DFP-Pokalsieg in Elfer-Lotterie: RB Leipzig bezwingt SC Freiburg im Final-Krimi

SC Freiburg verliert Pokalfinale gegen RB Leipzig

Bildquelle: Rebecca Leisten CC BY-SA 4.0 [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

RB Leipzig bejubelt den ersten großen Titelgewinn seiner 13-jährigen Vereinsgeschichte! In einem packenden, wie dramatischen DFB-Pokalfinale setzten sich die Sachsen 4:2 im Elfmeterschießen gegen den SC Freiburg durch, nachdem es nach 120 Minuten 1:1 stand. Doch Leipzig, dass eine Stunde in Unterzahl spielte, musste für den Triumph enorm kämpfen und auch zittern. Allein in der Verlängerung scheiterte Freiburg dreimal am Aluminium.

RB Leipzig hat es im dritten Final-Anlauf geschafft. Hatten die Roten Bullen, die in den letzten vier Jahren dreimal im Endspiel des DFB-Pokals standen, zuvor deutliche Pleiten gegen den FC Bayern (0:3; 2019) und BVB (1:4; 2021) kassiert, konnten sie nun ihren „Pokalfinal-Fluch“ im Berliner Olympiastadion beilegen. Leipzig rang den SC Freiburg mit 5:3 n.E. nieder und ist nun erstmals Pokalsieger.

Elfer-Krimi: Günter & Demirovic Freiburgs tragische Helden

Im Elfmeterschießen zeigte RB Leipzig die besseren Nerven und alle vier Schütze verwandelte souverän. Auf Freiburger Seiter verfehlten Kapitän Christian Günter, der über das Tor schoss, und Ermedin Demirovic, der die Unterkante der Latte traf, und wurden zu tragischen Helden.

Dabei sah es lange so aus, dass der SC Freiburg in seinem ersten Pokalfinale die Oberhand behalten würde. Maximilian Eggestein (19.) brachte die Badener im ersten Durchgang in Front und nach dem Wechsel flog auch noch RB-Verteidiger Marcel Halstenberg (67.) nach einer Notbremse mit glatt Rot vom Platz. Doch Christopher Nkunku (76.) rettete RB Leipzig in die Verlängerung, in der es für die Breisgauer tragisch werden sollte.

SC Freiburg verpasst Pokalsieg: Drei Alu-Treffer in Verlängerung gegen Leipzig

Gleich dreimal scheiterte der SC Freiburg am Aluminium: Erst köpfte Demirovic an den Pfosten (92.), dann traf Yannick Haberer den Pfosten (104.) und Demirovic setzt den Abpraller über das leere Tor. Zu guter Letzt verhinderte die Oberkante der Latte nach einem wuchtigen Distanzhammer von Haberer (115.) nicht nur ein Traumtor, sondern auch die vermeintliche Entscheidung zugunsten der Freiburger.

Zwar kam auch RB Leipzig in einer mitreißenden Verlängerung, in der beide Mannschaften auf die Entscheidung drückten, zu gefährlichen Strafraumaktionen. Doch die in Überzahl spielenden Breisgauer waren dem Siegtreffer wesentlich näher. Umso bitterer für den Sport-Club, dass das Happy Pokal-End in der Elfer-Lotterie ausblieb.

SCF-Coach Christian Streich trotz Finalpleite dankbar

Trotzdem überwog bei Freiburg-Trainer Christian Streich nach der dramatischen Niederlage die Dankbarkeit: „Wir haben eine wahnsinnig gute Saison gespielt und eine tolle erste Halbzeit. Wir spielen nächstes Jahr Europapokal und Bundesliga. Die Mannschaft leistet Unglaubliches. Dafür sind die Fans dankbar. Die ganze Karawane ist nach Berlin gezogen. Wir gewinnen zusammen und verlieren zusammen.“

Vor 74.322 Zuschauern im restlos ausverkauften Olympiastadion, gaben die SCF-Fans auf den Rängen den Ton an. Gepusht von der Unterstützung erwischten die Freiburger auch den besseren Start ins Pokalfinale, welches erstmals seit elf Jahren (2011 FC Schalke vs. MSV Duisburg) ohne Beteiligung des FC Bayern und Borussia Dortmund über die Bühne ging.

 

 

Hand-Diskussion bei Eggestein-Tor - Schlotterbeck rettet in höchster Not

Die Streich-Elf war die aktivere und leidenschaftlichere Mannschaft, doch klare Abschlüsse waren in der Anfangsphase auf beiden Seiten Mangelware. Etwas aus dem Nichts markierte Eggestein die Führung für den SC Freiburg, der aus dem Rückraum in die linke untere Ecke traf (19.). Dem Treffer ging ein unabsichtliches Handspiel von Roland Sallai voraus, was natürlich für reichlich Diskussionen sorgte. Da Sallai das Leder aber vom eigenen Körper an den Unterarm sprang, hatte das 1:0 für Freiburg Bestand.

Kurz darauf hatte Nkunku (24.) den Ausgleich nach einem dicken Abwehrschnitzer von Nicolas Höfler, der blind zu Torwart Mark Flekken zurückköpfte, auf dem Fuß. Doch in seinem letzten Spiel für Freiburg rettete Nico Schlotterbeck, der sich dem BVB anschließen wird, in höchster Not und kratzte den Ball kurz vor der Linie. Es blieb bei der verdienten 1:0-Pausenführung für die Freiburger.

Dämpfer für RB Leipzig: Rot für Halstenberg nach Notbremse

Nach dem Seitenwechsel erhöhte RB Leipzig, die sich als Tabellenvierter der Bundesliga abermals für die Champions League qualifizierten, den Druck. Vor allem Nkunku sorgte für erhöhte Alarmbereitschaft in der SCF-Defensive. Doch nach einer knappen Spielstunde bekamen die Pokal-Hoffnungen der Roten Bullen einen herben Dämpfer, da diese nach einem Platzverweis für Marcel Halstenberg (57.) fortan ein Mann weniger auf dem Rasen hatten. Der Verteidiger zerrte regelwidrig den enteilten Lucas Höler zu Boden.

Mit der Roten Karte fand die Druckphase der Elf von Domenico Tedesco ein jähes Ende. Der SC Freiburg übernahm direkt wieder das Kommando und verbuchte durch einen Freistoß von Vincenzo Grifo (59.) und Abschluss von Sallai (60) gute Chancen. Doch beide Mal trafen die Freiburger nur das Außennetz.

Ausgleich in Unterzahl: Torjäger Nkunku fungiert wieder als RB-Held

Aber RB Leipzig steckte nicht auf. Die Sachsen bewiesen in Unterzahl viel Moral und wehrten sich nach Kräften. Und konnten sich auf ihren Goalgetter Christopher Nkunku verlassen. Der 24-jährige Franzose erzielte eine Viertelstunde vor Schluss mit seinem 35. Saisontor aus kurzer Distanz den 1:1-Ausgleich (76.). Dieser ließ nicht nur alle Dämme auf der Leipziger Bank brechen, sondern leitete zugleich einen RB-Sturmlauf in der Schlussphase ein.

Dominik Szoboszlai fand bei einem Freistoß allerdings in Flekken seinen Meister (82.), während Dani Olmo einen Dropkick im Fallen nur knapp neben den linken Pfosten (85.) verpasste. Von der numerischen Überzahl des SC Freiburg war am Ende der regulären Spielzeit nichts zu sehen. RBL hatte nun klar Oberwasser. Dennoch blieb es beim 1:1 nach 90 Minuten. Und da die Freiburger in der Verlängerung mit dem Abschlussglück haderten, darf sich nun RB Leipzig erstmals in die DFB-Pokal Siegerliste eintragen.


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