Sag mir, wo die Amateure der 3. Liga sind - was ist aus ihnen geworden?

Stadion des 1. FC Kaiserslautern

Bildquelle: By P170 CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Bei der Gründung der eingleisigen 3. Liga im Jahr 2009 waren drei zweite Mannschaften der Bundesligisten mit von der Partie: Werder Bremen II, Bayern München II und der VfB Stuttgart II. Letztes Jahr ist mit Werder Bremen II die letzte verbliebene Amateurabteilung eines Bundesligisten abgestiegen. Schon die Jahre zuvor musste Werder Bremen II, die zwischenzeitlich schon einmal aus der 3. Liga abgestiegen waren, kontinuierlich gegen den Abstieg spielen.

Und auch in den drei Jahren zuvor hat jedes Mal eine zweite Mannschaft zu den Absteigern gehört: 2017 hatte es FSV Mainz II erwischt, 2016 VfB Stuttgart II und 2015 Borussia Dortmund II. Die Amateurabteilung der Bayern verabschiedete sich bereits 2011 aus der 3. Liga.

 

Zu Regionalligazeiten waren die Amateurabteilungen hingegen gesetzt und stets präsent. Was hat sich nun geändert, dass es die Amateurabteilungen der finanzstarken Bundesligisten konsequent ausgesiebt hat?

Höhere Leistungsdichte in der 3. Liga

In der eingleisigen 3. Liga, die sich mit jeder Saison seit der Gründung 2009 zunehmend aus ehemaligen Zweitligisten und Aufsteigern aus den Regionalligen zusammengesetzt hat, ist das Niveau kontinuierlich gestiegen. Die spielerische Qualität ist im Vergleich zu Regionalligazeiten auf jeden Fall erheblich höher, was bei einer solchen Konstellation natürlich zu erwarten war. Hinzu kommt, dass die 3. Liga bekanntermaßen teuer ist, wie bereits mehrere Abstiege bezeugen können, bei denen Mannschaften freiwillig auf eine Lizenz verzichteten (aus wirtschaftlichen Gründen).

Die steile Kontenstruktur der 3. Liga hat letzthin vermehrt dafür gesorgt, dass auch immer mehr Vereine dort sich für Investoren öffnen. So profitieren momentan Hansa Rostock, Carl Zeiss Jena und vor allem der KFC Uerdingen von Investoren. Ein Umstand, der auch auf den Plätzen Tatsachen schafft. Die Verengung des Wegs nach oben auf eine Liga, statt auf mehrere Regionalligen sowie der hohe Investitionsdruck, haben den Wettbewerb in der Drittklassigkeit des deutschen Fußballs also entschieden verschärft. Ein schwieriges Umfeld für Amateurabteilungen, bei denen sportliche Ziele selten bewusst hoch gehängt werden, gelten sie doch als zweite Mannschaft, Reserve und potenzielles Sprungbrett für Jungspieler.

Sportlich schwierig und finanziell unattraktiv

Dass die 3. Liga sich für viele Vereine als kostspielig erweist, haben wir bereits an anderer Stelle gebührend erläutert. Das wirft natürlich die Frage auf, inwiefern den Bundesligisten überhaupt daran gelegen ist, dass ihre zweiten Mannschaften in der 3. Liga spielen, die scheinbar fast zwangsläufig rote Zahlen bedeutet. Es ist folglich kaum auszuschließen, dass es den meisten Vereinen nicht wirklich wehtut, dass ihre zweite Garde nun in der Regionalliga oder gar darunter spielt.

Auch eine körperliche Dimension wird hierbei wahrscheinlich eine Rolle spielen. Denn die Amateurabteilungen der Bundesligisten sind oft faktisch im Wesentlichen deren U-23 Mannschaften, denen nicht selten die körperliche Robustheit fehlt. Im Angesicht eines zunehmend anspruchsvollen Wettbewerbs kann so etwas schnell eine tendenzielle Schwäche darstellen.

Situation in den Regionalligen

Die Situation in den Regionalligen stellt sich mit Blick auf die dort vertretenen Amateurabteilungen recht unterschiedlich da. Besonders stark sind sie in der Regionalliga Nord vertreten. Dort spielen gleich sieben Amateur-Mannschaften. Somit das Maximum dessen, was an zweiten Mannschaften in einer Regionalliga zulässig ist. Vier davon sind gegenwärtig unter den Top 5. Aus der RL-Nord könnte also durchaus wieder eine Amateurabteilung den Weg in die 3. Liga finden. In der RL-Nordost hingegen ist mit Hertha II gerade mal ein einziger Amateur vertreten.

In der RL-West sind vier Amateure vertreten, wobei aktuell nur der BVB II um den Aufstieg mitspielt. Köln II ist hingegen mit fünf mageren Punkten tief im Keller. In der Regionalliga Südwest sind ebenfalls vier Amateure dabei, die sich aber alle nach jetzigem Stand eher nach unten als nach oben orientieren. Und zu guter Letzt sind in der Regionalliga Bayern fünf Amateure dabei, wobei Bayern München II derzeit die Tabelle anführt.

Der eine oder andere Amateur wird sich also schon noch mal in der 3. Liga blicken lassen. Aber ob es noch einmal so viele wie zur Gründung der Liga werden (3 Stück) und ob sie dort sportlich glänzen können, darf momentan bezweifelt werden.


3. Liga, Amateurfußball

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