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Spengler landet historischen DTM-Sieg auf Norisring - Rast & Müller schießen sich ab
Bruno Spengler hat ein turbulentes DTM-Rennen am Sonntag auf dem Norisring souverän gewonnen. Für den BMW-Piloten war es im achten Saisonrennen der erste Sieg, mit dem er sich zugleich zum alleinigen „Mr. Norisring“ aufschwingen konnte. Lange Gesichter gab es dagegen im Audi-Lager. Ausgerechnet die beiden Titelanwärter Rene Rast und Nico Müller schossen sich gegenseitig ab, konnten sich aber dennoch in die Punkteränge kämpfen.
Mit einer fehlerfreien Vorstellung hat sich Bruno Spengler seinen insgesamt 16. Sieg in den Deutschen Tourenwagen Masters gesichert. Der Kanadier hatte nach 70 Runden auf dem Norisring einen deutlichen Vorsprung von 5,8 Sekunden auf Audi-Fahrer Jamie Green. Platz drei ging an Mike Rockenfeller (Phoenix-Audi).
Mit seinem nach 2006, 2007, 2011 und 2017 fünften Sieg auf dem 2,3 Kilometer langen Stadtkurs ist Spengler nun wieder alleiniger Rekordsieger auf der legendären DTM-Strecke im „fränkischen Monaco“.
Spengler jubelt: „Einfach nur geil“
„Das war der Hammer, ich kann es kaum glauben. Das Team hat einen überragenden Job gemacht. Fünfmal hier gewonnen zu haben - das ist einfach nur geil“, jubelte der 35-jährige Routinier am Mikrofon von Sat.1.
Den Grundstein für seinen historischen Triumph legte Bruno Spengler mit einem cleveren Start und tollen Überholmanöver. Der DTM-Champion von 2012 ging von Platz fünf ins Rennen, konnte sich aber gleich in der ersten Kurve an die Spitze des Feldes setzen. Während sich das Trio um Rast, Müller und Loic Duval in der Grundigkurve duellierte, zog Spengler mit einem späten Bremsmanöver innen vorbei und übernahm die Führung.
Audi-Drama: Müller schießt Rast von der Piste
Zudem profitierte der BMW-Fahrer auch noch von einer Kollision zwischen dem Meisterschaftsführenden Rene Rast und seinem Audi-Markenkollegen Nico Müller in der ersten Runde. Rast wurde in der zweiten Kurve beim Kampf um den 2. Platz vom Schweizer, der ihm ins Heck fuhr, von der Strecke befördert und fiel auf den letzten Platz zurück. Damit waren die beiden Meisterschaftsführenden frühzeitig aus der Verlosung um den Sieg.
Schon beim Samstagsrennen auf dem Norisring hatte Rast ein vergleichbares Szenario erlebt, als er seinen Motor abwürgte und bis ans Ende des Feldes durchgereicht wurde. Dennoch holte Rast auch dank einer Safety-Car-Phase den Sieg. Am Sonntag gab es für den Deutschen allerdings kein Happy End, zumal auch das Safety-Car nicht auf die Strecke kam, das das Rennen durcheinander hätte schütteln können. Zwar glückte dem Titelanwärter, der gleich in der Auftaktrunde seinen Pflichtstopp abspulte, eine starke Aufholjagd, aber über den 7. Platz kam der heiße Titelanwärter diesmal nicht hinaus.
Müller nimmt DTM Unfall mit Rast auf seine Kappe
Müller, der als Unfallverursacher von der Rennleitung eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt bekam, überquerte als Achter die Ziellinie. Der Zweite im DTM Punktestand gab sich nach dem Rennen selbstkritisch: „Scheißdreck! War einfach dämlich heute. Ich habe die Durchfahrtstrafe zurecht bekommen. Tut mir wahnsinnig leid, denn wir hätten wahrscheinlich ein Auto gehabt, um zu gewinnen.“ Am Samstag wurde Müller, der sich an beiden Tagen die Pole-Position holte, Zweiter.
Bruno Spengler, dessen letzter DTM-Sieg zwei Jahre zurückliegt, gab sich indes keine Blöße auf dem Weg zum Triumph. Der Routinier zog im BWM an der Spitze einsam seine Kreise und ließ sich die Butter nicht mehr Brot nehmen. Lediglich der vierfache Norisring-Sieger Jamie Green im Audi kam dem Führenden noch einmal Nahe. Der Brite, der zwischenzeitlich die schnellsten Rundenzeiten hinlegte, konnte den Rückstand auf zweieinhalb Sekunden reduzieren, war aber schlussendlich weit davon entfernt, Spengler ernsthaft in Gefahr zu bringen.
Green wird Zweiter vor Rockenfeller - Wittmann im Pech
Deutlich spannender im Finish war der Kampf um die restlichen Podiumsplätze, bei dem sich die Fahrer von Audi und BMW jede Menge Positionskämpfe lieferten. Trotz deutlich älterer Reifen konnte Green seinen Audi-Markenkollegen Mike Rockenfeller auf Rang drei distanzieren. Auf dem 4. Rang reihte sich Robin Frijns (Abt-Audi) ein. Der Niederländer befand sich kurz vor Rennende noch auf Podiumskurs, hatte am Ende aber fünf Sekunden Rückstand auf Rockenfeller. Der Österreicher Philipp Eng komplettierte die Top 5, dahinter reihte sich Duval ein.
Marco Wittmann hatte derweil beim Heimspiel auf den Norisring wenig Glück. Drei Minute vor dem Rennende war der Lokalmatador Fünfter, bevor sein Motor am BMW den Geist aufgab.
Glock landet in Punkteränge - Rast baut DTM-Führung aus
Erfreulichere DTM News konnte hingegen Timo Glock schreiben. Der frühere Formel 1-Fahrer wurde Neunter und landete somit endlich mal wieder in den Rängen. Und das trotz widriger Umstände. Zum einen ging der BMW-Pilot nach technischen Problemen im Qualifying vom letzten Startplatz ins DTM Norisring Rennen, zum anderen kostete Glock ein Patzer der RMG-Crew bei dessen Boxenstopp in der 13. Runde rund fünf Sekunden. In der DTM Tabelle grüßt Glock aber trotzdem nur von einem enttäuschenden 12. Platz.
Titelfavorit Rene Rast führt hingegen nach acht von 18 Rennen mit 127 Punkten weiter den DTM WM Stand an und konnte seine Führung auf Verfolger Müller, der bei 102 Zählern steht, weiter ausbauen. Dicht dahinter lauert BMW-Pilot Eng, der 101 Punkte auf dem Konto hat. Spengler kann sich derweil mit seinem Sieg in der DTM Fahrerwertung Boden gut machen und ist mit nunmehr 76 Punkten Vierter. Das nächste DTM Rennen findet am 20. und 21. Juli statt. Austragungsort ist das niederländische Assen.
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