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Franco Baresi im Porträt – Abwehrgott & Libero-Legende

Franco Baresi im Porträt

Bildquelle: Kurt Schorrer [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

20 Jahre lehrte Franco Baresi den Stürmen das Fürchten. Kein Wunder, denn für viele gilt der Italiener bis heute als bester Innenverteidiger aller Zeiten. Seine gesamte Karriere verbrachte der loyale „Kaiser“ von 1977 bis 1997 beim AC Mailand, mit denen er als Abwehrchef eine beeindruckende Titelsammlung holte. Sport-90 verrät im Franco Baresi Porträt, warum er fast bei Inter gelandet wäre, welchen Torrekord er hält und wie er zu seinem Spitznamen kam.

Beim AC Mailand genießt Franco Baresi absoluten Kultstatus. 20 Jahre hielt der legendäre Libero der Rossoneri die Treue, ging stets als vorbildlicher Profi und von 1982 bis 1997 als Kapitän voraus. In stolzen 719 (!) Pflichtspielen hielt Baresi außerdem seine Knochen für Milan hin, mit denen er insgesamt 19 Titel abräumte. Darunter sechs Meistertitel, drei Triumphe in der Champions League bzw. dem Europapokal der Landesmeister sowie zwei Weltpokalsiege.

Franco Baresi: Der Beckenbauer der 80er- und 90er-Jahre

In Italien bekam Franco Baresi den Spitznamen „Franz“ und „Kaiser“. Natürlich angelehnt an keinem geringeren als Franz Beckenbauer, der vor ihm die Position des Liberos weltweit dominierte und revolutionierte. Dazu muss man wissen, dass die Italiener vielleicht abgesehen von Michael Schumacher keinen anderen deutschen Sportler dermaßen verehren wie Franz Beckenbauer.

Nur die Besten der Besten kommen zu dieser Ehre und werden mit Beckenbauer verglichen. Baresi gehörte zweifelsohne dazu. Das wusste auch Trainerlegende Nils Liedholm. Unter dem Schweden feierte Franco Baresi am 23. April 1978 als 17-Jähriger sein Profidebüt in der Serie A, der seinen Schützling schon früh als „einen Beckenbauer der 80er- und 90er-Jahre“ betitelte.

Baresi als Meister der Balleroberung & Eigentor-Rekordtorschütze

Auf dem Feld fungierte Franco Baresi hauptsächlich als Abwehrchef. Zwar war der Rechtsfuß schweigsam, dafür aber ein Meister der Balleroberung und König der harten Tacklings. Und trotz seiner überschaubaren Körpergröße von 1,76 Meter, für zentrale Abwehrspieler relativ klein, war Baresi für die gegnerischen Stürmer eine kaum zu überwindende Hürde. Er zeichnete sich durch eine außergewöhnliche Antizipation aus und fing gekonnt und die Pässe ab.

Aber auch mit dem Ball am Fuß glänzte der ehemalige Weltklasse-Verteidiger. Franco Baresi war mit einem großen Spielverständnis und großer Spielintelligenz gesegnet und trug bei seinen langen, teils riskanten Vorstößen das Leder spektakulär wie virtuos nach vorne. Doch als Torschütze trat er selten in Erscheinung. Baresi war ein miserabler Torjäger wie 33 Karrieretreffer belegen. Doch dafür führt er zusammen mit dem ehemaligen Inter-Verteidiger Riccardo Ferri und insgesamt acht Eigentoren die ewige Liste der Eigentorschützen der Serie A an!

Zu schmächtig: Inter Mailand wollte Franco Baresi nicht

Apropos Inter: Es war ausgerechnet Milans großer Stadtrivale, bei denen Franco Baresi als Teenager vorstellig wurde. Am 8. Mai 1960 in Travagliato geboren, machte sich Baresi 1976 als 16-Jähriger gemeinsam mit seinem zwei Jahre älteren Bruder Giuseppe Baresi auf den Weg aus der norditalienischen Provinz Brescia Richtung Fußball-Metropole Mailand. Natürlich mit dem Ziel, Profi zu werden.

 

 

Die Baresi-Brüder, die früh und innerhalb kurzer Zeit beide Eltern verloren, klopften bei Inter Mailand an. Bei Giuseppe Baresi schlug die Nerazzurri auch prompt zu, der künftig als defensiver Mittelfeldspieler seine gesamte Karriere bei Inter (559 Spiele) verbrachte. Franco Baresi hat weniger Glück. Die Inter-Verantwortlichen erachteten ihn als zu schmächtig und verzichtete auf ein Vertragsangebot. So zog er weiter zum AC Mailand, die Weitsicht bewiesen und sich das Abwehrjuwel schnappten.

Franco Baresi: Milan Stamm-Libero mit 18 & loyal, trotz Zwangsabstieg

Zwei Jahre später, in der Saison 1978/79, war Franco Baresi bei der Rossoneri mit 18 Stamm-Libero und Milan sicherte sich dank einer unglaublich sicheren Abwehr überlegen und erstmals seit elf Jahren die Meisterschaft in der Serie A. Seine Loyalität zum AC Mailand wurde allerdings ein Jahr später auf eine harte Probe gestellt. Die Mailänder waren in einem finsteren Bestechungsskandal verwickelt und mussten in die Serie B zwangsabsteigen. Franco Baresi hielt Milan jedoch die Stange und wurde 1982 dafür mit dem Kapitänsamt belohnt.

Und als 1987 Arrigo Sacchi als neuer Milan-Trainer verpflichtet wurde, ging es mit Baresi und dem Klub weiter steil nach oben. Es sollte die erfolgreichste Ära der Klubgeschichte folgen, in der Franco Baresi eines der prägendsten Gesichter war.

Franco Baresi das Gesicht des legendären Milan Bollwerks

Der Libero bildete zusammen mit den anderen außergewöhnlichen Defensivkünstlern Paolo Maldini, Alessandro Costacurta und Mauro Tassotti eine legendäre und kaum zu bezwingende Abwehr. Milan avancierte zu einer absoluten Macht und dominierte zudem mit seinem Oranje-Trio Ruud Gullit, Marco van Basten und Frank Rijkaard die späten 1980er und anschließend unter Trainer Fabio Capello Anfang der 1990er Jahre den nationalen wie internationalen Fußball.

Die bemerkenswerte Milan-Ausbeute mit Fußballlegende Franco Baresi: Italienischer Meister 1988, 1992, 1993, 1994 und 1996. Zudem eroberte die Rossoneri 1989, 1990 und 1994 Europas Fußball-Thron und gewann jeweils die Champions League.

 

 

2 bittere WM-Pleiten mit Italien im Elferschießen

Auch mit der italienischen Nationalmannschaft lief es für Franco Baresi erfolgreich. Von 1982 bis 1994 bestritt der zuverlässige und angesehene Verteidiger 81 Länderspiele. 1982 wurde Baresi mit der Squadra Azurra Weltmeister, allerdings kam er bei der Endrunde in Spanien nicht zum Einsatz. Sein Länderspieldebüt feierte Baresi am 4. Dezember 1982 gegen Rumänien und stieg fortan zu einer unumstrittenen Abwehrsäule der Nazionale auf.

Bei der WM 1990 im eigenen Land erreichte er mit Italien das Halbfinale, wo man im Elfmeterschießen an Argentinien um Ausnahmekönner Diego Maradona scheiterte. Baresi übernahm Verantwortung und verwandelte dabei als erster Schütze. Auch vier Jahre später bei der WM 1994 in den USA sollte Franco Baresi eine bittere Pleite in der Elfer-Lotterie erleben. Diesmal allerdings im Finale gegen Brasilien. Wieder trat Baresi als erste Schütze an, doch der Kapitän jagte die Kugel über die Latte. Auch Roberto Baggio und Daniele Massara vergaben, die Seleção wurde Weltmeister.

Basta mit 37 Jahren! Was macht Franco Baresi heute?

1997 und im Alter von 37 Jahren sagte Franco Baresi dann „Basta“! Er beendete seine ruhmreiche Karriere und wurde von seinem geliebten AC Mailand besonders geehrt. Aufgrund seiner Verdienste und Loyalität entschied die Rossoneri, die Rückennummer 6 von Baresi nicht mehr zu vergeben.

Und was macht Franco Baresi heute? Der legendäre Libero ist nach wie vor eng mit seinem Herzensklub aus der Modemetropole verbunden. Nachdem er zunächst im Jugendbereich als Trainer tätig war und anschließend lange Zeit als Markenbotschafter fungierte, ist Baresi seit Oktober 2020 Vizepräsident des AC Mailand (Stand September 2023).


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