Jasper Stuyven erringt Sieg beim Omloop Het Niewsblad 2020

Ergebnisse und Bericht zum Omloop Het Nieuwsblad 2020

Bildquelle: Jérémy-Günther-Heinz Jähnick CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Gestern wurde mit der 75. Auflage des belgischen Eintagesrennens Omloop Het Nieuwsblad die Saison der Frühjahresklassiker eingeleitet. Und sogleich entfaltete sich die Renndynamik, wie man sie von den körperlich anspruchsvollen belgischen Eintagesrennen gewohnt ist. Das Ganze noch zusätzlich begünstigt, durch einen vom Start weg hektischen Rennverlauf sowie von windigen Verhältnissen, Kopfsteinpflaster-Sektionen und einer Vielzahl kurzer, knackiger Anstiege.

Erste Attacken setzte es quasi sofort, als es aus der neutralen Zone ging. Es galt rund 200 Kilometer von Gent nach Ninove zu bewältigen. Im Zuge etlicher Attacken veränderte sich die Konstellation an der Spitze des Rennens mehrfach. Eine Entwicklung, die im Rennverlauf auch durch fiese Seitenwinde begünstigt wurde, als diese das Feld in mehrere Staffeln zerlegten und so für ein früh einsetzende und rigoros ablaufende Selektion sorgten.

Zug fährt Ausreißergruppe in die Parade

Allem voran die namhaften Rennställe aus Belgien investierten viel in diesem Rennen. Die belgischen Frühjahresklassiker natürlich eine Frage der Ehre für die stark vertretenen belgischen Rennfahrer und Rennställe. Doch es waren INEOS und Trek-Segafredo, die in einer ersten Gruppe von 16 Fahrern mit 5 bzw. 4 Fahrern gut vertreten waren, wobei auch Wout van Aert (Jumbo-Visma) und Vorjahressieger Zdenek Stybar (Deceuninck-Quick-Step) an Bord waren. Ihr Abstand vergrößerte sich auf eine halbe Minute und CCC war gezwungen, eine Verfolgungsjagd zu führen, die 25 km dauerte und mehrere Fahrer in frühe Schwierigkeiten brachte.

Kurz nachdem eine Ausreißergruppe ganz bitter an einem Bahnübergang in Asper angehalten worden waren, gab es eine allgemeine Umgruppierung. Zwar wurde das Rennen in dieser Phase neutralisiert, um den fünf Ausreißern so ihren Vorsprung zuzugestehen, doch bei ihnen war die Luft raus und sie wurden kurz darauf geschluckt.

Die Spitzengruppe nimmt Gestalt an

Zehn Kilometer später stieg das Tempo beim zweiten Kopfsteinpflaster Abschnitt von Haaghoek und beim Aufstieg zum Leberg wieder an. Stuyven und Tiesj Benoot (Sunweb) gehörten zu den starken Männern, die zum Aufbau einer Führungsgruppe beitrugen, die hauptsächlich aus Team-Kapitänen bestand. Einige Fahrer schlossen auf, um an der Spitze des Rennens ein reduziertes Peloton zu bilden.

Nach dem Rekelberg kam es auf den engen Gassen zu einer erneuten Tempoverschärfung, als Frederik Frison (Lotto-Soudal), der deutsche Radrennfahrer Jonas Rutsch (EF Education First), Soren Kragh Andersen (Sunweb) und Tim Declercq (das Arbeitstier von Deceuninck-Quick-Step) die Flucht nach vorne antraten. Bald darauf stießen Stuyven, Lampaert, Trentin und Mike Teunissen (Jumbo-Visma) hinzu. Es blieben noch über 70 km, aber die dominante Gruppe hatte Gestalt angenommen.

 

 

Luke Rowe (INEOS) arbeitete zunächst hart daran, die acht Spitzenreiter innerhalb von 15 Sekunden Schlagweite zu halten. Aber der Abstand auf der breiten Betonstraße, die dem Valkenberg-Aufstieg folgte, vergrößerte sich erheblich. Im Peloton gab es keine Kooperation und plötzlich hatten die sieben vorne verbliebenen Fahrer eine Lücke von 2:30.

Die Mauer trennt die Spreu vom Weizen

Lukas Pöstlbergher (Bora-Hansgrohe), Heinrich Haussler, Pascal Eenkhoorn (Jumbo-Visma), Jenthe Biermans (Israel Start-up Nation) und Dries Van Gestel (Total Direct Energie) starteten einen späten Gegenangriff, kamen aber nie näher als 1:30. Zu ihnen gesellten sich später Van Aert und Benoot. Die sieben verbliebenen Spitzenreiter erreichten Geraardsbergen mit 1:45 auf des hinter ihnen neu sortierte Hauptfeld und die Gruppe zersplitterte an den steilen Hängen der „Muur“ (der berühmten Mauer von Geraardsbergen).

Stuyven und Lampaert traten auf dem Bosberg, dem letzten Anstieg vor der finalen Flach-Sektion, kräftig in die Pedale. Mit einer Willensleistung schaffte es der Däne Soren Kragh Andersen (Sunweb) an der Spitze des Anstiegs wieder aufzuholen. Matteo Trentin erklomm den Gipfel weitere 10 Sekunden dahinter. Er kämpfte um die Rückkehr in die Spitzengruppe, konnte aber nicht mehr zum Trio vorne aufschließen.

Jasper Stuyven siegt souverän

Als dann die Attacken von Lampaert und kurz darauf von Stuyven kamen, musste auch Andersen die Segel streichen. Die beiden Belgier waren an der Ziellinie unter sich, wobei Stuyven sich im Sprint als der Stärkere erwies, es sich gar leisten konnte, die Nase in den Wind zu halten und Lampaert in seinem Windschatten zu dulden. Denn ein Vorbeikommen sollte es nicht geben. Andersen wurde Dritter.

Damit begannen die Frühjahrsklassiker aus belgischer Sicht hoch erfreulich. Bislang deutet sich auch nicht an, dass diese Rennen gefährdet sind, wohingegen die UAE Tour nach Etappe fünf am Donnerstag vorzeitig abgebrochen werden musste, da beim mitfahrenden Personal Verdachtsfälle auftraten, die auf das Coronavirus hindeuteten. Auch die World Tour Rennen in Italien stehen bereits zur Diskussion, da dort insbesondere in der Lombardei bereits mehrere bestätige Infektionen vorliegen. Somit hat das Coronavirus auch die Geschicke des UCI Radsport 2020 bereits beeinflusst.



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