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Relegation: Erzgebirge Aue bezwingt KSC im Rückspiel - Betram mit Dreierpack der Held
Durchatmen in Aue! Der Zweitligist hat im Rückspiel der Relegation gegen den Karlsruher SC mit 3:1 verdient die Oberhand behalten und damit den Abstieg in die 3. Liga verhindert. Gefeiert Held war Sören Betram, der die Veilchen mit einem Dreierpack im Alleingang zum Klassenerhalt schoss. Die Sachsen feiern nach turbulente Wochen ein Happy End, während beim KSC Tristesse herrscht.
Nach dem 0:0 im Hinspiel hat Erzgebirge Aue am Dienstagabend im eigenen Stadion eine packendes Relegations-Rückspiel geliefert. Umso größer war die Freude über den Erfolg: „Der Druck war immens hoch, aber wir haben ein Riesen-, Riesen-, Riesenspiel gemacht“ erklärte FCE-Coach Hannes Drews bei „Eurosport“ nach dem 3:1-Erfolg seiner Mannschaft gegen den Drittliga-Dritten aus Karlsruhe und lobte die „grandiose Mannschaftsleistung“.
Sein Gegenüber, KSC-Trainer Alois Schwartz hatte indes nach dem verpassten Aufstieg zu knabbern: „Wir hatten uns viel mehr vorgenommen. Aber es gab viele technische Fehler. Bertram hatte einen Riesentag. Das muss man anerkennen.“
Betram läuft richtig heiß
Gemeint ist Sören Bertram, der gegen Karlsruher SC regelrecht explodierte. Alle drei Treffer gingen auf das Konto des Stürmers. Erst köpfte der 26-Jährige nach Kvesic-Flanke in der 25. Minute ein, nach dem Wechsel legte der Offensivakteur per 16-Meter-Schuss (53.) nach und jagte in der Schlussphase das Leder aus zehn Metern unter die Latte (75.). Für die Gäste erzielte Fabian Schleusener (44.) kurz vor dem Halbzeitpfiff das zwischenzeitliche 1:1, was dem KSC zur direkten Rückkehr in die 2. Bundesliga gereicht hätte. Das ausgerechnet Bertram zum Matchwinner avancierte, war im Vorfeld nicht zu erwarten, glückte ihm doch in zuvor 23 Saisonspielen lediglich vier Buden. Nun ist er der Retter von Aue.
Aues Genugtuung nach Skandalspiel in Darmstadt
Mit Erzgebirge Aue hat sich erst zum dritten Mal im zehnten Versuch seit Wiedereinführung der Relegation der Zweitligist behauptet. Für die Sachsen umso erfreulicher, waren diese doch erst am letzten Spieltag der 2. Liga durch eine äußerst unglückliche 0:1-Niederlage bei Darmstadt 98 auf den Relegationsplatz 16 gerutscht, wobei der Drews-Elf ein regulärer Treffer nicht anerkannt sowie zwei Strafstöße verweigert wurden. Ein eingelegter Protest der Auer wurde vom DFB-Sportgericht zweimal zurückgewiesen. Entsprechend wog nach dem Erfolg in der Relegation neben Stolz auch eine gehörige Portion Trotz und Genugtuung bei.
FCE von Beginn an dominant
Im Spiel gegen den Karlsruher SC war der FC Erzgebirge von Beginn dominant. Von der verhaltenen Spielweise des Hinspiels war nichts mehr zu sehen und die Veilchen gingen offensiv und aggressiv zu Werke. Die Gäste konnten sich in der Anfangsphase kaum aus der eigenen Hälfte befreien. Die ersten FCE-Chancen ließen nicht lange auf sich warten. So setzte Bertram (9.) einen Freistoß knapp neben das KSC-Gehäuse, kurz darauf verpasste Mario Kvesic (13.) das Ziel denkbar knapp. Nach dem fälligen Führungstreffer für Erzgebirge Aue legten die bislang harmlosen Badener ihre abwartende Spielweise ab und kamen prompt zum Ausgleich. Hierfür musste allerdings eine Ecke herhalten, da dem Karlsruher SC aus dem Spiel nicht viel gelang.
Mit dem aus KSC-Sicht schmeichelhaften 1:1 ging es in die Kabine, aus der die Hausherren aber wieder schwungvoll herauskamen. Aue war auch im zweiten Durchgang die bessere und aktivere Mannschaft und die erneute Führung zeichnete sich schnell ab. In der Folge wurde Karlsruhe wieder mutiger, fand besser ins Spiel und hätte durch Marvin Pourie (55.) Kopfball schnell wieder ausgleichen können. Zudem scheiterte Anton Fink (69.) aus kurzer Distanz an Aue-Keeper Martin Männel. So blieb es weiter spannend im ausverkauften Erzgebirgestadion, bis Bertram seine One-Man-Show krönte und Karlsruhe mit seinem dritter Treffer den endgültigen K.o. verpasste.
Tiffert hat Mitleid – Pisot hadert
FCE-Kapitän Christian Tiffert zeigte nach den 90 Minuten Mitleid mit den Gästen: „So eine Relegation, das hat schon was. Aber man muss auch immer an den Verlierer denken, denn für die Mannschaft, die so stark war in der unteren Liga ist das immer noch mal bitterer.“ Dagegen haderte KSC-Spielführer David Pisot mit der eigenen Leistung: „Wir sind viel zu wenig in die Zweikämpfe gekommen, haben Aue viel zu viel spielen lassen. So kannst du hier nichts holen.“ „Es ist eine große Leere da. Wir haben kein gutes Spiel gemacht, der Sieg geht verdient an Aue. Aber wir werden aufstehen und wiederkommen“, ergänzte derweil Daniel Gordon.
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