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Carl-Benz-Stadion: Stimmungsvolles Hufeisen von Waldhof Mannheim im Porträt

Infos und Fakten zum Carl-Benz-Stadion

Bildquelle: Cryptorebel [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Seit drei Jahrzehnten trägt der SV Waldhof Mannheim seine Heimspiele im Carl-Benz-Stadion aus. Ein angestaubtes, aber traditionsreiches Stadion, dass sich in einen wahren Hexenkessel verwandeln kann. Das ist nicht nur den lautstarken SVW-Fans zu verdanken, sondern auch der besonderen Dachkonstruktion. Außergewöhnlich ist zudem die Tribünen-Gestaltung, die an ein XXL-Hufeisen erinnern. Sport-90 stellt das Carl-Benz-Stadion genauer vor.

Die besten Jahre von Waldhof Mannheim als auch dem Carl-Benz-Stadion liegen mittlerweile einige Jahre zurück. Seit der Jahrtausendwende dümpelt der Traditionsklub in den unteren Fußball-Regionen umher. Von der 2. Liga bis runter zur fünftklassigen Oberliga war alles dabei, von der Bundesliga kann man in der Kurpfalz derzeit nur träumen. Aber auch am Carl-Benz-Stadion hat sich sprichwörtlich reichlich Rost breitgemacht. Das Waldhof Mannheim Stadion ist marode und Bedarf einer umfangreichen Modernisierung.

Carl-Benz-Stadion wurde 1994 eröffnet

Aber dennoch: Auch wenn das Fußballstadion schon längst nicht mehr die Ansprüche und Anforderungen des modernen Fußballs erfüllt, ist es besonders für Fußball-Romantiker ein echtes Schmuckkästchen. Eröffnet wurde das komplett überdachte Stadion im Februar 1994 und wurde für etwa 30 Millionen DM (ca. 15 Mio. Euro) an dem Ort errichtet, wo sich zuvor das alte Stadion Mannheim aus dem Jahr 1927 befand, das 1963 in Rhein-Neckar-Stadion umbenannt wurde.

Das Carl-Benz-Stadion, dass der Stadt Mannheim gehört, befindet sich Mannheimer Stadtteil Oststadt. Wobei es in unmittelbarer Nähe noch ein Stadion gibt. Die Rede ist vom „neuen“ Rhein-Neckar-Stadion, in dem Waldhofs Stadtrivale VfR Mannheim seine Heimspiele austrägt.

So viel Zuschauer fasst das Carl-Benz-Stadion

Das Fassungsvermögen vom Carl-Benz-Stadion beläuft sich auf 24.302 Zuschauer. Davon sind 13.579 Sitzplätze (mit blauer Sitzschale), bei den restlichen 10.273 Plätzen handelt es sich folglich um Stehplätze. Allerdings sind 1.400 Sitzplätze im Stadion von Waldhof Mannheim aufgrund von Sichtbehinderungen gesperrt. Logen oder komfortable Businesseats wird man bei einem Carl-Benz-Stadion Besuch vergebens suchen. Es gibt sie nicht!

Dennoch zählt das reine Fußballstadion zu den größten in der 3. Liga, die für Waldhof Mannheim seit 2019 die sportliche Heimat darstellt (Stand April 2023). Zum Vergleich: In der Saison 2022/23 konnten nur das Rudolf-Harbig-Stadion von Dynamo Dresden (Kapazität 32.123) und die Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena (31.502) mehr Zuschauer begrüßen.

Mit Waldhof Mannheim ging es im neuen Stadion sportlich bergab

Dabei muss man wissen, dass sich Waldhof Mannheim gerade auf dem Höhepunkt seiner sportlichen Historie befand, als das neue Waldhof Stadion Ende der 1980er geplant wurde. Schließlich kickte die „Buwe“ seit dem Aufstieg 1983 in der Bundesliga und avancierte zu einem Zuschauermagneten. Und dass, obwohl der Waldhof seine Heimspiele zunächst in Ludwigshafen austrug.

Der Abriss des alten Rhein-Neckar-Stadion und die Fertigstellung des Carl-Benz-Stadions verzögerte sich aufgrund von Rechtsstreitigkeiten um zwei Jahre. Zu spät, aus Waldhöfer Sicht. Denn als das neue Waldhof Mannheim Stadion dann am 25. Februar 1994 mit der Partie zwischen den Blau-Schwarzen gegen Hertha BSC (2:2) offiziell eingeweiht wurde, war Mannheim bereits zweitklassig. Aus der Bundesliga war der SVW 1990 abgestiegen. Sieben Jahre und gleich mehrere knapp verpasste Aufstiege später ging es mit Waldhof Mannheim sportlich weiter bergab. Lediglich bei der Namensgebung herrschte in Mannheim schnell Klarheit. 1993 wurde vom Gemeinderat der Stadt beschlossen, die Spielstätte nach dem Ingenieur und Automobilpionier Carl Benz zu benennen, der in Mannheim das Automobil erfand.

Wegen Lärmschutz: Carl-Benz-Stadion mit U-förmigen Tribünen

Charakteristisch für das Carl-Benz-Stadion ist die Anordnung der vier Tribünen. Die Ecken der Westtribüne sind offen, sodass die Tribüne alleine für sich steht. Somit wird auch der Zugang zum Innenbereich gewährleistet. Auf der Westseite ist übrigens auch der Gästeblock untergebracht. Die gegenüberliegende Osttribüne ist hingegen geschlossen und fügt sich in die beiden Längstribünen (Nord und Süd) ein. Von oben betrachtet bilden die drei ein Richtung Westen geöffnetes „U“ oder auch Hufeisen.

 

 

Die Ecken auf der Westseite im Carl-Benz-Stadion sind allerdings nicht zufällig offen. Vielmehr soll diese offene Stadionarchitektur - so widersprüchlich es klingen mag - als Lärmschutz für die Anwohner hinter der Osttribüne fungieren. Denn durch die offene Bauweise kann die Geräuschkulisse besser Richtung Westen entweichen, hinter der sich Industrie- und Sportanlagen befinden. Nicht das einzige Mal, dass die Bauherren in puncto Lärmschutz Zugeständnisse an die Anwohner des Stadions machten bzw. machen mussten.

Carl-Benz-Stadion: Hexenkessel dank „schiefer“ Dachkonstruktion

Denn auch das Dach über der Westtribüne ist niedriger. Die Vorderkante des Dachs befindet sich 18 Meter über dem Spielfeld. Der restliche Teil vom Stadiondach ist hingegen 24 Meter hoch. Warum das Ganze? Durch das niedrigere Dach im Westen ist der Widerstand der Schallwellen in diese Richtung geringer. Anders gesagt: Ein Ableiten des Stadionlärms Richtung Westen wird unterstützt.

Unterm Strich hat die Dachkonstruktion aber auch einen positiven Einfluss auf die Atmosphäre und Stimmung im Innenraum des Stadions. Denn das Dach im Waldhof Mannheim Stadion liegt ähnlich wie ein umgedrehter Trichter über den Zuschauern, sodass die Schallwellen weg von der Tribüne hin zum Spielfeld reflektiert werden. Somit können bereits wenige Zuschauer bei Waldhof Mannheim Heimspielen einen ordentlichen Support erzeugen. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei der SVW-Fankultur um eine besonders aktive und lautstarke.

Kein Neubau - Carl-Benz-Stadion soll modernisiert werden

Der SV Waldhof Mannheim wird wohl auch in den kommenden Jahren seine Heimspiele im Carl-Benz-Stadion ausfechten, zu dessen Ausstattungsmerkmalen eine Flutlichtanlage und Rasenheizung gehören. Zumindest teilte der „SWR“ im April 2023 mit, dass der viel diskutierte Neubau eines Fußballstadions für den SV Waldhof vom Tisch sei. Es waren bereits einige Standorte für eine neue Spielstätte im Gespräch, die aber beispielsweise wegen Tier- oder Lärmschutz nicht infrage kamen.

Stattdessen soll das Carl-Benz-Stadion zeitnah im großen Stil fit gemacht werden. Es gibt viel zu tun. Angefangen von einer Begradigung des Dachs (um den Schall besser zurückzuhalten) über die Vergrößerung des Spielfelds oder eine größere Anzahl von Rollstuhlplätzen bis hin zur Modernisierung der Infrastruktur. Die Investitionskosten belaufen sich auf minimal 20 Millionen Euro.

Carl-Benz-Stadion: Daten & Fakten zum Stadion von Waldhof Mannheim

 

  • Stadionname: Carl-Benz-Stadion
  • Verein: SV Waldhof Mannheim
  • Adresse: Theodor-Heuss-Anlage 20, 68165 Mannheim
  • Eröffnung: 25. Februar 1994
  • Baukosten: ca. 15 Mio. Euro
  • Gesamtkapazität: 24.302
  • davon Sitzplätze: 13.579 (alle überdacht)
  • davon Stehplätze: 10.723 (alle überdacht)
  • Logen: keine
  • Rasenheizung: ja
  • Untergrund: Naturrasen

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