DFB-Team feiert 6:1-Kantersieg über Nordirland - Glanzvoller Gnabry mit Hattrick

Deutschland fertigt Nordirland mit 6:1 ab

Bildquelle: Florian K CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Zum Abschluss der EM-Qualifikation glückte der deutschen Nationalelf in Frankfurt ein 6:1 (2:1)-Kantersieg gegen Nordirland, womit der 1. Platz in der Gruppe C vor der Niederlande gesichert wurde. Herausragender Akteur im DFB-Team: Serge Gnabry, der einen Dreierpack schnürte. Deutschland zeigte eine spielerisch überzeugende und konzentrierte Leistung und hatte die stark eingeschätzten Briten fest im Griff.

Zwar geriet Deutschland früh durch Michael Smith (7.) ins Hintertreffen, aber der bärenstarke Serge Gnabry (19.) und Leon Goretzka (43.) drehten noch bis zur Pause die Partie. Das torhungrige Bayern-Duo war aber noch nicht satt und so legten Gnabry (47./60.) und Goretzka (73.) nach dem Wechsel nach. Den Schlusspunkt zum 6:1-Triumph gegen Nordirland setzte Julian Brandt (90.+1) in der Nachspielzeit. Neben Gnabry und Goretzka wussten auch Toni Kroos im Mittelfeld als Denker und Lenker sowie Linksverteidiger Jonas Hector, der die ersten zwei Tore vorbereitete, zu gefallen.

Deutschland bestreitet alle EM-Gruppenspiele in München

Das DFB-Team wird durch den Gruppensieg bei der Auslosung zur EM 2020 am 30. November in Bukarest in Topf 1 (außerdem Italien, Belgien, England, Spanien, Ukraine) geführt, muss aber dennoch in der Gruppenphase schwere Kaliber wie Frankreich oder Portugal fürchten. Erfreulich: Da Ungarn in Wales verlor (0:2) und die EM-Teilnahme verpasst, wird Deutschland definitiv alle seine drei EM-Gruppenspiele in München austragen.

Durch den Erfolg über Nordirland schaffte das DFB-Team sieben Siege in acht Quali-Partien (1 Niederlage) und ist bei der EM-Endrunde standardmäßig zum engeren Kreis der Titelkandidaten zu zählen. Bundestrainer Jogi Löw war mit dem Auftritt seiner Mannschaft sehr zufrieden und erklärte bei „RTL“: „Es hat sehr viel Spaß gemacht, weil wir unser Spiel konsequent durchgezogen haben. Es war nicht immer ganz so einfach, weil die Nordiren relativ tief standen. Sie haben sich mit bis zu neun Spielern am Sechzehner verschanzt. Trotzdem haben wir gute Laufwege gemacht. Wir wollten viel Spiel- und Lauffreude zeigen und das hat die Mannschaft vorzüglich gemacht.“

DFB-Team mit Sturmlauf nach kalter Dusche

Die auf fünf Positionen veränderte DFB-Auswahl, die das EM-Ticket bereits durch das 4:0 am Samstag gegen Weißrussland löste, musste trotz guter, schwungvoller Anfangsphase gegen die Green-and-White-Army von Trainer Michael O'Neill aber zunächst die kalte Dusche verdauen. Nach unglücklicher Kopfball-Abwehr von Kroos zimmerte Smith das Leder mit der ersten Offensivaktion der Nordiren per Dropkick in die Maschen. Marc-Andre ter Stegen war machtlos. Doch Deutschland schüttelte sich kurz und drängte sofort auf den Ausgleich. Zunächst verpassten Gnabry (11.), Ilkay Gündogan (12.), der den Pfosten traf, und Brandt (15.) gegen massiv verteidigende Gäste, die extrem tief standen. Mit einem technisch anspruchsvollen Drehschuss in den Winkel besorgte Gnabry aber zeitnah den hochverdienten Ausgleich für die spielfreudigen Adlerträger.

 

 

Nach 25 Minuten ließ es die Deutschen vor knapp 43.000 Zuschauern aber erstmal wieder lockerer angehen und gewährten überfordert wirkenden Nordiren eine kleine Verschnaufpause. Aber es blieb beim Belagerungszustand. Wenngleich hochkarätige Chancen bis kurz vorm Pausenpfiff nicht zu verbuchen waren. Doch nach feinem Zuspiel von Joshua Kimmich war es wieder der agile Hector, der den zweiten DFB-Treffer vorbereiten sollte. Seine flache Hereingabe von links stolperte Leon Goretzka mit einer Willensleistung und mithilfe des rechten Innenpfostens über die Linie.

Gnabry & Goretzka noch nicht satt

In der 2. Halbzeit bekamen die Zuschauer dann Einbahnstraßen-Fußball geboten. Die Nordiren, die Platz drei und somit die Teilnahme an den Playoffs ohnehin sicher hatten, lauerten weiter auf Konter, waren aber längst nicht mehr so bissig. Kurz nach Wiederbeginn traf Gnabry nach Vorlage von Lukas Klostermann per satten Schuss zum 3:1. Die DFB-Elf wollte aber mehr und hätte durch einen Distanzschuss des omnipräsenten Kroos' (52.), den Gästekeeper Peacock-Farrell abwehren konnte, fast den vierten Treffer bejubeln können. Acht Zeigerumdrehungen später war es dann aber soweit. Brandt setzte Gnabry mit einem Zuspiel klug in Szene und der Flügelstürmer des FC Bayern machte aus spitzem Winkel seinen Dreierpack perfekt! Für den 24-Jährigen, der sich in dieser Saison auch in Bundesliga in Topform präsentiert, war es bereits der 13. Treffer im 13. Länderspiel - eine Traumquote!

Doch der deutsche Torhunger war damit noch nicht gestillt. In der 68. Minute verpasste ein Goretzka-Schuss aus 17 Metern sein Zeil erst um wenige Zentimeter, ehe der Ex-Schalker kurz darauf besser zielte und das Leder von der Strafraumkante im Kasten unterbrachte. In der Nachspielzeit durfte sich schließlich noch Julian Brandt in die Torschützenliste eintragen, der nach schöner Vorarbeit von Kroos den 6:1-Endstand markierte.

Trotz einiger Wackler in der neu formierten DFB-Abwehr war es insgesamt ein äußerst überzeugender Auftritt im letzten Länderspiel des Jahres. Vor allem in den zweiten 45 Minuten war Deutschland sehr spielfreudig, kombinationssicher und bot beste Fußball-Unterhaltung.


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