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Heribert Faßbender: ARD-Kultreporter & „Mr. Sportschau“ im Porträt

Porträt über Heribert Faßbender

Bildquelle: Jan Daniels [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Heribert Faßbender zählt in der deutschen Sportberichterstattung zu den absoluten Legenden. Zwei Jahrzehnte war er das Gesicht der ARD-Sportschau und ist für viele Fußballkonsumenten bis heute unvergessen. Sport-90 stellt den Moderator und Kommentator im Heribert Faßbender Porträt vor, zeigt dessen Werdegang und erinnert an seine bekanntesten Sprüche.

In der Liste der deutschen Fußballkommentatoren genießt Heribert Faßbender einen Legendstatus. Schließlich moderierte er zwischen 1982 bis 2002 die „Sportschau“ im Ersten. Sein verbales Markenzeichen: „n’Abend allerseits!“ Mit diesen Worten begrüßte der stets gut gelaunte Faßbender die Zuschauer. Der Mann mit dem Kinnbart war eine absolute Institution des deutschen Sportjournalismus.

Heribert Faßbender: Bundesliga-Reporter der ersten Stunde

Dass es Heribert Faßbender, der am 30. Mai 1941 im nordrhein-westfälischen Ratingen das Licht der Welt erblickte, einst eine so erfolgreiche Karriere als Fußball- und Sportkommentator hinlegen würde, war dabei zunächst gar nicht absehbar. Denn nachdem er 1960 sein Abitur machte, studierte er anschließend Rechtswissenschaften in München und Köln. Doch parallel zum Jura-Studium begann auch Faßbenders journalistische Laufbahn.

Heribert Faßbender begann als freier Mitarbeiter für den Westdeutschen Rundfunk zu arbeiten. So kam es auch, dass er als Kommentator die Gründungsjahre der Bundesliga miterlebte. Der damals 22-jährige Faßbender kommentierte im August 1963 als Radioreporter live vom 1. Spieltag für den WDR. Fortan saß er regelmäßig in den Fußballstadien hinterm Mikrofon. Er berichtete aber auch von anderen Sportarten wie Tennis, Eishockey oder Reiten.

Faßbender berichtete von 17 Welt- & Europameisterschaften

Nach dem ersten juristischen Staatsexamen sattelte Faßbender schließlich gänzlich um so wurde der Sportjournalismus zu seinem Beruf. Zielstrebig kletterte er beim WDR die Karriereleiter hinauf. Zu seinen ersten ganz großen beruflichen Highlights gehörte die Fußball-WM 1966 in England. Es war das erste internationale Großereignis, welches er im Radio kommentierte.

Etliche sollten folgen. Denn in seiner 43 Jahre andauernden Karriere als Kommentator und Moderator berichtete Heribert Faßbender von jeweils neun Olympischen Spielen und Fußball-Europameisterschaften sowie acht -Weltmeisterschaften! Als Radioreporter durfte Faßbender sowohl 1974 bei der Fußball-WM in Deutschland und vier Jahre später in Argentinien jeweils als Radioreporter die Endspiele kommentieren. Später kamen noch fünf weitere Endspiele von Welt- (1998) und Europameisterschaften (1976, 1980, 1984, 1992) für den Hörfunk und im Fernsehen hinzu.

Kult-Kommentator Faßbender verrät sein wichtiges und schönstes Spiel

Das WM-Finale 1974, welches Deutschland mit 2:1 gegen die Niederlande gewann, war das wichtigste Spiel in seiner beruflichen Laufbahn, wie Faßbender 2016 in einem Interview mit der „Berliner Morgenpost“ erklärte. In diesem Gespräch verriet er zugleich, dass sein schönstes Spiel „das 7:1 von Borussia Mönchengladbach gegen Inter Mailand“ im Jahr 1971 im Europapokal gewesen sei.

Der WDR-Hörfunk war für Heribert Faßbender bekanntlich nicht das Ende der Fahnenstange. Zwischen 1979 bis 1982 übernahm er hauptverantwortlich die Leitung des WDR-Fernseh-Landesstudios in Düsseldorf und fungierte zudem auch jenseits des Sports als Moderator. So präsentierte er im Fernsehen die landespolitische Sendung „Blickpunkt Düsseldorf“ oder war selbst im Showgeschäft als Moderator der Unterhaltungssendung „Spiel ohne Grenzen“ zu sehen.

Aufstieg zum mächtigsten Mann im deutschen Sportjournalismus

Im August 1982 wurde Heribert Faßbender im Alter von 41 Jahren schließlich zum Nachfolger des legendären Ernst Huberty. Er übernahm des Postens als WDR-Sportchef, den er 24 Jahre innehatte, und den des Leiters und Moderators der ARD-Sportschau! Faßbender war somit zum einflussreichsten und mächtigsten Mann des deutschen Sportjournalismus aufgestiegen! 20 Jahre moderierte Heribert Faßbender die Sportschau, die bis zu 15 Millionen TV-Zuschauer verfolgten. Sein Debüt als Sportschau-Moderator feierte er am 8. August 1986. Schon damals mit den Begrüßungsworten „n’Abend allerseits“.

 

 

Zwei Jahre zuvor konnte sich Heribert Faßbender einen weiteren Eintrag im Geschichtsbuch der deutschen Fußballkommentatoren sichern. Denn er war es, der die allererste Liveübertragung eines Bundesligaspiels im Hauptprogramm kommentierte. Zugetragen hat sich das ganze am 11. Dezember 1984. Gezeigt wurde ein Nachholspiel des 12. Spieltags zwischen Borussia Mönchengladbach gegen den FC Bayern München.

WM 1990: Faßbender will Schiedsrichter „zurück in die Pampa schicken“

Zu den weiteren Meilensteinen in der Karriere von Heribert Faßbender gehört natürlich auch die Weltmeisterschaft 1990 in Italien. Faßbender konnte Karl-Heinz Rummenigge von einem Engagement als Co-Kommentator überzeugen. Faßbender und Rummenigge saßen auch beim WM-Achtelfinale zwischen Deutschland und den Niederlanden am Mikro, wo sie sich beide über den argentinischen Schiedsrichter Patricio Loustau echauffierten.

„Den Schiedsrichter, den sollte man zurück in die Pampa schicken“, polterte Faßbender, als Loustau Rudi Völler völlig zu Unrecht vom Platz stellte, nachdem die Fußballlegende von Frank Rijkaard bespuckt wurde. Auch Rummenigge hielt sich mit seiner Kritik am Unparteiischen nicht zurück: „Ich hoffe, wir sehen diesen Schiedsrichter nicht mehr bei dieser WM!“ „Höchsten als Kartenabreißer“, ergänzte Faßbender. Längst nicht der einzig unvergessene TV-Moment, den Faßbender den Zuschauern lieferte.

Heribert Faßbender: Best-of Fußballsprüche

Denn während seiner Reporterzeit gab Faßbender, der gerne und viel am Mikrofon redete, so einige verbale Zuckerstückchen inklusiver mancher geographischer Fehlinformationen zum Besten. Hier ein kleines Best-of der Fußballsprüche von Heribert Faßbender:

 

  • „Toulouse or not to lose, das ist hier die Frage. Bitte verzeihen sie mir diesen kleinen Kalauer.“
  • „Die Polen darf man nicht unterschätzen. Diese Balkan-Kicker sind unberechenbar.“
  • „Die Saudis sind übrigens Asienmeister, obwohl das ebenso wenig Asiaten sind wie die Türken Europäer. Die Saudis haben ja gar keine Man¬del¬augen, wie man das von Asiaten erwartet. Das sind eher Araber statt Asiaten.“
  • Es steht im Augenblick 1:1, aber es hätte auch umgekehrt lauten können.
  • „Jetzt sind auch die Fans begeistert. Sie singen „Oh, wie bist du schön!“
  • „Und jetzt skandieren die Fans wieder: Türkiye, Türkiye. Was so viel heißt wie Türkei, Türkei.“
  • „Der war sowieso für eine Auswechslung vorgesehen.“ (Faßbender über einen Spieler, der verletzt vom Platz getragen wurde)
  • Sie sollten das Spiel nicht zu früh abschalten. Es kann noch schlimmer werden.

 

Was macht Heribert Faßbender heute?

Als Sportkommentator war Heribert Faßbender letztmals bei der Schlussfeier der Olympischen Spiele 2004 in Athen zu hören. Doch auch als Pensionär ging er seiner journalistischen und fußballerischen Leidenschaft nach. So bekleidete Faßbender, der hunderte Spiele der Bundesliga, deutschen Nationalmannschaft oder im Europapokal kommentierte, zwischen 2002 bis 2016 den Posten als Präsident des Verbandes Westdeutscher Sportjournalisten.

Zudem wurde Heribert Faßbender Mitglied des Gesellschafterausschusses bei Bayer Leverkusen. Praktisch, denn der heute 80-Jährige lebt mit seiner Ehefrau Uta in Leverkusen-Lützenkirchen.


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