 

 

Bedoya forderte schon zuvor konkrete Maßnahmen

Auch zu seiner Aussage bezog Bedoya im Gespräch mit CNN Stellung: „Was ich gesagt habe, war aus politischer Sicht unparteiisch […]. Jeder normal denkende Mensch würde doch den Versuch unternehmen, die Waffengewalt zu beenden, zu reduzieren und zu begrenzen. Ich meine, wie könnte man es nicht [versuchen]? Nur in Amerika kann man diese Meinungsverschiedenheiten oder Argumente dagegen haben.“

Schon vor seiner starken Aktion hatte Alejandro Bedoya seine Stellung gegen Waffengewalt via Twitter unmissverständlich klar gemacht und die Politik in einem Post zum Handeln aufgefordert. „Gedenken und Gebete sind Schwachsinn. Worte ohne Taten sind wertlos.“ Darüber hinaus forderte er konkrete Maßnahmen, um den Blutbädern ein Ende zu bereiten und warnte zugleich, dass die amerikanische Gesellschaft andernfalls auf einen Verfall zusteuere.

Sportlich läuft es für Bedoya und seine Philadelphia Union sehr gut. In der Eastern Conference der MLS grüßt das Team nach 25 Ligaspielen vom 1. Platz und befinden sich voll auf Playoff-Kurs. In der laufenden Spielzeit hat der Spielgestalter, der sieben Jahre in Europa u.a. für den FC Nantes und die Glasgow Rangers aktiv war, je drei Treffer und Vorlagen markiert. 2016 kehrte der Rechtsfuß in die USA zurück und schnürt seither in Philadelphia seine Schuhe.


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