Zieler rettet VfB das Remis - Union Berlin mit besserer Ausgangslage im Rückspiel

Zieler rettet Stuttgart

Bildquelle: JVE (Bild bearbeitet)

Zwischen den Welten. Dort befinden sich nach dem 2:2 im Relegationshinspiel um den letzten verbleibenden Platz in der Bundesliga-Saison 2019/20 nicht nur die Fußballer des VfB Stuttgart und des 1. FC Union Berlin in Sachen Gefühlswelten. Sondern dort befinden sich auch die Vereine, die Fans, die Perspektiven. Eine enorme Bedeutung besitzen selbstredend die mindestens 90 Minuten am Montag in der Alten Försterei (Anstoß 20.30 Uhr). Für die Stuttgarter, die nicht nur nach dem knapp verpassten Einzug in den Europapokal eine Saison zuvor nun vor einem sportlichen Scherbenhaufen stehen.

Auch in der anderen Welt, der des 1. FC Union Berlin, könnte am späten Montagabend plötzlich alles ganz anders sein als die vielen Jahrzehnte zuvor. Sicher nicht in der bunten Fangemeinschaft und der Leidenschaft, mit der Fußball geatmet wird. Doch finanziell würden sich mit einem Aufstieg schlagartig etliche Perspektiven drehen. Die externen Gelder machen es möglich. So wie sie den 1798-fach in der Eliteliga angetretenen VfB in den beiden Entscheidungsspielen individuell deutlich bevorteilen, würden sie den in Gesamtdeutschland null Sekunden in der ersten Liga kickenden Verein aus Köpenick potenziell in eine andere Sphäre hieven – in eine andere finanzielle Welt eben.

Individuelle Klasse gegen Teamgeist 2:2

Ein Pfeifkonzert im weiten Rund des Mercedes-Benz-Stadions in Stuttgart von mehr als 50000 Anhängern des Bundesliga-Dinos nach dem Abpfiff des Hinspiels; eine begeisternde Atmosphäre im proppenvollen Gäste-Block wie schon zuvor am letzten Spieltag der 2. Bundesliga in Bochum auf der anderen Seite. Auch die Welten der Anhängerschaften beider Vereine hätten kaum unterschiedlichere Farben tragen können. Lediglich optisch dominierten bei beiden gleichfalls Rot und Weiß.

Ihre Mannschaften haben am Donnerstagabend exakt das gemacht, was sie fast die komplette Saison über gemacht hatten: Der VfB enttäuschte mit Einfalt, Union faszinierte mit Teamgeist. Und dies sorgte für die sportlich offensichtlichsten Welten, zwischen den man sich beim Betrachten des Hinspiels wähnte: Während ein Berliner für den anderen lief, ackerte, grätschte und schoss, sah man auf der Seite der Schwaben lediglich einige Jungs mit Qualität, die mehr oder weniger losgelöst voneinander versuchten, irgendwie das Fundament für den späten Klassenerhalt zu legen.

Andersson versucht erneut alles, trifft aber wieder nicht

Das gelang im Trikot der Hausherren schon ergebnistechnisch gegen die heimstarken Unioner selbstredend niemanden. Dass sich die Stuttgarter überhaupt noch realistisch im Rennen um die Erstliga-Zugehörigkeit befinden, hatten sie ihrem Besten zu verdanken: Torwart Zieler. Gleich dreimal hielt er gegen den von den Stuttgartern nie in den Griff zu bekommenden Andersson. Der erfolgreichste Mittelstürmer der Unioner in der abgelaufenen 2. Liga (zwölf Tore), scheiterte mit seinen One-Touch-Abnahmen der Berliner Außenspieler gleich dreimal am prächtig reagierenden Ex-Nationalkader. Wie schon in Bochum agierte Andersson hochgefährlich, jedoch im Abschluss buchstäblich unglücklich.

Für die Unioner trafen andere: Abdullahi etwa zum 1:1 nur 87 Sekunden nach dem ersten Rückstand der Bundeshauptstädter. Abdullahi hatte eine Kopfballverlängerung von Andersson mit dem ersten Kontakt perfekt für sein Schussbein selbst aufgelegt und das Stadion (mit Ausnahme des Gästeblocks) mit dem Abschluss ins rechte Eck direkt nach der Euphorie des Führungstors (Gentner, 42.) zum Schweigen gebracht.

 

 

Artfremdes Solo, mustergültiger Kopfball

Berliner Kampfgeist zum Zweiten: Selbst der zweite Rückstand, erzielt nach einem artfremden Solo über das halbe Spielfeld des eingewechselten Mittelstürmers Gomez (51.), brachte die Eisernen nicht aus der Ruhe. Friedrich war im Zweikampf gegen den ehemaligen Nationalspieler der Ball in Ping-Pong-Manier derart häufig an etliche Körperteile gesprungen, dass Keeper Gikiewicz auf dem Weg ins vollkommen verkehrte Eck dem ins Netz trudelnden Ball nur Augen rollend giftig hinterherschauen konnte.

Hat das Stellungsspiel vor dem Gegentor bei Friedrich nicht gestimmt, so passte sein Laufweg eine gute Viertelstunde später im anderen Strafraum umso besser: Die Trimmel-Ecke köpfte Friedrich – eine Etage über allen anderen in der Luft stehend – ins rechte Toreck zum 2:2 (68.). Interessant: In der Folge war Union mindestens genauso nah am Siegtreffer dran wie der VfB, was diesen zu denken geben sollte. Insbesondere mit Blick auf das Rückspiel.

Zwei Unioner Gelbsperren machen Stuttgart noch Hoffnung

Tatsächlich profitierte der Erstligist bei seinen beiden Toren von taktischen Fehlern der Unioner. Zwei Konter im eigenen Stadion waren vonnöten, um Tore zu erzielen. Die Berliner mussten das Uralt-Sprichwort anerkennen: Auf dem Hintern gewinnt man kein Fußballspiel! Insgesamt dreimal waren Berliner bei den beiden zu den Toren führenden Gegenstößen der Stuttgarter ins Leere gegrätscht. Für das „normale“ Anrennen ohne Kontersituation galt aber: Gegen den stabilen Abwehrblock der Eisernen fiel dem VfB Stuttgart ernüchternd wenig ein.

Vielleicht hilft in Berlin den vielen Voraussetzungen nach zum Siegen verdammten Süddeutschen ja die Abwesenheit des Union-Rechtsverteidigers Trimmel (10. Gelbe der Saison) und von Kroos (5.). Doch auf einen Abbruch der Leidenschaft beim (Noch-)Zweitligisten sollten sie nicht zählen. Ebenso wenig wie auf ein Publikum, das schweigt, sobald die eigene Mannschaft einen Gegentreffer kassiert. In vielerlei Hinsicht trennen beide Teams Welten. Nur im Ergebnis nicht, dort braucht der VfB schließlich ein Tor mehr; mindestens ein ganzer Stadtteil Berlins wird es versuchen zu verhindern.


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