The Honky Tonk Man: Der größte Intercontinental Champion aller Zeiten

Ex-Wrestler Honky Tonk Man im Porträt

Bildquelle: Mark Hodgins [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

The Honky Tonk Man heißt mit bürgerlichem Namen eigentlich Roy Wayne Farris. Er wurde am 25. Januar 1953 in Bolivar, Tennessee geboren. Bis heute ist er als WWE Intercontinental Champion mit der längsten Regentschaft am Stück bekannt. Er ist der Cousin von Jerry Lawler und The Honky Tonk Man wurde einst bei einer Internetumfrage auf der offiziellen Webseite der WWE zum Greatest Intercontinental Champion aller Zeiten gekürt. Die WWE nutzt diesen Titel häufig bei der Erwähnung des Superstars.

Im Verlauf seiner Wrestlingkarriere war er für WWE und WCW aktiv im Ring gestanden. Insgesamt ist seine Titelsammlung eigentlich recht überschaubar. Bei WCW gelang es ihm zum Beispiel überhaupt nicht, einen der Main-Titel zu erringen. Bei WWE kommt er auf nur eine, aber eben die längste Regentschaft als Intercontinental Champion. Zudem ist er seit dem Jahr 2019 ein WWE Hall of Famer.

Die Anfänge von The Honky Tonk Man

Farris arbeitete vor seiner Karriere im Wrestling als Footballtrainer an einer High School. Sein Debüt erfolgte schließlich im Jahr 1977, nachdem er über Freunde und seinen Cousin Jerry Lawler den Weg zum Wrestling fand. Trainiert wurde er von Herb Welch. Der 186cm große US-Amerikaner hatte Potenzial und so bildete er mit Jerry Latham das erfolgreiche Tag Team The Blonde Bombers in der AWA. Gemeinsam gewannen sie 3x den AWA Southern Tag Team Championship und 3x den NWA Mid-America Tag Team Championship. Auch in der Southeastern Championship Wrestling gewann er einige Titel, darunter den NWA Alabama Heavyweight Championship.

Sein Durchbruch erfolgte schließlich Mitte der 1980er Jahre, als er in Stu Harts Promotion Stampede Wrestling antrat. Hier konnte er sein Potenzial voll ausschöpfen. Er durfte dort den Stampede North American Heavyweight Championship gewinnen und holte sich drei Mal den Stampede International Tag Team Championship. Zwei Mal mit Ron Starr und ein weiteres Mal an der Seite von The Cuban Assassin. Noch im Jahr 1986 unterschrieb er bei der damaligen WWF (heute WWE) und bekam dort das Gimmick The Honky Tonk Man verpasst, für welches ihn heute die meisten Fans kennen werden. Während er zu Beginn noch als Face eingesetzt wurde, war er später ein sehr wirkungsvoller Heel. Bei den Fans kam er in beiden Rollen gut an und letztlich folgte seine größte Errungenschaft in seiner Karriere.

Der Gewinn das Intercontinental Championships

The Honky Tonk Man ist als der 12. Titelträger des WWE Intercontinental Championships in die Geschichte des Wrestlings eingegangen. Er holte sich den Titel am 2. Juni 1987 von Ricky Steamboat. Es begann die Erfolgsgeschichte von The Honky Tonk Man, denn er schaffte es, den Titel sagenhafte 454 Tage zu halten. Mit seinem Manager Jimmy Hart an seiner Seite begann er eine Fehde gegen Randy Savage. Die beiden bestritten mit je einem Team das erste Survivor Series Match überhaupt. Dabei ging das Team von Savage als Sieger hervor, da sich The Honky Tonk Man auszählen ließ.

In einem weiteren Einzel-Aufeinandertreffen gelang es Randy Savage nicht, den Titel von The Honky Tonk Man zu holen. Zunächst fehdete er kurz mit Brutus Beefcake, aber dann begann eine Fehde mit dem Ultimate Warrior, dem neusten Star von WWE. Dieser besiegte The Honky Tonk Man beim ersten SummerSlam am 29. August 1988 in einem 30-Sekunden-Match. Damit sollte der Ultimate Warrior bei den Fans over gebracht werden und der Plan ging auf. Für The Honky Tonk Man war es das Ende seiner Rekordregentschaft und es gelang ihm nie wieder, einen Titel bei der WWE zu gewinnen.

 

 

Team Rhythm N’Blues mit Greg Valentine

Anfang der 90er Jahre war The Honky Tonk Man nicht mehr im Titelgeschehen zu finden. Er fehdete noch einmal mit dem Ultimate Warrior und Jimmy Snuka, doch er wurde immer weiter unten in der Card eingesetzt. Daher suchte man eine neue Rolle für ihn. Sein Musiker Gimmick sollte er behalten, aber er bekam einen Tag Team Partner an die Seite gestellt. Gemeinsam mit dem sehr talentierten Superstar Greg Valentine bildete er fortan das Tag Team Rhythm N’Blues.

Das Tag Team wurde vor allem für lustige Segmente im Ring eingesetzt, durfte aber auch ein paar Mal um die WWE Tag Team Titel antreten. Unter anderem traf Rhythm N’Blues dabei auf die Hart Foundation. Reale Chancen auf die Titel hatten sie allerdings nicht, denn sie waren zwar beliebt, wurden von der WWE aber wesentlich als Spaß-Team eingesetzt. Im Jahr 1991 verließ The Honky Tonk Man dann die WWE, nachdem er noch kurz als Co-Kommentator eingesetzt wurde. Damit verschwand auch das Team Rhythm N’Blues aus der WWE. Im Nachhinein kann man sagen, dass das volle Potenzial dieses Teams niemals ausgeschöpft wurde.

Santino Marella und der Rekord des The Honky Tonk Man

Nachdem Santino Marella den WWE Intercontinental Championship am 17. August 2008 ein zweites Mal beim SummerSlam gewinnen konnte, versuchte er sich als größter Intercontinental Champion aller Zeiten zu etablieren. Dabei wollte er unbedingt den Rekord von The Honky Tonk Man als längster Champion brechen. Hierfür gab es ein wöchentliches Segment, in welcher er die Dauer seiner Titelregentschaft maß. In diesem Jahr trat er beim Cyber Sunday gegen The Honky Tonk Man an, welcher durch die Fans als Gegner für Marella ermittelt wurde. Santino gelang es jedoch, den Titel zu verteidigen.

 

Den Rekord als längster Intercontinental Champion konnte er allerdings bei Weitem nicht brechen, da er den Titel nach nur 85 Tagen an William Regal verlor. Selbst wenn man beide Regentschaften Marellas zusammenzählt, kommt er lediglich auf 162 Tage mit dem Gold. Die meisten Titelgewinne kann übrigens Chris Jericho verbuchen, der den Titel bis heute 9 Mal besitzen durfte. An die 454 Tage lange Regentschaft von The Honky Tonk Man kommt jedoch bis heute niemand heran.

The Honky Tonk Man in der WWE Hall of Fame

Der Honky Tonk Man wurde im Jahr 2019 in die WWE Ruhmeshalle aufgenommen. Zu der Klasse 19 gehörten unter anderem Wrestling-Größen wie Brutus Beefcake, Torrie Wilson und die Tag Teams Harlem Heat, The Hart Foundation und das Stable DX. The Honky Tonk Man kann in diesem Jahrgang durchaus als Single-Highlight Aufnahme in die Hall of Fame angesehen werden. Sein Laudator war Jimmy Hart. Hinsichtlich seiner Erfolge wurde natürlich in erster Linie die Regentschaft als Intercontinental Champion genannt.

Die Aufnahme des Honky Tonk Man in die WWE Hall of Fame war im Grunde schon längst überfällig. Er gehört mit Sicherheit zu den absolut schillerndsten Figuren, die jemals bei der WWE unter Vertrag standen und auch wenn sein Gimmick heute durch Elias etwas effektiver verkörpert wurde, so ist der Honky Tonk Man das Original und weist bis zum heutigen Tage eine große Fangemeinschaft vor. Eine zukünftige Rückkehr in Form eines Gastauftrittes, zum Beispiel während eines Royal Rumble Matches, ist nicht auszuschließen.


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