Robby Hunke im Porträt: RTL-Mann mit Vollbart & markanter Stimme

Bildquelle: Steindy [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Robert „Robby“ Hunke zählt zu den prominentesten Sport- und Fußballkommentatoren im deutschsprachigen Raum. Internationale Bekanntheit erlangte Hunke ausgerechnet während des Corona-Lockdowns, als der selbst ernannter „Kommentator in Quarantäne“ einen Trend auslöste. Schon zuvor sollte dem Journalisten bei der legendären Fußball-Institution „Sportschau“ historisches gelingen. Sport-90 mit einem Porträt über Fußballkommentator Robby Hunke.

Seine markante und einprägsame Stimme und natürlich der Vollbart: Das sind die größten Markenzeichen von Robert Hunke, der aber nur „Robby“ genannt wird. Doch wie wurde aus dem gebürtigen Aachener, der im September 1983 als Sohn einer Modedesignerin und eines Diplom-Ingenieurs geboren wurde und zunächst in Indonesien aufwuchs, der bekannte Fußballkommentator Robby Hunke?

Robby Hunke Karriere: Studium und erste Stationen seiner Laufbahn

Die Weichen für eine berufliche Laufbahn im Sportjournalismus stellte Robby Hunke früh. Nach seinem Abitur, dass er 2003 in Köln machte, blieb er in der Domstadt und studierte erfolgreich von 2005 bis 2010 an der Deutschen Sporthochschule „Sport und Kommunikation“. Noch bevor Hunke das Diplom in der Tasche hatte, verdiente er sich seine ersten Meriten im Journalismus.

So war Robby Hunke u.a. für das erste deutsche Fußballradio 90elf, wo er Bundesligaspiele live kommentierte, oder Hörfunksendern Radio Wuppertal und 100‘5 Das Hitradio als Sportreporter tätig. Noch während des Studiums glückte Hunke der Sprung in die Sportredaktion des Westdeutschen Rundfunks.

Mit 26: Hunke ist jüngster Sportschau-Kommentator aller Zeiten

Für das WDR kommentierte Robby Hunke 2009 im Alter von 26 Jahren erstmals Spiele aus der Bundesliga für die „Sportschau“. So früh wie kein anderer Fußballkommentator jemals zuvor, sodass Hunke zum jüngsten Sportschau-Kommentator aller Zeiten avancierte. Für das WDR berichtete Robby Hunke, der selbst als Jugendlicher viele Jahre beim TuS Untereschbach im Bergischen Fußball spielte, aber nicht nur von der Bundesliga.

Zu seinem bimedialen Tätigkeitsfeld im Hörfunk und Fernsehen gehörten auch Einsätze als Fußballkommentator der Premier League oder die Hintergrundberichterstattung von sportpolitischen Themen im Ausland. Bei der EM 2016 fungierte er als Storymacher. Robby Hunke war aber nicht nur für die ARD bzw. den WDR tätig, sondern arbeitete parallel auch für DAZN, wo er ab 2017 bei internationalen Topspielen am Mikrofon saß, oder Eurosport, für die er seit 2018 u.a. das olympische Eishockey-Turnier oder den FA-Cup in England begleitete.

2020: Robby Hunke wird Kommentator der ARD-Sportschau

Ein Meilenstein im Robby Hunke Porträt ist im Jahr 2020 zu sehen. Denn nach einer WDR-Initiative schaffte er den Aufstieg in den elitären Kreis der ARD-Sportschau Kommentatoren. Nicht das einzige Highlight für den sympathischen Rheinländer mit der markanten Erzählstimme.

Denn als 2020 der Corona-Lockdown für einen weltweiten Stillstand von Sportveranstaltungen sorgte und Robby Hunke wie andere freiberufliche Fußballkommentatoren vorübergehend arbeitslos wurde, hatte er einen genialen wie einfachen Einfall. Vom Balkon seiner Kölner Wohnung kommentierte Hunke in bester und äußerst unterhaltsamer Manier eines Fußballreporters das ganz Alltagsgeschehen im Straßenverkehr.

Robert Hunke geht als „Kommentator in Quarantäne“ viral

Als „Kommentator in Quarantäne“ ging Robby Hunke viral und erfuhr enorme Aufmerksamkeit in der Social Media-Welt. Sein erstes Video dieser Art postete er im März 2020, wo die Rede vom „mutigen Eindringen“ eines Radfahrers „ohne Gegendruck“ in die Hauptstraße ist.

Mit dieser Aktion löste Robby Hunke nicht nur einen echten Trend aus, sondern er wurde auch über die Grenzen hinaus bekannt. Selbst in Südamerika berichtete die Presse vom „Kommentator in Quarantäne“, sodass sich der frischgebackene Twitter- und Instagram-Star Hunke in der Folge vor Anfragen aller Art nicht mehr retten konnte. Darunter waren auch Angebote von Unternehmen, für die er in der Rolle des Fußballkommentators Werbung sprechen sollte.

Zoff nach Werbe-Deal: Darum schied Hunke bei der Sportschau aus

Solch ein Werbe-Deal sollte Robby Hunke zum Verhängnis werden. Zumindest was seine Tätigkeit bei der ARD angeht. Denn nachdem der freiberufliche Sportjournalist im April 2021 in einem Werbevideo eines Kfz-Versicherers als Sprecher fungierte, kam es zur Trennung. Hunke war nicht mehr Bestandteil des ARD-Kommentatoren-Teams.

Das Problem: Hunke hatte seine Werbetätigkeit im Vorfeld nicht mit der ARD abgestimmt, die in solchen Fällen fürchtet, dass die journalistische Unabhängigkeit ihrer Mitarbeiter leidet. Beide Parteien sprachen mit Hinblick auf die Freiberuflichkeit von unterschiedlichen Auffassungen. Der WDR ließ via „Sport Bild“ wissen, dass das Vertrauensverhältnis gestört sei und deshalb Hunkes „Tätigkeit für die WDR-Sportredaktion ruht“. Eine Rückkehr zum WDR sei für Robert Hunke keinesfalls ausgeschlossen, ist aktuell (Dez. 2023) aber nicht absehbar.

2021: Robby Hunke heuert als Matchday-Moderator bei RTL an

Doch als angesagter und etablierte Sport- und Fußballkommentator brauchte sich Robby Hunke keine Sorgen um seine berufliche Zukunft machen. Im August 2021 verkündete die Mediengruppe RTL die Verpflichtung von Robby Hunke, wo er bis heute zum festen Bestandteil des Moderatoren-Teams in der Sendung „Matchday“ auf RTL, NITRO und TVNOW gehört.

In „Matchday“ führt Moderator Robby Hunke gemeinsam mit seinen Kollegen Anna Kraft und Arnd Zeigler sowie Ex-Nationalspieler Lukas Podolski durch die langen Europapokal-Abende in der Europa League und Conference League.

Sprecher, TV-Shows & Autor - Robby Hunke ein echter Tausendsassa

Doch auch wenn der Job des Fußball- bzw. Sportkommentators die große Leidenschaft von Robert Hunke ist, ist der Vater einer Tochter regelmäßig in der eSport-Szene unterwegs sowie in TV-Unterhaltungsformaten jenseits des Sportplatzes zu sehen bzw. zu hören. Angefangen von der „TV Total Autoball WM 2022“ über den „Comedy Clash“ im SWR bis hin zu „Promi Big Brother“, wo er 2023 die Spiele der Kandidaten moderierte.

Außerdem arbeitet Robby Hunke regelmäßig als Sprecher, wobei er einen Traum hat: In einem bekannten Animationsfilm als Synchronsprecher mitwirken! Einen anderen großen Traum konnte sich der alleinerziehende Vater bereits erfüllen. 2022 veröffentlichte er das Kinderbuch „Team Alva“. Ein lang gehegtes Herzensprojekt von Hunke, welches er seiner Tochter widmete.