Bildquelle: filip bossuyt from Kortrijk, Belgium CC BY-SA 2.0 [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)
Giro d´Italia 2019 vor Zweikampf zwischen Pascal Ackermann und Arnaud Démare
Neueste Radsport Ergebnisse: Luca Covili und Sho Hatsuyama brachen direkt in Etappe zehn des Giro d´Italia 2019 vom Start weg aus und führten mit einem Vorsprung von mehr als vier Minuten vor dem Peloton. 30 Kilometer vor dem Ziel wurde das Duo jedoch gestellt. Eine späte Attacke von Ventoso auf den letzten Kilometern konnte dem Massensprint auch nicht mehr in die Parade fahren. Dafür aber ein gewaltiger Sturz direkt unter dem Flammenrouge!
Pascal Ackermann gehörte zu den Opfern, konnte aber weiter fahren. Die Chancen auf einen weiteren Sprintsieg für den deutschen Radrennfahrer dennoch in diesem Moment verflogen. Sein Rivale Arnaud Démare eröffnete seinen Sprint auf der linken Seite, während Ewan mit Viviani am Hinterrad auf der anderen Seite Gas gaben.
Der Italiener kam um den Australier herum, konnte aber Démares explosiven Antritt nicht überwinden. Immerhin konnte Rüdiger Selig nach Démare und Viviani Dritter werden. In den Sturz waren keine Klassement-Fahrer verwickelt.
In Etappe Nummero elf kam es etwas planmäßiger zum Sprint. Natürlich nicht ohne, dass es einige abtrünnige Ausreißer in Form von Frapporti, Maestri und Cima zu sabotieren versuchten. Eine sehr frühe Attacke brachte das Trio phasenweise mehr als sechs Minuten in Front, bevor das Peloton sie an die Leine nahm. 25 Kilometer vor dem Ziel endeten jedoch ihre Träume.
Pascal Ackermann eröffnete den Sprint, was Caleb Ewan nutzte, um sich mit Macht aus seinem Windschatten und zum Etappensieg zu katapultieren. Arnaud Démare fehlte die Kraft für eine letzte Anstrengung und er wurde Zweiter, während Ackermann auf den dritten Platz abfiel. Démare dadurch im Kampf um die Punktwertung knapp vor Ackermann (derzeit 200 zu 187 Punkte).
Jan Polanc übernimmt zwischenzeitig die Gesamtführung
Die zwölfte Etappe sah einen Wechsel des rosa Trikots des Gesamtführenden. Thomas De Gendt und Eddie Dunbar waren die ersten Angreifer. Bakelants, Jasha Sütterlin, Gavazzi, Montaguti, Boaro, Cataldo, Caruso, Covili, Senni, Benedetti, Cerny, Capecchi, Bennett, Ludvigsson, Dunne, Roger Kluge, Gasparotto, Wyss, Christian Knees, Biermans, Haller, Brambilla und Polanc machten sie nach 18 Kilometern ausfindig. Die solcherart angeschwollene Ausreißergruppe schlug eine Lücke von mehr als 15 Minuten. Jedoch löste sie sich auf dem Montoso auf. Polanc, Capecchi, Dunbar, Brambilla und Caruso waren die alleinigen Spitzenreiter auf dem letzten Kilometer vor der Überfahrt, während Klassement-Fahrer Miguel Ángel López in der Hauptgruppe angriff und Mikel Landa mitging.
Polanc, Benedetti, Cataldo und Montaguti verfolgten die vordere Gruppe in der Abfahrt. Sütterlin und Boaro warteten indes auf ihre Kapitäne, Landa und López, die am Ende des Tages durch ihre Attacke rund 30 Sekunden auf die anderen Team Kapitäne gut machen sollten. Ein Quartett bestehend aus Brambilla, Capecchi, Dunbar, Benedetti und Caruso ging in den Sprint um den Etappensieg, den der Jungfahrer Benedetti für sich entscheiden konnte. Ausreißer Jan Polanc überquerte die Ziellinie 25 Sekunden hinter dem Italiener und übernahm damit die Gesamtwertung von seinem Teamkollegen Valerio Conti.
Es wird ernst beim Giro d´Italia 2019
Etappe Nummer 13 brachte die erste ausgewachsene Bergetappe. Und die war nicht arm an Action! Das Tempo war von Anfang an hoch und Angriffe folgten. Abermals bildete sich eine große Ausreißergruppe. Thomas De Gendt, José Joaquin Rojas, Alexis Vuillermoz und Christopher Juul-Jensen konnten kurz vor dem ersten Anstieg eine Lücke eröffnen. Doch mit Mollema, Amador, Zakarin, Formolo, Carretero, Gallopin, Cattaneo, Masnada, Cataldo, Izagirre, Zeits, Antonio Nibali, Pozzovivo, Parte, Dombrowski, Neilands, Plaza, Nieve, Dunbar, Geoghegan Hart, Tolhoek, Brambilla, Ciccone und Conci schlossen sich etliche Schwergewichte an. Giulio Ciccone sicherte sich dabei die meisten Punkte für die Bergwertung. In einer Abfahrt stürzte Tao Geoghegan Hart und war gezwungen, das Rennen abzubrechen. Bitterer Ausfall für Team INEOS!
Pello Bilbao beschleunigte auf dem Pian del Lupo. Alle relevanten Klassement-Fahrer gingen mit. Jan Polanc konnte dem Tempo nicht folgen. Im Tal fuhr er aber wieder an die Favoriten-Gruppe ran, ehe Fausto Masnada kurz vor dem letzten Anstieg zuschlug. Ciccone, Dombrowski, Carretero und Izagirre gingen sofort mit und eine Gruppe bestehend aus Mollema, Zakarin und Amador folgte ihnen. Dies rief nun auch die Team Kapitäne auf den Plan. Mikel Landa beschleunigte und Yates, Roglic, Majka und Polanc konnten nicht folgen. Doch Roglic und Majka kamen wieder mit Carapaz, Nibali, Sivakov und López in Kontakt. Landa war weg und seine vor ihm positionierten Team-Kollegen Amador und Carretero warteten auf den Basken. Miguel Àngel López musste sich nach einem Platten der Gruppe Yates/Polanc anschließen. Späte Attacken von Ilnur Zakarin brachten ihm den Etappensieg (den Ersten seit 2017). Zweiter wurde Mikel Nieve und dritter Mikel Landa, der abermals Zeit auf seine Rivalen im Gesamt-Klassement gutmachen konnte. Polanc blieb jedoch in Front.
Carapaz reißt das Trikot an sich
Auch Etappe Nummer 14 verblieb in den Bergen. Benedetti und Haller griffen vor dem ersten Anstieg an. Sie wurden jedoch zurückgebracht, bevor 15 Fahrer eine Lücke öffneten. Yates, Carapaz und Roglic überbrückten, bevor die anderen Klassement-Fahrer ebenfalls wieder Kontakt aufnahmen. Ciccone festigte indes seine Führung in der Bergwertung, da er stets taktisch vorneweg fuhr, wann immer es eine Bergwertung zu nehmen gab. Auch mehrere Attacken konnten ihn in dieser Phase nicht beirren! Er verschaffte sich eine deutliche Führung in der Bergwertung!Auf den unteren Hängen des Colle San Carlo - 10,5 Kilometer bei 9,8% - konnte Jan Polanc nicht mehr mithalten. Ein wenig später schlug Vincenzo Nibali zu. Roglic, Carapaz, López und Landa gingen mit, während die meisten anderen Klassement-Fahrer später wieder Kontakt aufnahmen. Zakarin und Mollema, die am Vortag viel investiert hatten, wurden jedoch abgehängt.
Währenddessen war Bergstürmer Ciccone allein an der Spitze, wurde aber drei Kilometer vor dem Gipfel eingewickelt, während Richard Carapaz einen Kilometer später alleine losfuhr. Beim letzten Anstieg – acht Kilometer bei geringen Gefällen – schuf der Ecuadorianer eine Lücke von fast zwei Minuten. Yates, Sivakov und Dombrovski kamen wieder in Kontakt, bevor Yates attackierte. Genau wie am Vortag waren Roglic und Nibali zu erpicht darauf, einander zu belauern und verpassten so die Gelegenheit zur Gegenattacke. Carapaz bedankte sich dafür, indem er neben dem Etappensieg auch das rosa Trikot übernahm. Yates wurde Zweiter, während die Gruppe Roglic/Nibali knapp zwei Minuten hinter Carapaz ins Ziel kam. Der Italiener holte sich einen Zeitbonus von 4 Sekunden, indem er auf den dritten Platz sprintete.
Eine lange Flucht wird belohnt
Nach einer schnellen Eröffnung in Etappe 15 schlossen sich Dario Cataldo und Mattia Cattaneo zusammen und gingen davon. Mehrere Fahrer versuchten heranzuspringen, aber ohne Erfolg. Das Peloton ließ die beiden nach kurzer Jagd gewähren, sodass das gut zusammenarbeitende Duo eine Lücke von mehr als 16 Minuten schlagen konnte. Auf der Colma di Sormano fiel der Abstand jedoch unter sechs Minuten, als Simon Yates unvermittelt bei 46 Kilometern vor dem zweiten Ruhetag überraschend attackierte! Carapaz, Landa und Nibali überließen nichts dem Zufall und gingen höchstselbst mit, während die anderen Klassement-Fahrer erst später wieder herankamen. Yates versuchte es später noch einmal, hielt aber kurz vor der Überfahrt inne. Die beiden Führenden erreichten indes das Seeufer vier Minuten vor den Klassement-Fahrern. Die Favoriten arbeiteten in dieser Phase jedoch nicht gut zusammen, sodass die Lücke sich noch mal vergrößerte, bevor Roglic einen mechanischen Schaden erlitt und nun gezwungen war, Gas zu geben.
Cataldo und Cattaneo nahmen den Civiglio knapp vier Minuten vor den Klassement-Fahrern in Angriff. Carthy beschleunigte als Erster in der Favoriten-Gruppe und Yates folgte ihm. Dann griffen Nibali und Carapaz an. Sie erwischten Yates, um ihn zurückzulassen und gingen mit Carthy mit. Das führende Duo erreichte das Flammenrouge eine Minute vor Carapaz, Nibali und Carthy. Roglic war 15 Sekunden dahinter und stürzte in der Abfahrt, war aber schnell wieder auf seinem Rennrad.
Währenddessen ließ Nibali Carapaz und Carthy zurück, während Yates sich noch mal zu ihnen herankämpfe. Die Drei kamen kurz vor dem letzten Kilometer wieder mit dem Italiener in Kontakt. Indes schlug Cattaneo seinen Landsmann im Sprint Mann gegen Mann nach langer, anspruchsvoller Flucht, bevor Yates mit Carapaz, Nibali und Carthy, die auf Roglic 40 Sekunden Vorsprung hatten, doch noch auf den dritten Platz sprinten konnte.
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