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Ulli Potofski im Porträt: Der lockige Fußball-Kult-Kommentator
Schon seit über vier Jahrzehnten ist Ulrich "Ulli" Potofski als Sportkommentator tätig und vor allem in der Fußball-Berichterstattung eine wahre Ikone. Der vielseitige Moderator mit markanter Stimme, zu dessen Markenzeichen seine Brille und Lockenfriseur zählen, darf getrost als Kommentator-Legende bezeichnet werden. Sport-90 stellt Ulli Potofski, dessen Name eng mit „Anpfiff“ und Sky in Verbindung steht, und dessen ungewöhnlichen Karriereweg genauer vor.
Koch, Schlagersänger, Kinderbuchautor, Puppenspieler, DJ oder Entertainer: Ulrich Potofski, der nur „Ulli“ genannt wird, ist ein echter Tausendsassa. Der breiten Öffentlichkeit ist der heute 68-Jährige aber natürlich in erster Linie als Sportmoderator bekannt. Vor allem als das Gesicht von der Fußball-Sendung „Anpfiff“ auf RTL Plus in den 1980er und 1990er sowie als langjähriger Kommentator bei Sky, wo er bereits seit 2006 hinterm Mikrofon sitzt.
Kommentator Potofski ist gelernter Koch & Sieger der ZDF-Hitparade
Doch der Reihe nach: Geboren wurde Ulli Potofski am 7. Juli 1952 in Gelsenkirchen. Potofski ist ein echtes Kind aus dem Ruhrpott und wenig verwunderlich glühender Fan des FC Schalke 04. Bevor er seine Leidenschaft für den Fußball zu seinem Beruf machte, absolvierte Potofski nach seinem Realschulabschluss erstmal eine Ausbildung zum Koch.
Den Kochlöffel hing er aber schnell an den Nagel und schlug stattdessen im Jahr 1970 eine journalistische Laufbahn ein. Diese begann er als Moderator bei Radio Luxemburg. Nebenbei war der umtriebige Potofski aber auch noch als Puppenspieler und Event-Moderator aktiv, während er seiner Liebe zur Schlagermusik als Discjockey und sogar als Sänger nachging. Als „Ulli Mario“ veröffentlichte er beispielsweise 1969 die Single „Ich kann an keinem Girl vorübergeh’n“. Eines der Highlights seines musikalischen Abstechers ereignete sich im Juli 1994. Als Mitglied der Gruppe „Alle für Alle“ belegte Ulli Potofski mit dem Lied „Steig wieder auf“ den 1. Platz bei der ZDF-Hitparade!
Potofski: Als „Anpfiff“-Moderator für RTL
Im Sportjournalismus ging es für Potofski 1979 beim WDR, wo er als Sportreporter arbeitete und 1981 sein erstes Bundesligaspiel kommentierte. Es war die Partie Borussia Mönchengladbach gegen MSV Duisburg, welches die Fohlen mit 4:2 gewannen. 1984 wurde der Schalke-Anhänger von RTL Plus engagiert. Dem Kölner Privatsender blieb er in verschiedenen Rollen über zwei Jahrzehnte treu.
Uli Potofski fungiert etwa als RTL-Sportchef (1984 bis 1992), war bei der Entwicklung neuer TV-Formate involviert oder zuständig für die Beschaffung von Sportrechten für die Übertragung von Rennen aus der Formel 1, Boxkämpfe oder Tennisturnieren. Vor der Kamera feierte er als Moderator der Fußball-Sendung „Anpfiff“ große Erfolge, die er zwischen 1988 bis 1992 präsentierte. „Anpfiff“ verzeichnete sehr hohe Einschaltquoten, war moderner als die „Sportschau“ und Uli Potofski stieg zu einem äußerst beliebten Sportmoderator auf, der 1989 mit dem Bambi ausgezeichnet wurde - als beliebtester TV-Moderator.
Ulli Potofski erlebte die Heysel-Katastrophe als Kommentator
Dennoch wurde „Anpfiff“ eingestampft und Potofski war in der Folge bei RTL als Sportreporter bei großen Events im Tennis oder Skispringen zu sehen. Der sympathische Lockenkopf wurde aber nicht nur in der Sportberichterstattung eingesetzt, wie seine Moderatorentätigkeit bei der Quiz-Sendung „Ein Tag wie kein anderer“ 1993 oder den „Domino Day“ ab 1998 beweisen. Außerdem präsentierte Potofski bis Mitte 2006 am Wochenende bei der RTL-Nachrichtensendung „RTL aktuell“ den Sportteil.
Obwohl Potofski bei RTL die Karriereleiter erfolgreich nach oben kletterte, erlebte er bei diesem Sender auch das schwärzeste Kapitel seiner bisherigen und langen Kommentatoren-Zeit. Denn er moderierte am 29. Mai 1985 das Endspiel im Europapokal der Landesmeister zwischen dem FC Liverpool und Juventus Turin, bei dem es im Vorfeld im Heysel-Stadion in Brüssel zu einer Massenpanik kam, die 39 Menschen das Leben kostete. Die Katastrophe von Heysel war der einprägsamste und zugleich negativste Moment in seiner Karriere.
Potofski: Nach Station beim DSF, Wechsel zu Sky
Der Fußballkommentator Ulli Potofski war ab 1998 aber auch regelmäßig beim Sportsender DSF am Start. Hier moderierte er vier Jahre lang die Sendung „Auf Schalke“ (1998 bis 2002) oder „Kreisklasse“ (November 2004 bis Mai 2005).
Auch das Jahr 2006 dürfte für Uli Potofski in guter Erinnerung sein. Zum einen gründete er zusammen mit dem TV-Journalisten Alexander von der Groeben seine eigene Produktionsfirma in Köln (u.a. für Hörbücher und Werbefilme). Zum anderen heuerte er beim Pay-TV-Sender Sky an, der bis 2009 noch „Premiere“ hieß. Darüber hinaus schlüpfte Potofski 2006 in die Rolle des Kinderbuchautoren und brachte den 1. Teil der bis heute sehr beliebten Jugendfußball-Romanserie „Locke“ heraus.
Wegen Corona-Pandemie: Ulli Potofski hängt noch 2 Jahre ran
Bei Sky kommentierte Potofski Spiele aus der Bundesliga, der 2. Liga, dem DFB-Pokal oder vom Tennisturnier in Wimbledon und moderierte verschiedene Formate wie beispielsweise „Mein Stadion - Die Sky Bundesliga Vorschau“ oder „London Calling“.
Eigentlich sollte die Saison 2020/21 die letzte für Potofski als Sportkommentator werden, doch während beispielsweise sein Kollege Tom Bayer dem Bezahlsender den Rücken kehrt, wird der 68-Jährige noch zwei Jahre bis 2023 bei Sky zu hören und sehen sein. Hintergrund: Zum Abschluss seiner Reporter-Karriere wollte er nicht in Stadien ohne Zuschauer sitzen, wie es während der Corona-Pandemie leider Fall war.
Let‘s Dance & Co.: Potofski als gerngesehener Gast in der Unterhaltungsbranche
Beenden wollen wir das Ulli Potofski Porträt mit der Nennung einiger Auftritte und Aktivitäten von Potofski in diversen Unterhaltungsformaten. Hier ist allen voran seine Teilnahme an der RTL-Tanzshow „Let’s Dance“ aus dem Jahr 2016 zu nennen, wo er es trotz äußerst magerer Tanzkünste aber dank seiner großen Beliebtheit bis in die 9. Runde schaffte. Zudem kommentierte er 2010 die 10. Staffel der Reality-TV-Show „Big Brother“ auf RTL2 oder war zweimal als Teilnehmer der Kochshow „Das perfekte Promi-Dinner“ auf VOX zu sehen (2008, 2009).
Außerdem durfte Potofski als Urlaubs-Checker für sonnenklar.TV auf Reisen gehen. Beim Internet Livestream Sender Muxx.TV moderierte Potofski darüber hinaus rund zwei Jahre den „Night.Call“, in der er ähnlich wie TV-Kult-Seelsorger Jürgen Domian mit Anrufern über die verschiedensten Thema plauderte. Apropos plaudern: Potofski ist auch als Hörspiel-Erzähler bei den „Teufelskickern“ oder den Pferdegeschichten von „Kati & Azuro“ zu hören. Alles ein Indiz dafür, dass der kultige Sportkommentator Ulli Potofski bei Jung und Alt ein hohes Maß an Popularität genießt.