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The Headshrinkers: Die Wilden aus Samoa
The Headshrinkers sind im Wrestling-Geschäft unter vielen Namen bekannt, die sie im Verlauf ihrer Karriere innehatten. So dürften viele Fans das Tag Team auch unter der Bezeichnung The New Wild Samoans kennen. Zugleich veränderte sich auch die Zusammensetzung der einzelnen Wrestler mehrmals.
Im Zusammenhang mit der WWE, die zu Zeiten des Tag Teams noch WWF genannt wurde, sind sie vor allem unter dem Namen The Headshrinkers bekannt und das in der Formierung Samu (bürgerlicher Name Samuel Fred Anoa'i) und Fatu (bürgerlicher Name Solofa Fatu). Dieses Tag Team war in erster Linie in der Midcard aktiv und bekam trotz langer WWF-Karriere kaum eine Titelchance. Dennoch ist das Tag Team bis heute wohlbekannt, was nicht zuletzt mit dem verrückten Gimmick zu tun hatte.
Samu und Fatu feiern 1992 WWF-Debüt
Die Headshrinkers waren zwei Samoaner, die als Wilde dargestellt wurden. Es waren quasi Barbaren, die in rohes Fleisch bissen und sich gegenseitig sehr gerne an den Haaren zogen. Den Fans sollte der Eindruck vermittelt werden, dass The Headshrinkers nicht zivilisiert und absolut unberechenbar waren. Bekannt waren sie vor allem für ihre Headbutts, denn Samoaner haben bekanntlich einen Dickschädel und man sollte sich niemals auf eine Kopfnuss mit ihnen einlassen.
Sie setzten ihre Köpfe gerne in Matches ein und bewiesen dabei auch, dass selbst größere Gegner keine Chance gegen ihre Dickschädel aus Samoa hatten. Samu und Fatu unterzeichneten im Jahre 1992 einen Vertrag bei der WWF, nachdem das Tag Team zuvor schon unter anderen Namen Bekanntheit erlangte.
Einmischung in die WWF Tag Team Division
In den 80er und 90er Jahren setzte die WWF noch stark auf Tag Teams und so wurden The Headshrinkers auch prompt in die Stories eingebaut. Man ließ sie Money Inc. dabei helfen, die Tag Team Titel von The Natural Disasters zu gewinnen. Sie selbst mussten jedoch eine lange Zeit darauf warten, die Tag Team Titels zu gewinnen.
Ihre ersten WWF-Fehden ergaben sich aufgrund der Einmischung in das Titelmatch mit The Natural Disasters. Kurz darauf folgte eine weitere Fehde mit High Energy. Beide Fehden halfen The Headshrinkers dabei, in der WWF Fuß zu fassen. Tatsächlich etablierte sich das Tag Team in der Mid-Card des Unternehmens.
Headshrinkers mit Spot gegen Undertaker
Weitere Fehden gab es im Laufe der Jahre gegen Men on a Mission und The Smoking Guns. Einen anderen historischen Eingriff der beiden gab es bei dem PPV Royal Rumble im Jahre 1994. Dort griffen sie im Sargmatch zwischen dem Undertaker und Yokozuna zu Gunsten ihres Verwandten Yokozuna ein und bekämpften den Undertaker.
Dieses Match gilt bis heute als eines mit dem größten Erinnerungswert, da die halbe Company von Nöten war, um den Undertaker in den Sarg zu bringen. The Headshrinkers waren mit von der Partie und sorgten damit für Geschichte, da es im Anschluss an das Match eine legändere Promo des Undertakers gab.
Der Griff nach den WWF Tag Team Titeln
Für ein Wrestling Tag Team ist das höchste Ziel natürlich das Erringen der Tag Team Titels. So erging es auch The Headshrinkers, die im Jahre 1994 endlich ihre Chance darauf erhalten sollte. Sie traten gegen die damaligen Champions The Quebecers an und gewannen den Titel, auch mit der Hilfe ihres Managers Lou Albano. Es folgten einige erfolgreiche Titelverteidigungen 1994, unter anderem gegen Yokozuna und Crush.
Im August 1994 mussten sie die Titel wenig rühmlich in einem Match gegen Shawn Michaels und Diesel (Kevin Nash) abgeben. Das Match wurde nicht einmal im TV ausgestrahlt. Nach dem Verlust der WWF Tag Team Titel entschied sich Samu dazu, die WWF zu verlassen. Grund dafür war unter anderem, dass er sich von Verletzungen erholen wollte. Um das Tag Team The Headshrinkers zu behalten, fügte man Sione als neuen Partner für Fatu hinzu.
Headshrinkers holten nur einen Titel
Doch die Zukunft der Headshrinkers war nicht rosig. Nachdem auch Sione die WWF verlassen hatte, gab es keinen Ersatz für ihn und das Tag Team wurde schließlich aufgelöst. Seit dem Abgang von Samu wurden The Headshrinkers ohnehin nur noch zum Aufbau anderer Teams genutzt, sodass ihre Auflösung weitgehend ohne Kummer der Fans blieb.
Sicherlich waren The Headshrinkers nicht das erfolgreichste Team in der Geschichte der WWE, sie haben sich die Titel nur einmal geholt und nebenbei noch einen Slammy im Jahre 1994 für Beste Etikette gewonnen, aber das Gimmick blieb dennoch in Erinnerung und dürfte auch den heutigen Fans noch ein Begriff sein. Fatu ist vielen Fans heute als Einzelwrestler Rikishi ein Begriff, der zudem der Vater der Usos ist.
The Headshrinkers legten den Grundstein für weitere Samoaner in der WWE
Heute ist die WWE eine wahre Anlaufstelle für Sportler von Samoa. Viele Samoaner haben seit den Headshrinkers den Weg zur WWE gefunden und dort sehr erfolgreiche Karrieren hingelegt. Von Roman Reigns hin zu Dwayne "The Rock" Johnson oder Umaga. Große Namen stammen von dieser kleinen Insel und dürften jedem Wrestlingfan in der Tat ein Begriff sein.
Zwar schafften es die Headshrinkers lediglich, einen Titelgewinn zu feiern, doch sie legten den Grundstein für die Legende der samoanischen Wrestler. Heute weiß jeder, dass Samoaner in der WWE toughe Männer und Frauen sind, mit welchen man nicht spaßen sollte, sobald die Ringglocke geläutet wurde. Ihr Gimmick, jenes der wilden Samoaner, wurde von der WWE Jahre später durch den Wrestler Umaga wieder aufgegriffen und zur Perfektion getrieben.
Umaga hielt das Gimmick der Headshrinkers in Ehren
Im Jahre 2006 debütierte ein neues Gimmick bei der WWE unter dem Namen Umaga. Ähnlich wie The Headshrinkers sollte er einen Wilden darstellen, der von Samoa stammte. Er bekam einen Redner zur Seite gestellt und trat als Maschine auf, der jeden besiegte, bis er von John Cena in die Schranken gewiesen wurde. Er errang zwei Mal den Intercontinental Championgürtel und genoss eine erfolgreiche Karriere bei der WWE, bis er 2009 von dem Unternehmen entlassen wurde, da er gegen die Wellness Policy verstoßen hatte.
Am 4. Dezember 2009 verstarb er in jungen Jahren. Sein Run bei der WWE hielt das Gimmick der Headshrinkers jedoch in Ehren und holte es aus der Erinnerung vieler Fans wieder hervor. Heute würde ein Tag Team wie die Headshrinkers nicht mehr funktionieren, da es aufgrund der Rassismus-Debatten keinen Platz mehr für die Darstellung der Samoaner als Wilde geben würde.