EHC Red Bull München verpasst Wunder - Frölunda Indians siegen im CHL-Finale 3:1

Traum vorbei: Danny aus den Birken (l.) verliert mit EHC Red Bull München das CHL-Finale

Bildquelle: Shev123 CC BY-SA 0 [CC BY-SA 0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Der EHC Red Bull München hat die historische Chance, als erster deutscher Klub einen Europacup-Triumph einzufahren, verpasst. Trotz guter Leistung musste sich der DEL-Serienmeister im Finale der Champions Hockey League (CHL) den Frölunda Indians mit 1:3 geschlagen geben. Für die favorisierten Schweden war das effektive Powerplay der Schlüssel zum Erfolg.

Die Frölunda Indians haben ihre Vormachtstellung im europäischen Eishockey untermauert. Mit dem 3:1 (1:0, 2:0, 0:1)-Finalsieg über den EHC Red Bull München haben die Kufen-Cracks aus dem Göteborger Stadtteil Frölundaborg nicht nur eine erfolgreiche Titelverteidigung in der CHL gefeiert, sondern schnappten sich in ihrem vierten Finale der vergangenen fünf Jahre bereits zum dritten Mal den Euro-Pokal.

Nervöser EHC München von Beginn an unter Druck

Den Roten Bullen aus München war im Scandinavium vor 12.400 Zuschauern in Göteborg, darunter 600 mitgereiste EHC-Fans, die Nervosität zu Beginn deutlich anzumerken. Ganz anders Frölunda, die vor heimischer Kulisse ein hohes Tempo vorlegten und den EHC zudem mit präzisem Passspiel gewaltig unter Druck setzten. Folgerichtig gingen die Hausherren in Front und nutzten hierfür gleich das erste Powerplay. So musste Mark Voakes von der Strafbank aus zusehen, wie der quirlige Samuel Fagemo (11.) EHC-Goalie Danny aus den Birken keine Chance ließ und per Schlagschuss einnetzte.

Anschließend fand die Truppe von Don Jackson mit sechs deutschen Olympia-Silbermedaillengewinnern in ihren Reihen besser ins Spiel und es entwickelte sich ein spannendes Finale auf hohem Niveau. Kurz nach Beginn des zweiten Drittels ließ Yannic Seidenberg die Chance zum Ausgleich liegen, während die Indians auf der anderen Seite bei zwei weiteren Überzahlspielen eiskalt zuschlugen.

Frölund nutzt Powerplay eiskalt aus

Erst stellte Topscorer Ryan Lasch (25.) auf 2:0 und als in der 37. Minute gleich zwei Münchner eine Strafzeit absaßen, besorgte Ponthus Westerholm im dritten Powerplay mit dem Treffer zum 3:0 die Vorentscheidung für den viermaligen schwedischen Meister.

Red Bull München steckte trotz der nahezu aussichtslosen Situation nicht auf und warf noch einmal alles in die Waagschale. Auf dem Eis wurde es im Schlussdrittel auch physische robuster. Der deutsche Meister konnte sich trotz mehr abgegebener Schüsse aber gegen den enorm stabilen Abwehrriegel Frölunds kaum gute Möglichkeiten erspielen.

Ehliz besorgt Ehrentreffer für Red Bull München

Mehr als der Trosttreffer von Yasin Ehliz (52.) - der ebenfalls in Überzahl traf - sprang für den amtierenden deutschen Meister nicht raus. Auch als Don Jackson volles Risiko ging und in der Schlussphase einen sechsten Feldspieler aufs Eis schickte, sollte der Anschlusstreffer nicht mehr fallen. Am Ende feiern die Frölunda Indians um ihren Star und Kapitän Joel Lundqvist einen verdienten Sieg.

Immerhin: Der EHC München kann sich auf die Fahne schreiben, als erstes deutsches Team das Finale der Eishockey Champions League erreicht zu haben, die in dieser Form allerdings erst seit 2014 ausgetragen wird. Zudem kassierte der DEL-Meister insgesamt 400.000 Euro Prämien im Laufe des Wettbewerbs ein, was im Eishockey einen ordentlichen Batzen Geld darstellt.

Abeltshauser: „Tut wahnsinnig weh“

Dennoch überwiegt nach der CHL-Finalschlappe gegen Frölunda die Enttäuschung: „So wunderschön unser Sport Eishockey ist, so schmerzhaft kann er sein. So kurz vor dem Ziel zu scheitern und jetzt den anderen beim Feiern zuzuschauen, tut wahnsinnig weh“, teilte Verteidiger Konrad Abeltshauser mit, der aber zugleich anmerkte: „Jetzt überwiegt der Schmerz, aber wir können stolz auf das sein, was wir in der Champions League geleistet haben.“

Wohl war: Denn in der Vorrunde, die auf dem 2. Platz abgeschlossen wurde, ließen die Bullen den finnischen Topklub TPS Turku hinter sich. In der K.o.-Runden wurden dann der Schweizer Klub EV Zug, die Malmö Redhawks und im Halbfinale Red Bull Salzburg auf die Hörner genommen.

Der ECH München kann sich nun voll und ganz auf die DEL konzentrieren, wo die vierte Meisterschaft in Folge angepeilt wird. Dort präsentiert sich der Tabellenzweite zuletzt in Topform, wie die jüngsten DEL Spielergebnisse und sieben Siege am Stück eindrucksvoll untermauern.


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