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Liste aller Olympiasieger im Frauenfußball
Obwohl Frauenfußball erst seit 1996 olympisch ist, fördert der Blick auf die Liste aller Olympiasieger im Fußball der Frauen Interessantes zutage. Zum einen hat die USA ihre langjährige Vormachtstellung in der Medaillenvergabe etwas eingebüßt. Zum anderen erwiesen sich die Endspiele im olympischen Frauenfußball-Turnier regelmäßig als sehr enge Angelegenheiten.
Es dauerte fast 100 Jahre, ehe die Frauen den Männern nachzogen und Fußball den Status einer olympischen Disziplin erlang. Denn während die offizielle Liste aller Olympiasieger im Fußball der Männer bis ins Jahr 1908 zurückreicht, feierten die Frauen erst bei den Olympischen Sommerspielen 1996 in Atlanta ihre Premiere. Seither gehört Frauenfußball aber zum festen Programm der Olympischen Spiele.
Olympisches Frauenfußball-Turnier - Modus & Unterschied zu Männern
Zwischen dem olympischen Frauen- und Männerturnier gibt es allerdings einen enormen Unterschied. Denn im Frauenlager nehmen immer die jeweiligen A-Nationalmannschaften der Länder teil. Die Männer gehen hingegen mit jüngeren Teams und hauptsächlich den besten Talenten ihres Landes an den Start, bei denen höchstens drei Spieler älter als 23 Jahre sein dürfen.
Für Olympia im Frauenfußball können sich derzeit (Stand 2023) zwölf Mannschaften qualifizieren. Diese werden in drei Vierergruppe aufgeteilt, von denen sich jeweils die zwei Erstplatzierten und zwei besten Gruppendritten für die K.o.-Runde qualifizieren. Hier geht es im gewohnten Turniermodus, wie man ihn von jeder Fußball Welt- oder Europameisterschaft kennt, mit der Finalrunde weiter. Die setzt sich aus dem Viertel-, Halbfinale, Spiel um Platz 3 (Bronze) und dem Endspiel zusammen.
Übersicht aller Siegerinnen im Frauenfußball der Olympischen Spiele
| Jahr | Gold | Silber | Bronze |
|---|---|---|---|
| 1996 | USA | China | Norwegen |
| 2000 | Norwegen | USA | Deutschland |
| 2004 | USA | Brasilien | Deutschland |
| 2008 | USA | Brasilien | Deutschland |
| 2012 | USA | Japan | Kanada |
| 2016 | Deutschland | Schweden | Kanada |
| 2020 | Kanada | Schweden | USA |
USA Rekord-Olympiasieger im Frauen-Fußball - Dominanz bröckelt
In der Liste der Olympiasieger im Frauenfußball ist die USA der unangefochtene Rekordsieger. Die US-Girls haben bislang viermal Gold abgeräumt und standen bei den ersten fünf Ausgaben immer im Finale. Außerdem sind die USA bislang die einzige Nation, die öfter als einmal das Turnier gewinnen konnte.
Erst 2016 endete die große Dominanz der USA im Olympia Frauenfußball. Die US-Frauen scheiterten bereits im Viertelfinale an Schweden, die später im Finale gegen Deutschland den Kürzeren zogen. Auch bei den Sommerspielen 2021 in Japan, die wegen der Corona-Pandemie ein Jahr nach hinten verlegt wurden, verpassten die USA das Finale. Im Halbfinale war gegen den späteren Olympiasieger Kanada Endstation.
Frauen-Endspiele bei Olympischen Spiele immer eine enge Kiste
Was beim Blick auf die Ergebnisse der Endspiele im Frauenfußball bei Olympia auffällt, ist, dass diese bislang immer äußerst knapp ausfielen. Noch nie konnte ein Team mit zwei Toren Vorsprung gewinnen! Vier der bisherigen sieben Olympia-Fußballturniere gingen sogar in die Verlängerung, einmal musste der Olympiasieger sogar im Elfmeterschießen ermittelt werden.
Das war 2021 im japanischen Yokohama der Fall, als sich Kanada im Finale gegen Schweden mit 3:2 i.E. durchsetzte. Zuvor hatte es nach 90 und 120 Minuten 1:1 gestanden. Zunächst hatte Stina Blackstenius (34.) die Nordeuropäerinnen in Front gebracht, ehe Janine Beckie (67.) nach dem Wechsel den Ausgleich markierte. In der Elfer-Lotterie verwandelte Julia Grosso für Kanada den entscheidenden Elfer, nachdem zuvor Torfrau Stephanie Labbé einen Elfer der Schweden parierte. Nachdem sich Kanada 2012 und 2016 noch mit Bronze zufriedengeben musste, nahmen die „Ahornblättler“ erstmals auf dem Olympia-Thron Platz und wurden Gold-Nachfolgerin von Deutschland.
2016 in Rio: Erstes Olympia-Gold für DFB-Frauen
Die DFB-Frauen sollten 2016 bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro genau 768 Tage nach dem WM-Titelgewinn der Männer im legendären Fußball-Tempel Maracanã eine magische Nacht erleben. Mit der überragenden Dzsenifer Marozsan in der Hauptrolle. Die Mittelfeldspielerin mit dem Zauberfuß erzielte im olympischen Finale gegen Schweden erst mit einem feinen Schlenzer in den Winkel die 1:0-Führung für die deutsche Elf.
Den zweiten Treffer erzwang Marozsan mit einem Freistoß, der an den Pfosten klatschte und anschließend von der Schwedin Linda Sembrant ins eigene Tor bugsiert wurde. Den Tre Kronors glückte zwar durch Stina Blaskstenius noch der Anschlusstreffer. Doch Deutschland rettete das 2:1 ins Ziel und bescherte der scheidenden Nationaltrainerin Silvia Neid den perfekten Abschied. Nach dreimal Bronze (2000, 2004, 2008) hatte es endlich für die DFB-Frauen mit dem großen Wurf bei Olympia geklappt.
USA gewinnen Olympia-Debüt im Frauen-Fußball
In den Jahren zuvor waren die USA bei den olympischen Frauenfußball-Turnieren jedoch das Nonplusultra. Ihr Siegeszug begann gleich mit der ersten Ausgabe des Turniers, als die US-Girls 1996 Gold im eigenen Land holten und damit ihrer Favoritenrolle gerecht wurden. Im Endspiel von Atlanta behielten die USA dank Treffer von Shannon MacMillan (19.) und Tiffany Milbrett (68.) mit 2:1 gegen China die Oberhand. Bronze sicherte sich Norwegen, die sich in Spiel um Platz 3 gegen Brasilien (2:0) durchsetzen.
Die Norwegerinnen waren es dann, die die USA im Olympia-Finale 2000 von Sydney vom Olymp schubsten. 3:2 nach Verlängerung hieß es am Ende eines dramatischen Finals, in dem Milbrett erst in der Nachspielzeit zum 2:2-Ausgleich für die Nordamerikanerinnen traf. In der Verlängerung avancierte Siegtorschützin Dagny Mellgren (102.) zum Matchwinner Norwegens.
Siegerliste Olympia Frauenfußball: USA schaffen Gold-Hattrick
Danach setzten die US-Frauen jedoch zum Gold-Hattrick an. 2004 in Athen besiegte der Rekordweltmeister (4 Titel) die Auswahl Brasiliens mit 2:1 n.V. US-Star Abby Wambach verhalf mit ihrem entscheidenden Treffer in der Verlängerung der USA zum zweiten Gold-Triumph. Vier später kam es bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking zur Neuauflage des Endspiels zwischen den USA und Brasilien.
Wieder musste die Entscheidung in der Verlängerung fallen und wieder mit dem besseren Ende für die USA. Diesmal schwang sich Carli Lloyd (96.) zur Gold-Torschützin auf. 2012 erwies Carli Lloyd ihrem Ruf als „Golden Girl“ alle Ehre. Denn im Endspiel des olympischen Turniers 2012 in London steuerte die damals 30-Jährige beide Treffer zum 2:1-Sieg der amerikanischen Fußballerinnen gegen den amtierenden Weltmeister Japan bei und machte den Olympiasieg-Hattrick der US-Ladies perfekt.