2019 war ein gutes Jahr für den deutschen Radsport - Rückblick auf die Saison

2019 erfolgreiches Jahr aus deutscher Sicht im Radsport

Bildquelle: Silar CC BY-SA 4.0 [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Sollte der deutsche Radsport seine jüngsten Erfolge, kommerziell sowie sportlich, weiterhin bestätigen können, dann könnte 2019 in der historischen Nachbetrachtung einmal als das Jahr gelten, in dem die Trendwende geglückt ist. Denn in vielerlei Hinsicht war es das Jahr, in dem sich der deutsche Radsport zurückgemeldet hat. Die Deutschland Tour 2019 wurde phasenweise von bis zu fünf Millionen Zuschauern im Fernsehen verfolgt. Und auch die Tour de France 2019, die einen starken vierten Platz für Emanuel Buchmann brachte, wurde von Millionen verfolgt. So erfolgreich war Radsport im TV hierzulande schon lange nicht mehr!

Deutsche Radsportler konnten dem Jahr 2019 überhaupt ihren Stempel aufdrücken. Darunter erfreulicherweise vor allem die prognostizierten Hoffnungsträger, welche die in sie gesteckten Erwartungen teilweise gar übertreffen konnten. Maximilian Schachmann, Emanuel Buchmann, Pascal Ackermann und Nils Politt sind hier besonders zu nennen.

Max Schachmann und Pascal Ackermann setzten einen drauf

Bereits 2018 hatte jeweils eine starke Saison für Maximilian Schachmann und Pascal Ackermann markiert. 2019 fiel für beide gar noch besser aus. So konnte Schachmann nicht nur abermals eine Etappe der Katalonien-Rundfahrt gewinnen. Bei der Baskenland-Rundfahrt 2019 war dann die große Schachmann-Show angesagt! Er gewann dort drei Etappen und eroberte sich damit letztlich die Punktewertung! Später sollte noch die deutsche Meisterschaft im Straßenrennen dazu kommen, sodass Schachmann 2020 in den Farben des Landesmeisters starten wird.

Pascal Ackermann hat sich von der deutschen Sprint-Hoffnung endgültig zu einem Sprinter ersten Ranges gemausert. 13 Rennen bzw. Etappen konnte er 2019 gewinnen. Darunter allem voran das Eintagesrennen Eschborn-Frankfurt 2019 sowie jeweils zwei Etappen bei der Polen-Rundfahrt 2019, dem Giro d‘Italia 2019 sowie der chinesischen Tour of Guangxi 2019 – alles Rennen von UCI World Tour Rang.

Der krönende Erfolg war dabei zweifelsohne der Gewinn der Punktewertung beim Giro d‘Italia, was Pascal Ackermann historisch zum ersten deutschen Radrennfahrer machte, der diesen Erfolg erlangen konnte. Und das trotz dessen, dass er (neben Peter Sagan und Sam Bennett) für ein Team fährt, das mit starken Sprintern eigentlich schon überbesetzt ist. Allerdings ist zum jetzigen Zeitpunkt klar, dass Sam Bennett Bora-hansgrohe verlassen wird, wodurch Ackermann, der ein sehr ähnlicher, end-schneller Sprinter-Typ ist, wohl noch mehr in den Vordergrund rücken wird.

Buchmann der Klassementfahrer, Politt der Kämpfer

Als derzeit wohl stärkster deutscher Bergfahrer kann Emanuel Buchmann gelten, der dementsprechend auch immer wieder als möglicher Kandidat für starke Grand Tours gehandelt wurde. Diese Prognosen hat Buchmann 2019 nicht nur weiter befeuern, sondern durchaus auch bestätigen können. So gelang ihm bei einer Etappe der Baskenland-Rundfahrt 2019 nicht nur sein erster Sieg bei einem UCI World Tour Rennen. Er wurde eindrucksvoll Vierter bei der Tour de France 2019 und fuhr nur knapp am Podium vorbei.

 

 

Seine bislang beste Platzierung bei einer Grand Tour! Was ihm bislang ein wenig zu fehlen scheint, ist der Punch – die nötige Antrittsstärke am Berg – um starke Attacken zu fahren. Dafür ist er taktisch souverän, lässt sich nur schwer aus der Reserve locken und es gibt nicht viele, die ihn am Berg wirkungsvoll abhängen können. Buchmann blieb so gut wie immer direkt im Nacken seiner Gegner! Auch wenn es in die wirklich schweren Bergetappen ging.

Ebenfalls in den Vordergrund fahren konnte sich Nils Politt. Der hochgewachsene, zähe Mann aus Köln mausert sich immer mehr zum deutschen Hoffnungsträger, wenn es in die harten Frühjahrsklassiker geht. Denn sobald es deutlich über 200 Kilometer über Pflasterstein und Co. zu fahren gilt, fühlt sich Nils Politt wohl! 2019 wurde er Sechster beim E3 BinckBank Classic, Fünfter bei der Flandern-Rundfahrt 2019 und gar Zweiter bei Paris-Roubaix 2019, wo nur Belgiens Klassiker-Spezialist Philippe Gilbert einer späten Attacke von Politt folgen konnte und sich letztlich im Kopf-an-Kopf Finale im Velodrom in Roubaix durchsetzte. Auch während der Tour de France 2019 konnte sich Nils Politt kämpferisch in den Vordergrund fahren. Er beteiligte sich an vielen Attacken und stellte mit 101,5 km/h in der Abfahrt vom Col de Vars den Geschwindigkeitsrekord für die Tour de France 2019 auf!

2020 wird es selbstverständlich wieder eine Deutschland Tour geben. Und zwar vom 20. bis zum 23. August. Diesmal als Bestandteil der neu eingeführten UCI ProSeries, welche die reformierte zweite Klasse des Radsports (nach der UCI World Tour) neu organisiert. Auch diesmal ist wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm um diesen viertägigen Radwettkampf angedacht, das junge bis alte Radsportbegeisterte voll involvieren soll.


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