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Andrea Pirlo im Porträt: Milan-Ikone & Italiens legendärer Spielgestalter

Infos im Porträt über Andrea Pirlo

Bildquelle: Jan S0L0 [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Weltmeister, zweifacher Champions League-Sieger und sechs gewonnene Meisterschaften in Italien: Italiens brillanter Spielmacher Andrea Pirlo hat in seiner aktiven Karriere etliche Titel abgeräumt und erarbeitete sich beim AC Mailand und Juventus Turin einen wahren Heldenstatus. Er war der „Architekt“ auf dem Feld, „il professore“, der „Maestro“. Dabei begann seine Profikarriere durchaus steinig. Sport-90 stellt die Fußballlegende Andre Pirlo vor.

Andrea Pirlo wurde am 19. Mai 1979 in Flero, einer kleinen Gemeinde der Lombardei, geboren. Mit 15 landete der einstige Ausnahmespieler bei Brescia Calcio, dem größten Verein der Region. Nur ein Jahr später debütierte Pirlo als 16-Jähriger bei den Profis in der Serie A, doch es sollte erstmal nur bei einem Kurzeinsatz bleiben.

1998: Inter Mailand angelt sich aufstrebenden Andrea Pirlo

Brescia stieg in der Saison 1994/95 ab und Andrea Pirlo kam in der nächsten Spielzeit eine Klasse tiefer häufiger zum Einsatz. Das Team schaffte als Meister der Serie B den direkten Wiederaufstieg und Pirlo hatte sich im offensiven Mittelfeld mit 18 Jahren einen Stammplatz erobert.

Mit überzeugenden Auftritten in der folgenden Serie A-Saison weckte das aufstrebende Talent Begehrlichkeiten bei Inter Mailand, die Pirlo schließlich im Sommer 1998 für überschaubare 2 Millionen Euro Ablöse verpflichteten. Doch der steile, märchenhafte Aufstieg des Youngsters sollte bei der Nerazzurri ordentlich ins Stocken geraten.

Pirlo scheitert bei Inter - Wechsel zu Stadtrivale Milan

Denn bei Inter konnte sich der junge Andrea Pirlo nicht durchsetzen. So kam es, dass der beidfüßige Mittelfeldmann in zwei seiner drei Saisons bei Inter Mailand verliehen wurde. Die Saison 1999/2000 verbrachte er bei Reggina Calcio, anschließend ging es auf Leihbasis zum Ex-Klub Brescia zurück. Dort war kein Geringerer als Roberto Baggio im offensiven Zentrum gesetzt, sodass Pirlo erstmals als tiefstehender Spielmacher im defensiven Mittelfeld agierte.

Rückblickend ein Segen, denn auf dieser Position avancierte Andrea Pirlo in seiner Laufbahn zu einem wahren Weltklassespieler. Doch weder Brescia und schon gar nicht Inter Mailand war offenbar das große Talent und Potenzial von Pirlo aufgefallen. Dafür aber dem Stadtrivalen AC Mailand. Die Rossoneri klopfte im Transfersommer 2001 bei Pirlo an und legte für den damals 22-Jährige 17 Millionen Euro Ablöse auf den Tisch.

Andrea Pirlo startet unter Milan-Coach Ancelotti voll durch

Bei Milan sollte Pirlo zu einer Fußballlegende aufsteigen und eine Dekade prägen. Doch danach sah es zunächst gar nicht so aus. Pirlo hatte wie schon bei Inter auch beim AC Mailand mit Startproblemen zu kämpfen. Das sollte sich allerdings nach ein paar Monaten und der Trainerentlassung von Fatih Terim im November 2001 ändern. Carlo Ancelotti übernahm den Trainerposten und mit Milan und auch Pirlo sollte es bergauf gehen.

 

 

Unter Ancelotti war Pirlo im defensiven Mittelfeld schnell eine feste Säule und bereits ab der zweiten Saison aus Milan-Spiel nicht mehr wegzudenken. In der Spielzeit 2002/03 glückten dem Spielgestalter in der Meisterschaft mit neun Treffern und sieben Vorlagen die meisten direkten Torbeteiligungen innerhalb einer Saison in seiner Karriere. Zur Meisterschaft sollte es zwar (noch) nicht reichen, dafür konnte Pirlo auf anderer Bühne seinen ersten großen Titel gewinnen: die Champions League! Im Finale 2003 setzte sich Milan im Elfmeterschießen gegen Ligarivale Juventus Turin durch. Ein Jahr später konnte dann Pirlo erstmals den Scudetto gewinnen.

Spielweise von Pirlo: Genialer Ballvirtuose, aber lauffaul

Mit 25 Jahren war Andrea Pirlo der Aufstieg zum Superstar endgültig geglückt. Kein Wunder, denn der Ballvirtuose war ein begnadeter Techniker, der sich durch eine herausragende sowie genialer Spielübersicht und -intelligenz auszeichnete. Pirlo war kreativer Dreh- und Angelpunkt seines Teams, der mit seiner außergewöhnlichen Passgenauigkeit Abwehrreihen regelmäßig aushebelte und zudem brandgefährliche Standards schoss.

Während Feingeist Pirlo gekonnt das Spiel vor der Abwehr dirigierte, überließ der „Architekt“ hingegen das Laufen und die Zweikampfführung mit Vorliebe seinen Mannschaftskameraden. Der 1,77 Meter große Spielgestalter war eben kein physisch starker, schneller und einsatzfreudiger Mittelfeldkämpfer wie die Achter der heutigen Zeit.

Andrea Pirlo: CL-Finale 2005 als schwärzeste Stunde

Doch auch Andrea Pirlo musste in seiner Karriere Rückschlage verkraften. Seine schwärzeste Stunde erlebte der Italiener 2005 im denkwürdigen Finale der Königsklasse. Zur Halbzeit führte Milan bereits mit 3:0 gegen den FC Liverpool, wobei Pirlo zu den besten Spielern auf dem Platz zählte. Doch die Reds schlugen zurück, retteten sich ins Elfmeterschießen, wo der ansonsten so sichere Schütze verschoss und die Engländer schließlich den Henkelpott gewannen.

 

 

Dieser verschossene Elfmeter war für Andrea Pirlo nach eigener Aussage der schlimmste Moment seiner Karriere. Viele weitere schlimme Momente musste der Passkönig aber auch nicht mehr erleben. Im Gegenteil.

Große Erfolge: Weltmeister mit Italien - 2. CL-Triumph mit Milan

Seinen größten sportlichen Erfolg feierte Andrea Pirlo bei der WM 2006 in Deutschland. Mit einem Tor und drei Vorlagen im Turnierverlauf führte er die Italiener zum WM-Titel. Insgesamt bestritt er 116 Länderspiele für die Squadra Azzurra (13 Tore). Aber auch mit dem AC Mailand konnte Pirlo noch einmal ganz groß auftrumpfen.

2007 glückte den Lombarden im CL-Finale gegen den FC Liverpool die Revanche für 2003 und der legendäre Spielmacher feierte seinen zweiten Titelgewinn in der Königsklasse. Doch als Erfolgstrainer Ancelotti 2009 Milan verließ, verschwand auch die Unantastbarkeit von Pirlo.

Nach 10 Jahren: Auch wegen Allegri - Pirlo verlässt AC Mailand

Vor allem unter Massimiliano Allegri, der 2010 den AC Mailand übernahm, geriet der 31-Jährige mehr und mehr aufs Abstellgleis. Darüber hinaus wurde Pirlo mehrfach von Verletzungen ausgebremst, sodass die Rossoneri nahezu ohne dessen Zutun 2011 italienischer Meister wurden.

 

 

Danach kam es zur Trennung. Pirlo konnte sich mit den Milan-Bossen nicht über eine Vertragsverlängerung einigen und war nach zehn Jahren im Milan-Dress, in denen er 401 Pflichtspiele bestritt (41 Tore, 70 Vorlagen) und insgesamt neun Titel holte, Schluss in der Modestadt.

Ablösefreier Andrea Pirlo wird zum absoluten Glücksgriff für Juve

Der mittlerweile 32-jährige Mittelfeldstar wechselte im Sommer 2011 ablösefrei zu Juventus Turin. Für die Alte Dame, die zu jener Zeit lediglich Serie A-Mittelmaß darstellten, sollte sich die Pirlo-Verpflichtung schnell als absoluter Glücksgriff entpuppen.

Unter Juve-Coach Antonio Conte war Andrea Pirlo auf Anhieb die unumstrittene Schaltzentrale und Turin wurde 2012 überraschend Meister. Genau wie in den folgenden drei Jahren. Und Altmeister Pirlo wurde zudem gleich dreimal in Folge zu Italiens Fußballer des Jahres gewählt (2012, 2013, 2014). Bei seiner letzten Auszeichnung war er bereits 35 Jahre.

Was macht Andrea Pirlo heute?

Doch auch bei Juventus Turin ergriff Pirlo 2015 ein weiteres Mal die Flucht vor Allegri, den der italienische Serienmeister ein Jahr zuvor als neuen Übungsleiter verpflichtete. Pirlo ließ seine Karriere in den USA beim MLS-Klub New York City FC ausklingen. Ende 2017 hing er die Fußballschuhe endgültig an den Nagel.

Und was macht Andrea Pirlo heute? Dem Fußball ist er treu geblieben. Der Weltmeister schlug bei Juve eine Karriere als Trainer ein, konnte sich aber bei seinem Ex-Klub nicht lange im Sattel halten. Nach nur einer Saison wurde er Ende Mai 2021 entlassen. Außerdem ist Weinliebhaber Pirlo stolzer Besitzer eines Weinguts.


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