Außenseiter gewinnen: Senegal ringt Polen nieder - Japan schlägt Kolumbien

Besorgte mit einem abgefälschten Schuss die Führung für Senegal: Idrissa Gueye

Bildquelle: By Екатерина Лаут CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Der 1. Spieltag der WM 2018 in Russland hatte gleich zwei Überraschungen parat. Denn in der Gruppe H feierten die vermeintlichen Außenseiter Japan und Senegal zwei Siege. Während sich die Asiaten gegen Kolumbien mit 2:1 durchsetzten und Los Cafeteros einen klassischen Fehlstart bescherten, bezwang Senegal die polnische Auswahl um ihren wirkungslosen Superstar Robert Lewandowski mit dem gleichen Ergebnis.

Senegal hat für den ersten Sieg eines afrikanischen Teams dieser WM-Endrunde gesorgt. Im Spartak-Stadion zu Moskau, wo 25.000 angereiste Fans für eine Heimspiel-Atmosphäre der Polen sorgten, bekamen die Zuschauer allerdings zunächst eine langweilige Partie zu sehen. Torchancen blieben lange Zeit Mangelware. Zwar verbuchte das leicht favorisierte Polen mehr Ballbesitz, doch der Spielaufbau war sehr behäbig.

Polen mit Slapstick-Einlage vor zweitem Gegentor

Senegal hielt derweil mit einer aggressiven Zweikampfführung dagegen, dem polnische Strafraum konnten sich die Westafrikaner aber nicht gefährlich nähern. So plätscherte das Spiel zwischen zwei passiven Teams vor sich hin, die kein unnötiges Risiko eingehen wollte. Abgesehen von zwei Halbchancen für M'Baye Niang (18.) und Kamil Grosicki (20.) gab es keine nennenswerten Highlights. Doch in der 38. Minute gingen die Senegalesen etwas glücklich in Führung, als ein 18-Meter-Flachschuss von Idrissa Gueye noch entscheidend und unhaltbar von Thiago Cionek abgefälscht wurde.

Nach dem Wechsel ging Polen-Coach Adam Nawalka mehr Risiko und stellte auf eine Dreierkette um. Mit dieser Maßnahme sollten die Adler endlich mehr Zug zum Tor entwickeln, was zumindest auch ansatzweise glückte. Nach einem Foulspiel des künftigen Schalkers Salif Sane an Robert Lewandowski, der ansonsten beim wuchtigen Innenverteidiger abgemeldet war, schlenzte der Bayern-Star den fälligen Freistoß aus 17 Metern auf das Tor, doch Torwart Khadim Ndiaye entschärfte den Versuch. Kurz darauf jagte Lukasz Pisczcek einen Volleyschuss neben den Kasten (56.).

Als Polen zunehmend am Ausgleich schnupperte, servierten sie Senegal den zweiten Treffer per Slapstick-Einlage auf dem Silbertablett. Denn als Grzegorz Krychowiak weit und unkontrolliert Richtung eigenes Tor zurückspielte, betrat der zuvor verletzte Niang das Feld und sprintete zwischen Verteidiger Jan Bednarek und dem herausgelaufenen Torwart Wojciech Szczesny und schob das Leder ins verwaiste Tor (60.). Von diesem Nackenschlag sollte sich Polen nicht mehr erholen. Zwar kamen die Osteuropäer durch Arkadiusz Milik (70.) und Maciej Rybus (79.) zu Gelegenheit, doch eine Aufholjagd lag nicht in der Luft und ein finaler Sturmlauf blieb aus. Zwar glückte Krychwowiak (86.) noch der späte Anschlusstreffer, zu mehr sollte es nicht reichen. Der 2:1-Sieg für Senegal, die taktisch diszipliniert spielten, technisch auf der Höhe waren und sich in exzellenter körperlicher Verfassung präsentierten, war unterm Strich verdient.

Japan feiert historischen Sieg gegen Kolumbien

Im zweiten Gruppenspiel feierte Japan einen historischen 2:1-Erfolg gegen Kolumbien. Die beiden Bundesliga-Legionäre Shinji Kagawa und Yuya Osako sorgten mit ihren Treffern dafür, dass erstmals nach 18 Duellen eine asiatische Auswahl ein südamerikanisches Team bei einer Weltmeisterschaft besiegte.

Das klar favorisierte Kolumbien erwischte im WM-Stadion von Saransk einen absoluten Horrorstart. Denn schon in der 3. Minute verhinderte Carlos Sanchez mit der Hand den Rückstand und wurde dafür zurecht mit glatt Rot des Feldes verwiesen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Kagawa souverän (6.). Doch trotz Unterzahl und Rückstand kämpften sich Los Cafeteros mit viel Leidenschaft und einem emsigen Radamel Falcao ins Spiel zurück. Kolumbien dominierte zusehends das Geschehen und kam durch einen gewieften Freitstoßtreffer von Juan Quintero (39.) zum zwischenzeitlichen Ausgleich.

Im zweiten Durchgang schlug das Pendel dann aber wieder Richtung Japan aus. Die Blauen Samurai ließ den Ball in Überzahl geduldig durch die eigenen Reihen laufen und drängte die Kolumbianer nach hinten. Torwart David Ospina konnte zunächst gegen Osako (54.) und Takashi Inui (57.) stark parieren, doch in der 73. Minute war gegen den Kopfball von Osako machtlos.

Während sich Japan und Senegal über einen gelungenen Auftakt bei der WM 2018 freuen dürfen, stehen Kolumbien und Polen bereits am 2. Spieltag im direkten Duell unter Zugzwang.


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