Ausführlicher Bericht & Ergebnisse zum SuperShowdown 2020 aus Saudi-Arabien

Bericht zum WWE Super ShowDown 2020

Bildquelle: RayTerston CC BY-SA 4.0 [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Am für WWE-PPV-Verhältnisse ungewöhnlichem Donnerstagabend kam es zum WWE Super ShowDown 2020 in der Mohammed Abdu Arena in Riad, Saudi-Arabien. Durch die Terminierung nach dem Royal Rumble 2020 reihte sich diese Show so in die Road to WrestleMania ein. Beitragen konnte sie dazu allerdings nicht viel, denn über weite Strecken plätscherte sie recht belanglos dahin, da sich das WWE-Booking für diese Show in halbherzigem Fan-Service sowie extrem vorhersehbaren Matches verlieren sollte.

Los ging die Hauptshow mit einem Gauntlet-Match um die Tuwaiq-Trophäe. Zwei Wrestler sollten im Ring starten. Sowie einer besiegt werden würde, sollte ein neuer Wrestler diesen ersetzen, bis der letzte Mann steht. R-Truth und Bobby Lashley starteten im Ring. Hierbei ergab sich zunächst eine kleine Sensation, als R-Truth (in der WWE eigentlich der Jobber vom Dienst), sich völlig überraschend, wenn auch glücklich, bis zum vierten Gegner vorarbeiten konnte.

Der Undertaker kommt, sieht und siegt

Der erwies sich dann jedoch als AJ Styles und beendete den Spuk gegen den angeschlagenen R-Truth schnell. Eigentlich sollte danach Rey Mysterio zum Ring kommen, wurde jedoch von den OC-Kollegen von AJ Styles in die Pfanne gehauen, ehe er überhaupt die Arena betreten konnte. Stellvertretend für ihn kam dann der Undertaker herein, der mit nur einem Choke Slam den Sack zumachte und die Trophäe einstrich.

Dadurch wurde jedoch das ganze Gewese um die Trophäe ad absurdum geführt, da es letztlich nur darum ging, den Kadaver des Undertakers nochmal unter die Leute zu bringen. The Undertaker gewann die Trophäe mit nur einem Move, was bei seinen kommenden Auftritten, so viele oder so wenige es noch sein mögen, sehr wahrscheinlich kaum noch eine Rolle spielen wird. Muss man für so einen Squash ein Gauntlet-Match ansetzen? Doch leider sollte dies nicht das einzige vorschnell beendete Match des Abends werden.

Miz und Morrison nach elf Jahren wieder mit Gold vereint

Danach trafen die SmackDown Tag Team Champions von The New Day (vertreten durch Big E und Kofi Kingston) auf The Miz & John Morrison. Eine interessante Ansetzung, da The Miz und Morrison als Tag Team vor mehr als einem Jahrzehnt gemeinsam ihren Durchbruch in der WWE feiern konnten und gemeinsam die Tag Team Szene damals prägen konnten. Ganz so, wie es schon seit ein paar Jahren auf The New Day zutrifft.

Das Match wurde der spannenden Prämisse gerecht und wogte hin und her. Dabei nahm insbesondere Kofi Kingston einen heftigen Bump, als er eine Sprungaktion über das Ringseil verfehlte und ungebremst auf die Matte außerhalb des Rings rauschte. Sehenswert! Aber zu häufig sollte er das nicht machen. Mit ein paar miesen Tricks und einem verdeckten Stuhlschlag konnten The Miz und John Morrison den Champions die Tag Team Titel entreißen und wurden so, zum ersten Mal nach elf Jahren, wieder zu Tag Team Champions in der WWE!

 

 

Ab hier ging es abwärts

Danach kam es zu einem inner-familiären Geplänkel zwischen den Luchadors Angel Garza und Humberto Carrillo, die tatsächlich Cousins sind. Ein sehr spotlastiges Match, das zwar mit vielen akrobatischen Einlagen glänzte, aber so planlos von Spot zu Spot hechtete, dass auch den Fans vor Ort außer dem gelegentlichen „Oh“ und „Ah“ die Übersicht verloren ging. Angel Garza gewann in einem Match, das bar jeder Psychologie und Logik war. Ein souverän vorgetragenes Spot-Fest – aber auch nicht mehr als das.

Es folgte eine Titelverteidigung der Raw Tag Team Champions Seth Rollins & Murphy gegen die Street Profits. Auch kein schlechtes Match – allerdings überschattet vom Tag Team Match zuvor, da die Ausgangslage hier nicht so spannend war und die Street Profits doch recht klare Außenseiter waren. Entsprechend überraschungsarm setzte es hier auch die Titelverteidigung für die Champions.

Daraufhin folgte der obligatorische Heimsieg für den arabischen WWE-Wrestler Mansoor. Dolph Ziggler durfte wieder den Edeljobber geben und sich für ihn hinlegen. Auch dies technisch kein schlechtes Match und auch nicht allzu lang. Aber dafür war es auch noch vorhersehbarer als das Match davor.

Brock Lesnar macht, wofür er bezahlt wird – und kein Stück mehr

Anschließend traf WWE-Champion Brock Lesnar auf Ricochet, womit wir wieder bei einem überraschungsarmen Match waren. Denn das Ricochet hier gewinnen würde, glaubte keiner. Und zehn Andere auch nicht. Nach einigen German Suplexes und einem F-5 trat diese Gewissheit auch so konsequent wie das Amen in der Kirche ein. Nur ungleich schneller. Ein Brock Lesnar Squash-Match! Mal ganz was Neues!

 

 

Weiter ging es mit abgestandener Kost, denn Roman Reigns und King Corbin trafen zum gefühlten 100. Mal aufeinander. Eine Ansetzung, die auch der Stahlkäfig nicht auffrischen konnte, in dem das Match stattfand. Letztlich entschied Roman Reigns das Match mit einer Batterie von Super Man Punches für sich. Die letzte davon aufgewertet durch eine Kette, die er sich um die Faust gewickelt hatte. Das war deutlich und lässt doch jetzt bitte, bitte hoffen, dass diese ausgelutschte Fehde gnädig entschlafen darf.

Im Anschluss wurde das Elend ein wenig gelindert, denn SmackDown Women’s Champion Bayley und Herausforderin Naomi konnten ein klassisches Heel- gegen Babyface-Match hinlegen und bekamen dazu auch reichlich Zeit spendiert. Brock Lesnar hatte ja nicht lange gebraucht. So konnten sie die zu diesem Zeitpunkt schon latent schnarchenden Fans wieder ein wenig aus der Reverse locken. Mehr war wohl zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr drin. Bayley verteidigte ihr Gold.

Bill Goldberg siegt blitzartig

Danach kam es dann zu einem lauen Lüftchen von einem Main Event. Universal Champion “The Fiend” Bray Wyatt traf auf Bill Goldberg. Das gesamte Match bestand aus vier oder fünf telegrafierten Goldberg-Spears, zwei Mandible Claws von Wyattt sowie einem Jackhammer Finisher von Bill Goldberg, dem man hier in diesem „Match“ völlig sinnlos den Titel zuschusterte. Das konnte man selbst im fernen Saudi-Arabien, wo sie WWE Wrestler nur alle paar Monate mal zu sehen bekommen, nicht mehr gutheißen.

Entsprechend verhalten fielen die Reaktionen nach diesem kurzen Intermezzo, das den bisherigen Aufbau von Wyatt völlig über den Haufen warf, aus. Vielleicht sollte sich langsam mal auch in der WWE herumsprechen, dass ein extrem limitierter Bill Goldberg, der Brock Lesnar wie den Helden der Arbeit aussehen lässt, nicht ewig von seinem Ruhm aus den 90ern zerren und nach wie vor nicht wresteln kann.


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