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Eric Cantona: Legendäre Skandalnudel & König von Manchester United im Porträt

Infos zu Eric Cantona

Bildquelle: James Boyes [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

In den 1990er Jahren zählte Eric Cantona zu den schillerndsten, aber auch umstrittensten Fußballpersönlichkeiten. Bei Manchester United erlebte der ehemalige Star-Stürmer seine Glanzzeit und genießt bis heute bei den Fans einen gottähnlichen Kultstatus. Doch Cantona war nicht nur ein wahres Fußballgenie. Der jähzornige Franzose war zugleich die personifizierte Skandalnudel. Ein Choleriker, dem regelmäßig wie bei seinem unvergessenen Kung-Fu-Tritt gegen einen Fan die Sicherungen durchbrannten. Sport-90 mit einem Eric Cantona Porträt.

Eric Cantona brauchte nicht einmal fünf Jahre, um sich bei Manchester United unsterblich zu machen. Von Ende 1992 bis 1997 spielte Cantona für die Red Devils und hievte den Klub fast im Alleingang auf ein neues Level. Kein Wunder, führte Cantona Man United doch zu vier Meisterschaften (1993, 1994, 1996, 1997).

Eric Cantona: Der United-König mit hochgestelltem Kragen

Von den United-Fans bekam Eric Cantona schnell den Spitznamen „Le Roi“, der König, verpasst. Passend zum Selbstverständnis des Offensivstars, der sich selbst für den Größten hielt und der sein Trikot mit der Nummer 7 stets mit hochgestelltem Kragen über den Platz trug. Nahezu königlich waren auch die statistischen Werte, die „King Eric“ bei Manchester United verbuchte.

In 185 Pflichtspielen unter Trainerlegende Sir Alex Ferguson markierte Cantona 82 Tore und bereitete 62 Treffer vor. Neben vier Meistertiteln in der Premier League gewann der Stürmer mit den Engländern zweimal den FA-Cup (1994, 1996) und wurde fünf Mal in Folge nationaler Superpokalsieger (1993 - 1997). Von den United-Anhängern wurde Cantona verehrt, zum „Fußballer des Jahrhunderts“ ihres Klubs gewählt und mit einem eigenen Cantona Fanlied bedacht: „What a friend we have in Jesus. He’s our saviour from afar. What a friend we have in Jesus. And his name is Cantona! Uh, ah Cantona!“

Eric Cantona: Traumtor-Garant mit Arroganz-Anfall

Die Treffer von Eric Cantona waren nicht selten absolut sehenswert. Kaum ein anderer Spieler brachte dermaßen viele Traumtore zustande wie der französische Ausnahmespieler. Das war durchaus seinem gewaltigen Ego zu verdanken. Cantona traute sich, was andere Spieler nicht wagten. Der Torjäger traf aus jeder Situation und den verschiedensten Lagen. Egal, ob per satten Distanzschuss aus 30 Metern oder per gefühlvollem Lupfer.

Fußballlegende Eric Cantona war aber nicht nur ein torgefährlicher Stürmer. Der 1,87 Meter große Rechtsfuß war außerdem physisch enorm stark, behauptete sich in Zweikämpfen am Boden oder in der Luft. Zudem verfügte er über eine herausragende Technik, zeichnete sich durch seine beeindruckenden Ballkontrolle und Spielübersicht aus. Cantona spielte und bewegte sich auf dem Feld mit einem unermesslichen Selbstbewusstsein, das an Arroganz grenzte. Nach seiner Karriere wurde Cantona gefragt, ob Zinédine Zidane oder Michel Platini der beste Fußballer Frankreichs aller Zeiten sei. Seine Antwort: „Nein. Ich bin es!“ Da kann selbst Zlatan Ibrahimovic noch etwas von lernen.

Eric Cantona: Kung-Fu-Tritt gegen Fan war sein größter Skandal

Dass bei Eric Cantona Genie und Wahnsinn ganz eng beieinanderliegen, beweisen seine zahlreichen Skandale, die ihn während seiner gesamten Profikarriere regelmäßig begleiteten. Der größte aller Cantona-Skandale war natürlich sein Kung-Fu-Tritt, der sich im Januar 1995 ereignete und der als legendärsten Kick in die Fußball-Geschichte einging. Nachdem Cantona im Duell gegen Crystal Palace mit Rot vom Platz flog, wurde er auf dem Weg in die Kabine von einem pöbelnden Palace-Fan rassistisch beleidigt.

In Kung-Fu-Manier sprang Cantona per Flugkick über die Werbebande und traf den Fan mit gestrecktem Bein auf Brusthöhe und ließ mehrere Faustschläge folgen. Für die Attacke wurde Cantona für acht Monate gesperrt und er musste 120 Stunden Sozialarbeit ableisten. Bereut hat er der einstige United-Star diese nie. Im Gegenteil. „Ich bereue nur eine Sache: Ich hätte ihn gerne noch härter getreten“, sagte er einst 2011 rückblickend.

 

 

Eric Cantona Skandale: Mitspieler verprügelt - Nationaltrainer beleidigt

Die ersten Eric Cantona Skandal ereigneten sich schon zu Beginn seiner Karriere. Mit Anfang 20 schlug er bei seinem Jugendklub AJ Auxerre Mitspieler Bruno Martins ins Gesicht oder wurde nach einem brutalen Foul für drei Monate gesperrt. Selbst vor dem damaligen Nationaltrainer Frankreichs, Henri Michel, machte er nicht Halt und beschimpfte ihn als ein „Haufen Scheiße“.

Auch bei Olympique Marseille, seinem Lieblingsverein seiner Jugend und der Klub seiner Geburtsstadt, leistete sich Cantona zahlreiche Eskapaden. So schmiss er u.a. das OM-Trikot nach einer Auswechslung weg und wurde für das unehrenhafte Verhalten rausgeworfen. Mit Olympique hatte er zwei Meistertitel (1989, 1991) und den nationalen Pokal (1990) gewonnen. Bei seiner letzten Frankreich-Station in Nîmes (1991 bis Anfang 1992) warf Cantona einem Schiedsrichter den Ball ins Gesicht und bezeichnete bei seiner Anhörung vor dem Sportgericht die Richter nacheinander als „Idioten“. Cantona fühlte sich missverstanden und verkündete daraufhin vollkommen überraschend sein Karriereende - mit 25 Jahren.

Cantona in Frankreich nicht vermittelbar - Über Leeds United zu ManUnited

Es war den Überredungskünsten des damaligen Frankreich-Trainers Michel Platini zu verdanken, dass Cantona doch noch weiter machte. Doch in der französischen Ligue 1 war er nicht mehr vermittelbar. Keiner wollte den unzähmbaren Jähzorn in seinem Team haben. Platini verhalf Eric Cantona zu einem Wechsel nach England, wo er im Februar 1992 bei Leeds United anheuerte und mit dem Klub im folgenden Sommer sensationell den Liga-Titel gewann.

So wurde auch Trainer Ferguson bei Manchester United auf Eric Cantona aufmerksam. Im November 1992 tüteten die Red Devils inmitten der Saison die Verpflichtung des Enfant terrible ein. Für eine vergleichsweise geringe Ablöse von 1,2 Mio. Pfund wechselte Cantona ins Old Trafford, wo er ohne Anlaufzeit die Geschichte von Manchester United verändern und prägen sollte. Bis zum Ende der Spielzeit 1992/93 erzielte Cantona neun meist spielentscheidende Tore und sammelte elf Vorlagen. Man United feierte die erste Meisterschaft seit 26 Jahren. Für Cantona sollte es der dritte Meistertitel in Folge bei drei verschiedenen Klubs (Marseille, Leeds, Manchester) sein.

Was macht die Fußballlegende Eric Cantona heute?

1997 verkündete Eric Cantona auf dem Zenit seines Schaffens zum zweiten Mal und erneut völlig unerwartet das Ende seiner Profikarriere. Der Stürmer war erst 31 Jahre, begründete aber seine Entscheidung u.a. damit, dass ihn der Fußball mit seinen ganzen finanziellen Interessen desillusionierte. Das Leben von Cantona blieb aber auch nach seiner Profi-Laufbahn bunt und ereignisreich.

So übernahm er beispielsweise die französische Beachsoccer-Nationalmannschaft, mit der er 2005 Weltmeister wurde. Doch in erster Linie versteht sich Cantona, der schon als Spieler ein Faible für Poesie und Kunst hatte, als Künstler und Philosoph. So ist Eric Cantona heute u.a. als Schauspieler und Musiker tätig, zudem ein politischer Aktivist.


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