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Guido Buchwald Porträt: Der schwäbische Diego, VfB-Legende & Abwehrturm

Porträt über Guido Buchwald

Bildquelle: Udo Grimberg [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

In den 1980er und 1990er Jahren zählte Guido Buchwald zu den besten, zuverlässigsten Abwehrspezialisten Deutschlands, wenn nicht sogar der Welt. 1990 erlang der sympathische Blondschopf Legendstatus: Weltmeister mit Deutschland und im Finale Ausnahmekönner Diego Maradona kaltgestellt. Aber auch beim VfB Stuttgart sowie während seiner gesamten hat der schwäbische Diego einiges erlebt. Sport-90 blickt im Guido Buchwald Porträt zurück.

Geboren wurde Guido Buchwald am 21. Januar 1961 in West-Berlin, kein Jahr später zog es seine Eltern allerdings ins schwäbische Wannweil in die Nähe von Reutlingen. Hier erlernte Buchwald zunächst beim heimischen SV Wannweil und dem TSV Pliezhausen das Fußballspielen. Sein großes Talent führte den damals 18-Jährigen 1979 zu den Stuttgarter Kickers.

Karrierebeginn: Elektriker-Lehre, Kickers & Wechsel zum VfB Stuttgart

Obwohl die Zeichen bei Guido Buchwald frühzeitig auf eine Profi-Karriere hindeuteten, absolvierte er als Jugendlicher eine Lehre zum Elektroinstallateur. Verbunden mit reichlich Strapazen, denn jeden Tag stand Buchwald um 5.45 Uhr auf, um die Lehre in Esslingen und Training in Stuttgart unter einen Hut zu bringen.

Bei den Stuttgarter Kickers glückte Guido Buchwald schließlich der Sprung zu den Profis und schnell zum Stammspieler, allerdings in der 2. Liga. Erst mit seinem Wechsel zur Saison 1983/84 zum großen Stadtrivalen VfB Stuttgart ebnete sich Buchwald den Weg in die Bundesliga. Auf seiner Position des Vorstoppers war der VfB mit Buchwald-Vorbild Karlheinz Förster zwar blendend besetzt, dennoch eroberte sich der 1,88 Meter große Schlacks mit den langen Beinen unter VfB-Trainer Helmut Benthaus einen Platz im Mittelfeld.

Guido Buchwald: 1984 auf Anhieb mit VfB Stuttgart Deutscher Meister

In seiner ersten Spielzeit in der Bundesliga absolvierte Guido Buchwald alle 34 Spiele (3 Tore), was dem Defensiv-Allrounder in Vorfeld kaum einer zugetraut hatte. Seine Defensivkünste waren unbestritten. Doch dafür wurden Buchwald technische Schwächen und spielerische Defizite angekreidet. Dennoch ging der ehrgeizige Schwabe seinen Weg und das Beste: Mit dem VfB Stuttgart wurde Buchwald auf Anhieb Deutscher Meister 1984!

Der Auftakt einer langjährigen und erfolgreichen Liaison. Elf Jahre und damit fast seine gesamte Karriere verbrachte Guido Buchwald beim VfB Stuttgart. Sein Name ist fest mit den großen sportlichen Erfolgen der Schwaben verbunden, die in die Buchwald-Ära fallen. 1992 wurde Buchwald mit den Brustringträgern zum zweiten Mal Deutscher Meister und führte den Klub 1986 ins Finale des DFB-Pokals sowie drei Jahre später ins Endspiel des UEFA-Pokals.

Buchwald im DFB-Team: Sternstunde bei WM 1990

Seine konstant starken Leistungen führten Guido Buchwald außerdem in den Kader der deutschen Nationalmannschaft, für die er zwischen 1984 und 1994 insgesamt 76 Länderspiele (4 Tore) bestritt. Er nahm an drei Europameisterschaften (1984, 1988, 1992) und den Weltmeisterschaften 1990 und 1994 teil.

 

 

Seine persönlichen Sternstunden und unvergessenes Karriere-Highlight erlebte Buchwald bei der Weltmeisterschaft 1990 in Italien. Was sich dort zugetragen hat, ist längst legendär. Zunächst trumpfte der technisch limitierte Buchwald im Achtelfinale gegen die Niederlande groß auf. Der Abwehrturm tanzte per Übersteiger auf dem linken Flügel seinen Gegenspieler aus und bediente seinen Freund Jürgen Klinsmann, der das 1:0 erzielte.

Weltmeister 1990: „Schwaben-Diego“ treibt Maradona zur Verzweiflung

Solch eine feine Fußballklinge gehörte überhaupt nicht zum Rüstzeug des mitunter etwas hölzern wirkenden Abräumers, der eigentlich als defensiver Zerstörer galt. Doch schon vor der WM 1990 verblüffte Guido Buchwald im Training der DFB-Elf immer mal wieder seine Teamkollegen mit solchen Finessen. Daher bekam er von Klaus Augenthaler den Spitznamen „Diego“ verpasst - natürlich nach dem argentinischen Weltfußballer Diego Maradona.

Am 8. Juli 1990 sollten sich die Wege des „echten Diego“ und „schwäbischen Diego“ im WM-Finale in Rom kreuzen. Buchwald hatte von Teamchef Franz Beckenbauer die Order, den torgefährlichen Dribbelkünstler zu beschatten. Der damals 29-jährige Verteidiger erfüllte seine Aufgabe mit Bravour und brachte Maradona zur Verzweiflung. „Du schon wieder!“, fauchte der Ausnahmekönner seinen Bewacher auf Englisch an. Der Rest ist Geschichte: In der 85. Minute markierte Andy Brehme per Elfmeter das siegbringende 1:0 und Deutschland wurde zum zweiten Mal Weltmeister.

Ritterschlag von Beckenbauer - Buchwald köpft VfB zur Meisterschaft

Der Guido war unser bester Spieler bei dieser WM“, erhielt Buchwald von Kaiser Franz Beckenbauer später einen persönlichen Ritterschlag, obwohl auch andere Fußballlegenden wie Lothar Matthäus, Rudi Völler, Brehme oder Klinsmann zum deutschen WM-Team gehörten. Die genannten Weltmeister wechselten oder spielten bereits zu jener Zeit in der italienischen Serie A.

 

 

Guido Buchwald hatte nach der WM 1990 auch die Möglichkeit auf einen Italien-Wechsel, doch der Deal mit dem AC Parma platzte. Für Buchwald sollte es aber auch etwas Gutes haben, denn so konnte er mit dem VfB Stuttgart 1992 einen weiteren besonderen Karrieremoment erleben. Als Kapitän der Mannschaft von Trainer Christoph Daum köpfte Buchwald am letzten Spieltag der Saison 1991/92 die Schwaben beim Gastspiel gegen Bayer Leverkusen in Unterzahl in der 86. Minute zum 2:1-Erfolg und damit zum Titelgewinn.

Guido Buchwald: Wechsel nach Japan & unglückliches Karriereende beim KSC

1994 erfüllte sich VfB-Ikone dann aber den Wunsch vom Wechsel ins Ausland. Nach elf Jahren und 325 Bundesligaspielen für Stuttgart zog es den Abwehrspieler nach Japan zu den Urawa Red Diamonds. Titel konnte er in dreieinhalb Jahren zwar keine mehr gewinnen, dafür aber umso mehr Gefallen an Land und Leute.

Für sein (unglückliches) Karriereende kehrte der zweifache Familienvater aber wieder nach Deutschland zurück. Es zog ihn in seine schwäbische Heimat, wo er Anfang 1998 als 37-jähriger Routinier beim Karlsruher SC anheuerte. Mit dem KSC musste er den ersten Abstieg seiner langen Karriere verdauen und hing 1999 nach einer Spielzeit in der 2. Liga seine Schuhe an den Nagel.

Was macht Guido Buchwald heute?

Dem Fußball blieb Guido Buchwald nach seiner Karriere verbunden, wobei er alles Erdenkliche ausprobierte, was das Fußballgeschäft zu bieten hat. Buchwald versuchte sich als Trainer (u.a. Alemannia Aachen, Stuttgarter Kickers, Urawa Red Diamonds), Sportdirektor (KSC, Stuttgarter Kickers), Vorstand (Stuttgarter Kickers) oder als Mitglied des Aufsichtsrats (VfB Stuttgart).

Schon als Profi war Buchwald sehr geschäftstüchtig und im Besitz oder Teilhaber verschiedenster Unternehmen. Angefangen von Sportgeschäften über eine Tennishalle bis hin zu Lotto-Annahmestellen, Restaurant oder Bürokommunikation. Guido Buchwald ist heute mit 62 Jahren unabhängig, Aufsichtsratsmitglied einer Firma für Dokumente-Management-Systeme und - wie schon seit vielen Jahren - sehr in sozialen Projekten engagiert (Stand Februar 2023).


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