Denise Herrmann holt Sensations-Gold im Biathlon! 6. Olympiasieg für Ireen Wüst

Sensations-gold für Denise Herrmann bei Winter Olympiade 2022

Bildquelle: Christian Bier CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking beschert Denise Herrmann Deutschland die zweite Goldmedaille. Die Biathletin siegte im Einzelrennen sensationell und zeigte eine fast tadellose Vorstellung. Die starke Vanessa Voigt verpasste dagegen das Podium nur hauchdünn. Zudem machte am Montag die niederländische Eisschnelllauf-Ikone Ireen Wüst ihren sechsten Olympiasieg perfekt.

Damit war nicht zu rechnen: Biathletin Denise Herrmann krönte sich im Einzel auf der 15-Kilometer-Strecke völlig überraschend zur Olympiasiegerin. Die 33-Jährige legte in der Königsdisziplin im Biathlon vor allem am Schießstand den Grundstein für ihren Gold-Coup. So ließ Herrmann bei 20 Schüssen nur eine Scheibe stehen.

Herrmann triumphiert 20 Jahre nach Henkel! Vanessa Voigt fehlen 1,3 Sekunden

Im Ziel hatte die Sächsin aus Bad Schlema einen komfortablen Vorsprung von 9,4 Sekunden auf die zweitplatzierte Anais Chevalier-Bouchet. Die Französin leistete sich ebenfalls nur einen Schießfehler und sicherte sich Silber vor Marte Olsbu Röiseland (2 Fehler) aus Norwegen, die 15,3 Sekunden nach Herrmann die Ziellinie überquerte. Letztmals siegte mit Andrea Henkel 2002 eine Deutsche im Biathlon Einzelrennen der Damen.

Dicht dahinter reihte sich bereits Vanessa Voigt ein. Die DSV-Athletin verpasste angesichts von nur 1,3 Sekunden Rückstand auf Röiseland die Medaillenränge denkbar knapp. Die 24-Jährige, die ebenfalls nur eine Strafminute kassierte, konnte mit ihrer Leistung dennoch mehr als zufrieden sein. Zumal Voigt noch am Samstag in der Mixed-Staffel (Platz 5 für Deutschland) extrem patzte und bei zwei Schießeinlagen gleich acht Fahrkarten schoss. Diesmal landen 19 ihrer 20 Schuss im Ziel.

Olympiasiegerin Denise Herrmann: „Hab mich gut gefühlt“

Denise Herrmann zeigte sich nach ihrem Erfolg überglücklich. „Ich war sehr entspannt, hab mich gut gefühlt und dass ich schießen kann, weiß ich auch. Dass ich das geschafft habe, macht mich unglaublich stolz und glücklich“, erklärte die frischgebackene Olympiasiegering im Anschluss im „ZDF“.

Für Herrmann ist es die erste Goldmedaille bei den Olympischen Spielen ihrer Karriere. 2014 konnte sie bei den Winterspielen in Sotschi schon einmal eine Medaille bejubeln. Damals gewann Herrmann noch im Langlauf mit der deutschen Staffel Bronze.

Biathlon: Herrmann setzt Taktik perfekt um

Schon vor dem Rennen erklärte Denise Herrmann ihre Taktik, die sie anschließend in Perfektion umsetzte. „Im Einzel entscheidet das Schießen. Da braucht man ein waches Auge und muss auf den Wind aufpassen. Die Zeit ist da erstmal zweitranging.“ Diese Herangehensweise erwies sich als die genau richtige Strategie.

 

 

Die DSV-Athletin ließ sich trotz guter und weitestgehend windstiller Bedingungen im Biathlon-Stadion von Zhangjiakou bei allen vier Schießeinlagen viel Zeit und verfehlte lediglich beim dritten Schießen ihren insgesamt 13. Versuch das Ziel. Doch bei den letzten fünf Schüssen im Stehen behielt Denise Herrmann die Ruhe und Nerven.

Favoritinnen Eckhoff & Davidova patzen beim Schießen

Nicht ganz so sattelfest und nervenstark präsentierten sich einige der Goldfavoritinnen am Schießstand. Tiril Eckhoff aus Norwegen ließ im Stehen gleich zwei Scheiben stehen und erhielt dafür 2 Strafminuten. Besonders bitter verlief das Rennen derweil für die tschechische Weltmeisterin Marketa Davidova. Nach 19 Treffern setzte die 25-jährige Mitfavoriten ihren 20. und somit letzten Schuss daneben und konnte Herrmann nicht mehr gefährlich werden.

Für das Team Deutschland war es die dritte Medaille bei den Olympischen Winterspielen in Peking, die am Freitag eröffnet wurden. Zuvor holte der Johannes Ludwig im Rodeln Gold für die DOSB-Auswahl, während Skispringerin Katharina Althaus von der Normalschanze mit Silber Deutschland die allererste Medaille der Spiele bescherte.

Fabelzeit: Eischnelllauf-Ikone Ireen Wüst siegt mit neuem Olympia-Rekord

Derweil konnte sich Eischnelllauf-Ikone Ireen Wüst einen Eintrag in die Olympia-Rekordbücher sichern. Die 36-jährige Niederländerin siegte mit einer Fabelzeit von 1:53,28 Minuten über 1500 Meter - olympischer Rekord! Wüst verwies im Speed Skating Oval von Peking Miho Takagi (1:53,72) aus Japan und ihre Landsfrau Antoinette de Jong (1:54,82) auf die Plätze.

 

 

Michelle Uhrig aus Berlin ging nur als Außenseiterin an den Start und musste sich mit dem 25. Platz begnügen. Ireen Wüst hat damit nicht nur noch einmal ihre Ausnahmestellung auf dem Eis unter Beweis gestellt.

Ewige Bestenliste: Ireen Wüst jetzt vierterfolgreichste Olympionikin aller Zeiten

Denn für die Königin des Eisschnelllaufs war es bereits ihr sechstes Gold bei olympischen Winterspielen. Diese verteilen sich auf fünf Olympiateilnahmen. Das war vor Wüst noch keinem gelungen.

Insgesamt hat Wüst ein Dutzend Olympiamedaillen in ihrer Karriere abgeräumt – 6-mal Gold, 5-mal Silber, 1-mal Bronze! In der Ewigen Bestenliste der erfolgreichsten Winter-Olympioniken verbessert sich Ireen Wüst damit auf den 4. Platz. Lediglich die Langläuferin Marit Björgen, Biathlon-Legende Ole-Einar Björndalen und Langläufer Björn Daehlie - alle aus Norwegen - waren noch erfolgreicher als Ireen Wüst. Im 100-m-Lauf könnte sie ihre Medaillensammlung weiter ausbauen.

Snowboard: Gold für Max Parrot im Slopestyle - DOSB-Duo scheitert

Im Snowboard konnte sich am frühen Montagmorgen Max Parrot aus Kanada das erste Gold im Slopestyle krallen. Der 27-Jährige hatte nach drei Final-Durchgängen 90,96 Punkte auf dem Konto und siegte damit souverän vor der Konkurrenz. Silber ging an den 17-jährigen Su Yiming (88,70) aus dem Gastgeberland China. Rang drei und damit Bronze ging an Parrots kanadischen Teamkollegen Mark McMorris (88,53).

Mit Leon Vockensperger und Noah Vicktor mischten auch zwei deutsche Snowboarder im Wettbewerb mit. Doch das DOSB-Duo verpasste das Finale. Gleiches gilt für Marcus Kleveland. Der Top-Favorit aus Norwegen scheiterte völlig überraschend in der Qualifikation. Schon 2018 in Pyeongchang ereilte Kleveland frühzeitig das Aus.


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