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Denilson und sein Rekordtransfer zu Betis Sevilla
1998 war er mit gerade einmal 20 Jahren der teuerste Spieler des Planeten: Denilson! Betis Sevilla zahlte dem FC Sao Paulo für den Dribbelkünstler 31,5 Millionen Euro. Damals galt Denilson als das größte Talent im Weltfußball, doch die hohen Erwartungen konnte der Mittelfeldakteur nicht erfüllen. Seinem stark ausgeprägten Ego schadete das aber nicht.
Betis Sevilla hatte extrem hohe Ambitionen und wollte mit aller Macht und mit Denilson für Furore sorgen. Doch der Schuss ging gewaltig nach hinten los. Denn in der zweiten Saison stieg Betis aus der Primera Division ab und Denilson, der 2002 Teil der Weltmeister-Mannschaft von Brasilien war, mauserte sich auf Vereinsebene zu einem echten Wandervogel.
Denilson wurde zum Wandervogel
2005 hatte Betis Sevilla das Denilson-Experiment für gescheitert erachtet und man verkaufte den ballverliebten Brasilianer mit über 20 Millionen Euro Verlust an Girondins Bordeaux. Bei den Franzosen spielte Denilson eine überzeugende Saison, doch als man dessen exorbitant hohen Gehaltsforderungen nicht zahlen wollte, war das Kapitel Bordeaux bereits nach einem Jahr beendet. Ab 2006 wurde es in der Profilaufbahn des Edeltechnikers bunt und wild.
Erst wechselte Denilson für ein Jahr zu Al-Nasr nach Saudi-Arabien, bevor er 2007 beim FC Dallas in der US-amerikanischen Major League Soccer anheuerte. Das Engagement dauerte aber nur ein paar Monate, bevor Denilson 2008 in seine brasilianische Heimat zurückkehrte, wo er eine komplette Saison bei Palmeiras absolvierte. Obwohl der einstige „Weltstar“ gerade erst 31 Jahre alt war, hielt der Klub keine großen Stücke mehr auf Denilson und er bekam keinen neuen Kontrakt. Danach ging es nach England zu den Bolton Wanderers, wo er zwar mittrainieren durfte, es aber nicht für eine Verpflichtung reichte. Denilson Ansprüche sanken radikal und er ging zu Itumbiara FC, mit denen er um die Staatsmeisterschaft im brasilianischen Bundesstaat Goias spielte.
Vom Talent zum gefallen Star mit kaum Einsatzzeit
Aber auch hier hielt es der Weltmeister nur sechs Monate aus. Danach entschied sich Denilson für einen Wechsel zum vietnamesischen Klub Hai Phong Cement, für die er ganze 45 Minuten auf dem Feld stand. Immerhin gelangt ihm ein Treffer. Nach drei Wochen kündigte Denilson seinen Vertrag. Zum Abschluss seiner insgesamt enttäuschenden Karriere landete er beim griechischen FC Kavala, für die er aber wegen mangelnder Form nicht ein Spiel bestritt und nach drei Monaten trennten sich die Wege.
Obwohl Denilson fußballerisch nahezu alles beherrschte, verlief seine Profikarriere fast schon traurig. Ihm fehlte das grundlegende Spielverständnis und seine egoistische Spielweise mit zahlreichen Übersteigern trug ihr Übriges dazu bei. Einen einfachen Pass zum besser platzierten Mitspieler sah man von Denilson extrem selten. Vielmehr war dieser viel zu sehr von sich selbst überzeugt, wie eine Aussage von 1996 bei der Wahl seiner Trikotnummer für die Selecao bestätigt: „Ich bin doppelt so gut wie die Nummer 10.“ Diese trug damals ein gewisser Rivaldo!