Deutsche Meister im Eishockey - alle Titelträger seit 1959 & DEL-Meister

Auflistung aller deutschen Eishockeymeister

Bildquelle: Betsy Weber [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Die Deutsche Eishockey Liga (kurz DEL) bildet seit 1994 die höchste Spielklasse im deutschen Eishockey. Doch Meister im Eishockey wurden schon viele Jahre zuvor gekrönt. Die Eishockey Meisterschaften reichen bis ins Jahr 1912 zurück, wobei 1958 die eingleisige Bundesliga gegründet wurde. Sport-90 präsentiert alle deutschen Eishockey Meister in einer Liste, verrät die Rekordsieger und weitere interessante Fakten.

Die Geschichte des deutschen Eishockeys lässt sich in vier Epochen unterteilen. Den Anfang machten die Meisterschaften im Deutschen Reich im Zeitraum von 1912 bis 1945 die vor allem von den Erfolgen des Berliner Schlittschuhclub geprägt wurden. Denn der Berliner SC krönte sich nicht nur 1912 zum ersten deutschen Eishockey Meister.

19 Titel: Berliner Schlittschuhclub ist deutscher Eishockey-Rekordmeister

Vielmehr waren die Berliner mit 17 Titeln im Zeitraum von 1912 bis 1945 der absolute Dominator im deutschen Eishockey, das zu jener Zeit vornehmlich unter freiem Himmel stattfand. Der Meister wurde hingegen in Turnierfom ermittelt. Mit insgesamt 19 gewonnen Meisterschaften - der Berliner SC holte noch 1975 und 1978 den Titel - ist der Berliner Schlittschuhclub sogar deutscher Eishockey-Rekordmeister.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gab es bis zur Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 noch zwei Meisterschaften in den westlichen Besatzungszonen, in denen jeweils der SC Riessersee triumphieren sollte. Kein Zufall, denn zu jener Zeit waren in erster Linie Mannschaften aus den US-amerikanischen Besatzungszonen (u.a. Bayern) erfolgreich. Hier wurde das Eishockey wesentlich stärker gefördert als in anderen Teilen des Landes.

Übersicht aller deutschen Meister im Eishockey

 

Jahr / SaisonDeutscher Meister
1959EV Füssen
1960SC Riessersee
1961EV Füssen
1962EC Bad Tölz
1963EV Füssen
1964EV Füssen
1965EV Füssen
1966EC Bad Tölz
1967Düsseldorfer EG
1968EV Füssen
1969EV Füssen
1970EV Landshut
1971EV Füssen
1972Düsseldorfer EG
1973EV Füssen
1974Berliner Schlittschuhclub
1975Düsseldorfer EG
1976Berliner Schlittschuhclub
1977Kölner EC
1978SC Riessersee
1979Kölner EC
1980Mannheimer ERC
1981SC Riessersee
1982SB Rosenheim
1983EV Landshut
1984Kölner EC
1985SB Rosenheim
1986Kölner EC
1987Kölner EC
1988Kölner EC
1989SB Rosenheim
1990Düsseldorfer EG
1991Düsseldorfer EG
1992Düsseldorfer EG
1993Düsseldorfer EG
1994EC Hedos München
1995Kölner Haie
1996Düsseldorfer EG
1997Adler Mannheim
1998Adler Mannheim
1999Adler Mannheim
2000München Barons
2001Adler Mannheim
2002Kölner Haie
2003Krefeld Pinguine
2004Frankfurt Lions
2005Eisbären Berlin
2006Eisbären Berlin
2007Adler Mannheim
2008Eisbären Berlin
2009Eisbären Berlin
2010Hannover Scorpions
2011Eisbären Berlin
2012Eisbären Berlin
2013Eisbären Berlin
2014ERC Ingolstadt
2015Adler Mannheim
2016EHC Red Bull München
2017EHC Red Bull München
2018EHC Red Bull München
2019Adler Mannheim
2020Meisterschaft wegen COVID-19 nicht ausgespielt
2021Eisbären Berlin
2022Eisbären Berlin
2023EHR Red Bull München
2024Eisbären Berlin

 

EV Füssen als Eishockey Titelhamster

Das wird durch die deutsche Eishockey Meisterliste für das Zeitfenster 1949 bis 1958 untermauert. In dieser Spanne wurde der Champion erstmals im Ligenbetrieb - der Oberliga - ermittelt, wobei der EV Füssen zum Titelhamster avancierte. Der Klub aus dem bayerisch-schwäbischen Raum gewann sieben der zehn ausgespielten Meisterschaften.

Auch als 1958 die Eishockey Bundesliga eingeführt und die Oberliga als höchste Spielklasse ersetzte, war der EV Füssen sowie weitere Mannschaften aus Bayern im Rennen um die Deutsche Eishockeymeisterschaft tonangebend.

EV Füssen errang 17 Meistertitel im Eishockey

Der EV Füssen, der 1959 als erster Bundesligameister im Eishockey in die Geschichtsbücher einging, ließ bis 1973 noch neun weitere Championate folgen. In der Summe brachte es der Klub auf 16 Deutsche Meisterschaften im Eishockey und ist damit bis heute nach dem Berliner Schlittschuhclub der erfolgreichste deutsche Eishockeyverein.

Doch auch der EC Bad Tölz schwang sich in den ersten Jahren der Eishockey Bundesliga zu einem Spitzenteam auf. Zwar mussten sich die Tölzer Löwen mit zwei Titelgewinnen 1962 und 1966 zufriedengeben. Jedoch wurden die Bayern bis zwischen 1959 bis 1970 stolze achtmal Vizemeister!

Düsseldorfer EG & Kölner EC häufig in Eishockey Meisterliste vertreten

Im Laufe der Zeit wurden dann die Mannschaften aus dem westdeutschen Gebiet stärker. Bestes Beispiel ist die Düsseldorfer EG. Die Rheinländer holten 1967 erstmals die Meisterschaft. Bis heute (Stand 2022) krönte sich die DEG achtmal zum Deutschen Meister.

Aber auch Düsseldorfs Erzrivale Kölner EC gewann ab Ende der 1970er immer mehr an Bedeutung und lieferte sich mit seinem rheinischen Nachbarn vor allem in den 1980er Jahren packende Titelduelle. Die Kölner waren neben dem EV Füssen der einzige Klub, der zu Bundesliga-Zeiten dreimal in Folge den Titel abräumte. Dem KEC glückte dies 1986 bis 1988.

80er Jahre: Mannheimer ERC & SB Rosenheim mischen im Titelrennen mit

Darüber hinaus zählten der Mannheimer ERC, aus dem später die Adler Mannheim hervorgingen, und allen voran die Starbulls Rosenheim zu den heißesten Titelanwärtern der 1980er Jahre. Mannheim wurde 1980 erstmals Deutscher Eishockeymeister, musste sich in der Folge (bis 1990) aber mit vier Vize-Titeln begnügen. Erst zu DEL-Zeiten setzten die Adler zu ihrem „richtigen“ Höhenflug an.

 

 

SB Rosenheim schnappte sich indes dreimal den Titel (1982, 1985, 1989) und wurde zweimal Zweiter. So auch 1990, als man der Düsseldorfer EG den Fortritt lassen musste. Die DEG wurde somit letzten Meister der Eishockey-Bundesliga, deren Ligenstärke ab 1980 zehn Teams umfasste.

Serienmeister - DEG dominiert letzten Jahre der Eishockey Bundesliga

Die Bundesliga blieb nach der deutschen Wiedervereinigung zwar bestehen, allerdings wurde die Liga um die letzten beiden verbliebenen Vereine aus der DDR auf zwölf Mannschaften erweitert. Aus dem Osten stießen der EHC Dynamo Berlin und der PEV Weißensee hinzu.

In der gesamtdeutschen Bundesliga war die Düsseldorfer EG weiterhin das Maß alle Dinge. Die Rheinländer avancierten mit ihren Titelerfolgen 1991, 1992 und 1993 zum Seriensieger. Ehe der EHC Hedos München der Vorherrschaft der DEG 1994 ein Ende bereitete und überraschend die Finalserie gegen den damaligen Branchenprimus zu seinen Gunsten entscheiden sollte.

Adler Mannheim sehr titelhungrig: 4 DEL-Meistertitel binnen 5 Jahren

1994 ging dann die DEL, die Deutsche Eishockey Liga an den Start. Die DEL ist die erste deutsche Sportliga, die als Kapitalgesellschaft konstruiert ist. Mit der Geburtsstunde der DEL verpassten sich viele Eishockeyteams Tiernamen, wie man es bis zuvor aus der NHL in den USA kannte.

Die Kölner Haie schwangen sich 1995 zum ersten DEL-Meister auf und bejubelten ihren vorerst letzten Titelgewinn 2002. In der Zwischenzeit mauserten sich die Adler Mannheim zum Aushängeschild des deutschen Eishockeys. Die Adler reihten sich 1997, 1998, 1999 und 2001 in der Liste aller DEL-Meister ein. Nach drei abwechslungsreichen Jahren mit den drei unterschiedlichen Titelträgern Kölner Haie (2002), Krefeld Pinguine (2003) und Frankfurt Lions (2004), begann 2005 die Dominanz der Eisbären Berlin.

Eisbären Berlin schwingen sich zum DEL-Rekordmeister auf

Die Eisbären Berlin räumten zwischen 2005 bis 2013 sieben von neun möglichen Meisterschaften ab. Nur die Adler Mannheim (2007) und Hannover Scorpions (2010) konnte die Vormachtstellung des Hauptstadtklubs durchbrechen. Da die Berliner zudem die DEL-Spielzeiten 2020/21 und 2021/22 absahnten, sind die Eisbären mit aktuell neun deutschen Meisterschaften der DEL Rekordmeister.

Nicht in Vergessenheit geraten, darf der Titelhattrick des EHC Red Bull München von 2016 bis 2018. Mit diesen drei Meisterschaften sind die Münchner in der DEL Meister Liste Dritter. Auf Rang zwei haben sich die Adler Mannheim mit insgesamt sieben Titelgewinnen eingenistet.


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