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Portugal knackt Ungarn spät, aber deutlich! Stolperstart für Spanien und Polen
Portugal ist erfolgreich in die EM 2020 gestartet. Gegen Ungarn brauchte der Titelverteidiger einen langen Atem, siegte aber nach starker Schlussoffensive deutlich mit 3:0. Cristiano Ronaldo stellte gleich zwei Rekorde auf. Spanien kam derweil nicht gut aus dem Startblock und musste sich gegen Schweden mit einem Remis begnügen. Noch schlechter lief es für Robert Lewandowski und seine Polen, die gegen die Slowakei verloren. Patrik Schick versenkte derweil Schottland im Alleingang und führte Tschechien dank eines Wahnsinnstreffer zum Erfolg.
Standesgemäßer EM-Auftakt für Portugal in der Gruppe F: Dank eines fulminanten Schlussspurts besiegten die Iberer Ungarn letztlich souverän mit 3:0 und sammelten Selbstvertrauen für das anstehende Kräftemessen mit Deutschland am Samstag. Der amtierende Europameister hatte das Geschehen über weite Strecken in Griff (70 Prozent Ballbesitz), konnte aus seiner Überlegenheit aber lange Zeit keinen Nutzen ziehen. Lediglich zwei gute Chancen in beiden Halbzeiten standen zu Buche, wobei die Ungarn mit Torwart Peter Gulacsi einen sicheren Rückhalt hatten.
Guerreiro bricht den Bann - Doppelter EM-Rekord für Cristiano Ronaldo
Doch als bei den Magyaren, die in der heimischen Pukas Arena in Budapest von 55.662 Zuschauern angepeitscht wurden, der Traum von einem Punktgewinn reifte, schlugen die Portugiesen zu. In der 84. Minute traf BVB-Akteur Raphaël Guerreiro mit einem abgefälschten Schuss zur verdienten, aber glücklichen Führung. Der Bann war gebrochen und Cristiano Ronaldo legte noch zwei Treffer nach (87. / 90.).
Damit hat CR7 gleich zwei Rekorde aufgestellt. Mit nun elf Toren ist der 36-Jährige nun alleiniger Rekordtorschütze der EM-Geschichte. Zudem ist der fünfmalige Weltfußballer auch noch EM-Rekordteilnehmer. Denn Cristiano Ronaldo ist der erste Spieler, der an fünf Europameisterschaften eingesetzt wurde.
Nullnummer: Überlegenes Spanien stolpert gegen Schweden
Weniger erfolgreich verlief der EM-Auftakt für Spanien, das stattdessen einen Stolperstart in die EM 2020 hinlegte. Gegen Schweden kam die Furia Roja in Sevilla am Montag nicht über ein mageres 0:0 hinaus. Es war die erste Nullnummer im Turnierverlauf. Zwar waren die Iberer den meist destruktiven und defensiven Schweden optisch klar überlegen, verbuchten mehr Spielanteile und hatten auch ein deutliches Chancenplus. Am Ende reichte es aber nicht zum Treffer und die Skandinavier verdienten sich mit ihrem defensiven Geschick durchaus den Punkt.
Die spanische Auswahl übernahm von Beginn an das Zepter und hatte in Person von Dani Olmo, Koke und insbesondere Álvaro Morata bereits mehrfach in den ersten 45 Minuten den Führungstreffer auf dem Fuß. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hätten die Schweden aber ausgerechnet durch ihren Spanier-Legionär Alexander Isak den Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Doch der Ex-Dortmunder scheiterte am Pfosten. Nach dem Seitenwechsel stürmte Spanien weiter an, konnte das stabile Abwehrbollwerk der Tre Kronors aber nur selten ins Wanken bringen. Die passiven Skandinavier ließen ihrerseits eine große Gelegenheit ungenutzt, als Marcus Berg nach rund einer Stunde aus vier Metern den Ball verstolperte. Auf der anderen Seite hatte der eingewechselte Gerard Moreno in der Nachspielzeit noch einmal die Gelegenheit auf den Lucky Punch. Doch am Ende blieb es beim 0:0.
Slowakei glückt Überraschung gegen Polen
Die Führung in der EM 2020 Gruppe E nach dem 1. Spieltag hat nun überraschend die Slowakei übernommen. Denn der Außenseiter setzte sich im osteuropäischen Duell gegen das favorisierte Polen mit 2:1 durch. Im EM 2020 Spielort St. Petersburg kamen die Weiß-Roten um Weltfußballer Robert Lewandowski zwar besser aus dem Startblock, doch in der Folge übernahmen die Slowaken mehr und mehr die Kontrolle. Die verdiente Führung steuerte Robert Mak (18.) bei, der nach einem feinen Solo einnetzte. Ein Schuss des früheren Nürnbergers sprang vom Pfosten an die Schulter von Juve-Keeper Wojciech Szczesny, sodass der Treffer als Eigentor gewertet wurde. Bis zum Pausentee ließ Polen weiter Kreativität, Spielwitz und Durchschlagskraft vermissen.
Das sollte sich prompt nach Wiederbeginn ändern. Die 2. Halbzeit war gerade einmal 27 Sekunden alt, als Karol Linetty mit einem Kullerball das 1:1 markierte. Das Pendel schien nun in Richtung Polen auszuschlagen, doch die Adler schwächten sich selbst. Grzegorz Krychowiak flog nach einem taktischen Foul mit Gelb-Rot vom Platz (55.). Der Knackpunkt der Partie, die danach wieder zugunsten der Slowaken kippte und die nur sieben Minuten nach dem Platzverweis durch Verteidiger Milan Skriniar nach einer Ecke erneut in Führung gingen. In Unterzahl war Polen um den Ausgleich bemüht und kam auch zu einigen ordentlichen Abschlüssen. Aber letztlich sprang nichts Zählbares heraus. Nach der unerwarteten Pleite steht Polen, die gemäß EM 2020 Spielplan am 2. Spieltag auf Spanien treffen, in der Gruppe E bereits gewaltig unter Druck.
Dank Doppelpacker Schick: Tschechien bezwingt tapfere Schotten
EM-Traumstart für Tschechien: Mit 2:0 behielte die Auswahl von Trainer Jaroslav Šilhavý die Oberhand gegen Schottland und sammelt damit ganz wichtige Punkte für das Rennen um die Achtelfinaltickets. Zum Matchwinner schwang sich Patrik Schick auf. Der Torjäger von Bayer Leverkusen, der in der Bundesliga auf eine dürftige Saison zurückblickt, erzielte beide Treffer. Kurz vor der Pause war der 25-Jährige mit einem perfekten Kopfball zur Stelle (42.), ehe er kurz nach Wiederbeginn mit einem traumhaften und gefühlvollen Heber-Kunstschuss aus rund 50 Metern über den weit aufgerückten Schotten-Keeper David Marshall nachlegte (52.). Mit diesem Wahnsinnstreffer ist Schick schon jetzt ein heißer Kandidat für das schönste Tor der EM 2020.
Doch auch wenn der Sieg für die cleveren und abgezockten Tschechen, die nun vor dem punktgleichen England die Tabelle der Gruppe D anführen, durchaus verdient war, wussten auch die Schotten zu gefallen. Die Bravehearts zeigten sehr gute Ansätze und gingen gewohnt mit viel Kampfgeist und Leidenschaft zu Werke. Allerdings ließ die Chancenverwertung zu wünschen übrig, die gelinde gesagt katastrophal ausfiel. Das gilt insbesondere für Stürmer Lyndon Dykes, der gleich mehrfach Hochkaräter liegen ließ oder am starken aufgelegten Tschechen-Torwart Tomas Vaclik scheiterte. Dennoch ist den Schotten nach dieser Leistung in den verbleibenden zwei Gruppenspielen gegen Kroatien und England durchaus etwas zuzutrauen.
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