Boxen: Duell Chisora vs. Fury an Langeweile nicht zu übertreffen

Mit Spannung wurde das Duell zwischen Dereck Chisora und Tyson Fury erwartet. Unter dem Motto „Bad Blood“ sollte es zu einer wahren Ringschlacht werden, was die Fans in der Halle zu Gesicht bekamen, war an Langeweile kaum zu übertreffen.

Aber eines nach dem anderen, denn es wurde tatsächlich auch geboxt. In der ersten Runde versuchte Dereck Chisora seinen Gegner, gegen den er das erste Aufeinandertreffen verlor, zu beeindrucken. Anfänglich war er der aktiviere Mann im Ring, jedoch wusste Fury, wie er seinen Kontrahenten auskontern konnte.

Es war eine recht ausgeglichene Runde, die an Tyson Fury ging. Wenig war von beiden Boxern im ersten Durchgang zu sehen, sodass man sich auf die kommenden Runden freuen sollte. Viel Freude kam unter den Zuschauern und Fans nicht auf, auch wenn Dereck Chisora es immer wieder mit wilden Schwingern versuchte. Schließlich war es Tyson Fury, der mit harten Körpertreffern seinen Gegner mürbe machen wollte. Es war eine klare Runde, die an Fury ging.

Der Del Boy versprach im Vorfeld des Kampfes viel und hielt wenig. Nicht anders sah es auch bei Tyson Fury aus, der noch vor dem Boxkampf meinte, dass auch ein Wladimir Klitschko nicht unschlagbar sei. Der 2,06-m-Hüne konnte in der dritten Runde nur wenig Akzente setzen. Auch sein Gegenüber schaffte es nicht, Fury unter Druck zu setzen. Ein bis dahin äußerst langweiliger Kampf, den die Zuschauer zu sehen bekamen.

In der vierten Runde wirkte der Del Boy ausgelaugt und müde. Tyson Fury landete ein paar Treffer, konnte seinen Gegner jedoch nicht nennenswert unter Druck setzen. Daran änderte auch sein linker Aufwärtshaken nichts an der Tatsache, dass mit dieser Leistung gegen Schwergewichts-Weltmeister Wladimir Klitschko kein Blumentopf zu gewinnen gibt.

Enttäuschendes Duell zweier Großmäuler

Es sollte jedoch noch schlimmer kommen, denn die fünfte Runde war geprägt von sehr viel Passivität auf beiden Seiten. Das Publikum war sichtlich enttäuscht und spätestens ab der sechsten Runde, bekamen es beide Boxer auch zu spüren. Das Publikum war unzufrieden und buhte beide Fighter aus. Im Vorfeld des Kampfes nahmen beide Boxer den Mund ziemlich voll, konnten aber bis dahin in keinster Weise überzeugen.

Dereck Chisora versuchte zwar, um seinen Gegner herum zu tänzeln, zeigte jedoch kaum Aktionen in Richtung Gegner. Auch Fury packte nicht den Hammer aus und verhielt sich sehr passiv. Was für ein enttäuschendes Duell der beiden Titelanwärter. Man darf nicht vergessen, dass der Sieger des Kampfes zum Pflichtherausforderer von Weltmeister Wladimir Klitschko ernannt wird.

Kuriosum: Ringrichter fordert mehr Aktivität von beiden Boxern

Dann geschah doch noch etwas Unerwartetes, denn der Ringrichter ließ den Kampf pausieren und forderte beide Boxer auf, aktiver zu sein. Selten musste ein Ringrichter beide Akteure dazu auffordern. Der Kampf hatte seinen absoluten Tiefpunkt erreicht. Das Publikum quittierte die Leistung, die an Arbeitsverweigerung grenzte, mit lauten Buh-Rufen!

In der neunten Runde versuchte es dann Dereck Chisora nach vorne zu gehen und konnte doch tatsächlich zum Ende der Runde ein paar Kopftreffer landen. Fury schob während des gesamten Kampfes lediglich seine Führhand heraus, was auch keine Wirkung bei seinem Gegner zeigte. Kurios ist nur, dass das rechte Auge von Chisora nach und nach weiter anschwoll, wobei man sich fragen muss, wann Fury ihn überhaupt getroffen haben soll.

Fury unter Buh-Rufen zum Pflichtherausforderer von Klitschko ernannt

Mit erneuten Buh-Rufen der Fans, die sich viel mehr von diesem Kampf erhofften, ging es dann in die Ringpause. Die zehnte Runde begann Dereck Chisora stürmischer, konnte aber erneut keine Wirkungstreffer erzielen. Am Ende der Runde war es dann Fury, der doch ein paar leichte Wirkungstreffer landete, ohne den Del Boy wirklich gefährlich zu werden. Was dann kam, war bezeichnend für den gesamten Kampfverlauf. Das Team von Dereck Chisora nahm ihren Schützling aus dem Boxkampf. Das rechte Auge war anscheinend zu sehr zugeschwollen und so gewann Tyson Fury durch technischen Knock-out. Es war der zweite Sieg über den Rüpel-Boxer und gleichzeitig war es auch der 23. Sieg im 23. Kampf!

Nun darf Fury als Pflichtherausforderer gegen Weltmeister Wladimir Klitschko in den Ring steigen. Mit dieser Leistung braucht der 26-jährige keine Hoffnungen auf den Titelgewinn hegen. Klitschko wird sehr leichtes Spiel mit ihm haben und sich mental auf einen möglichen Kampf gegen den Sieger des Duells Bermane Stiverne gegen Deontay Wilder vorbereiten, um den WBC-Gürtel zurück in die Familie zu bringen.


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