EM-Quali: Weltmeister Deutschland gegen Irland mit glanzlosem Remis
Für die deutsche Nationalmannschaft läuft es nach der erfolgreichen WM 2014 noch nicht wieder rund. Nach der Testspielpleite gegen Argentinien (2:4) und einem mühsamen 2:1 über Schottland zum Auftakt der Qualifikation für die EM 2016 in Frankreich im September blieb die DFB-Elf beim nun abgeschlossenen Doppelspieltag im Oktober ohne Sieg.
Drei Tage nach der 0:2-Niederlage in Polen, der ersten Niederlage in einem Qualifikationsspiel seit November 2007, kam Deutschland vor 52.104 Zuschauern in Gelsenkirchen gegen Irland nicht über ein enttäuschendes 1:1 hinaus.
Damit belegt die DFB-Elf in Qualifikationsgruppe D hinter Polen, Irland und Schottland weiterhin nur den vierten Platz, der nicht einmal für die Play-offs zur Euro 2016 reichen würde. Im Vergleich zum Spiel in Polen musste Bundestrainer Joachim Löw seine Elf zweimal umbauen. Für die erkrankten Christoph Kramer und Andre Schürrle begannen Matthias Ginter und Julian Draxler in einer ansonsten unveränderten Mannschaft, die vom Anpfiff weg den Willen erkennen ließ, die Niederlage von Warschau wettzumachen.
Ausgerechnet der in den letzten Tagen scharf kritisierte Linksverteidiger Erik Durm setzte mit einem Distanzkracher an die Latte das erste Ausrufezeichen, dem dann aber nicht viele zwingende Möglichkeiten folgten.
Vielmehr verflachte die Begegnung immer mehr und das deutsche Team fand gegen erwartet dich gestaffelte Iren kaum ein Durchkommen, während die Gäste nach vorne praktisch gar nicht in Erscheinung traten, sodass es folgerichtig mit 0:0 in die Pause ging.
Toni Kroos trifft aus 20 Metern
Mit Lukas Podolski für Ginter setzte Bundestrainer Löw nach dem Seitenwechsel noch mehr auf Offensive, doch der große Ansturm auf das irische Tor blieb aus. Podolski, Toni Kroos oder auch Thomas Müller kamen zwar zu einigen Gelegenheiten, doch richtig zwingend waren die Aktionen im deutschen Spiel nicht. Erst als sich Toni Kroos nach 71 Minuten aus rund 20 Metern ein Herz fasste und den Ball zunächst an den Innenpfosten und von dort ins Netz platzierte, war der Bann gebrochen. Spielern und Verantwortlichen war die Erleichterung deutlich anzumerken, doch plötzlich schlich sich Nervosität ins deutsche Spiel ein.
Selbst gestandene Akteure wie Kroos leisteten sich unerklärliche Abspielfehler, durch die Irland Morgenluft witterte und tatsächlich noch zum Ausgleich kam. Bereits in der vierten Minute der Nachspielzeit war der nach vorne gerückte Innenverteidiger John O'Shea schneller am Ball als Mats Hummels und ließ Manuel Neuer aus kurzer Distanz keine Abwehrchance. Weil Schiedsrichter Damir Skomina im Anschluss daran sofort abpfiff, hatte die DFB-Elf keine Chance mehr, den erneuten Punktverlust abzuwenden.
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