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Deutschland vergeigt Auftakt: Schwaches DFB-Team unterliegt Mexiko verdient mit 0:1
Die „Mission Titelverteidigung“ startete für Deutschland bei der WM 2018 mit einem krachenden Fehlstart. In seinem Auftaktspiel verlor der schwach aufspielende Weltmeister gegen Mexiko mit 0:1. Für die DFB-Auswahl ist es die erste Startpleite bei einer Weltmeisterschaft seit 1982, die insgesamt absolut verdient war. Denn während sich Deutschland vor allem in der Defensive erschreckend präsentierte und zudem die Präzision im Angriffsspiel sowie grundlegende Tugenden vermissen ließ, agierten die spielfreudigen Mexikaner aggressiv, spitzig und leidenschaftlich und stellten die Löw-Truppe vor gewaltige Probleme.
Deutschland steht nach dem 0:1 gegen Mexiko in den beiden verbleibenden Gruppenspielen gegen Schweden (Samstag, 23. Juni) und Südkorea (Mittwoch, 27. Juni) mit dem Rücken zur Wand. Zwei Siegen müssen für das Überlegen her.
Vor Spielbeginn musste Bundestrainer Joachim Löw seine Viererkette kurzfristig umstellen, da Jonas Hector wegen Grippe ausfiel. Dieser wurde auf der linken Abwehrseite durch Marvin Plattenhardt vertreten. In offensiven Mittelfeld bildeten hingegen Thomas Müller, Mesut Özil und Julian Draxler hinter Stoßstürmer Timo Werner die Dreierreihe. Insgesamt standen acht Weltmeister im Luschniki-Stadion zu Moskau in der deutschen Startaufstellung, die aber wenig weltmeisterliches zustande brachten.
Lozanzo bestraft unsortierte DFB-Auswahl
In einer wilden Anfangsphase, in der Deutschland und Mexiko mit offenem Visier kämpften und die Mittelamerikaner hoch und mutig angriffen, dauerte es nicht lange, bis zu den ersten gefährlichen Torraumszenen. Schon in der 2. Minute zeigte Jerome Boateng eine Rettungstat, als er einen Schuss von Lozano aus acht Metern blockte. Auf der anderen Seite verpasste Werners Rechtsschuss sein Ziel (3.). In einer äußerst intensiven Partie verzeichneten beide Teams weitere Halbchancen, doch die Mexikaner zeigte die bessere Körpersprache und gingen in den Zweikämpfen entschlossener zu Sache. Ein weiteres Manko der deutschen Elf waren die vielen Ungenauigkeiten im Aufbauspiel, zudem die sich breitmachende Sorglosigkeit.
Im Mittelfeld entstanden riesige Löcher und die Abwehr wirkte phasenweise völlig unsortiert. Das schnelle Umschaltspiel von „El Tri“ stellte Deutschland zunehmend vor Probleme. In der 22. Minute war es dann soweit. Sami Khedira verlor im Spielaufbau den Ball, die Mexikaner schalteten blitzschnell um und nach Zuspiel von Chicarito ließ Lozanzo erst Özil aussteigen und jagte anschließend das Leder aus kurze Distanz in die Maschen. Manuel Neuer war chancenlos.
Die Führung für die Osorio-Elf war verdient, doch Deutschland hätte in der 39. Minute fast den Ausgleich markiert. Doch einen Freistoß von Toni Kroos, der ansonsten in Manndeckung genommen wurde und sich kaum entfalten konnte, lenkte Torwart Ochoa mit den Fingerspitzen an die Querlatte.
Joker Reus belebt DFB-Offensive - Brand-Knaller an Pfosten
Im zweiten Durchgang vorerst das gleiche Bild. Deutschland offensiv ohne Kreativität, Esprit und Kombinationen, hinten wackelte der Abwehrverbund immer wieder und es fehlte jegliche Struktur. In der 60. Minute reagierte Löw und bracht Marco Reus für Khedira. Der 29-jährige Wirbelwind belebte bei seinem WM-Debüt das deutsche Spiel und brachten frischen Wind in den DFB-Sturm. Deutschland kam in der Schlussoffensive vermehrt zu guten Möglichkeiten, doch Joshua Kimmich (65.), zweimal Reus (71., 72.), Kroos (76.) und Draxler (77.) konnten das Leder nicht im Gehäuse unterbringen. Mexiko blieb bei Kontern brandgefährlich, wobei Layun (78., 82.) zweimal zu ungenau abschloss.
Deutschland warf in den letzten Minuten noch einmal alles nach vorne und ging volles Risiko. Der eingewechselte Julian Brandt (89.) hatte dabei die beste Ausgleichschance, doch seine satte Diektabnahme touchierte nur den linken Außenpfosten. So blieb es bei der 0:1-Pleite für Deutschland gegen Mexiko, die den Weltmeister nun gehörig unter Druck setzt.
Hummels bemängelt Absicherung: „Stehen da oft alleine“
Nach der Pleite polterte Mats Hummels und richtige kritische Worte an seine Mitspieler: „Unsere Absicherung ist nicht gut, das muss man ganz klar sagen. Jerome und ich stehen da oft alleine. Ich spreche das oft an intern. Es scheint aber nicht zu fruchten. Wir hatten den Weckruf schon gegen Saudi-Arabien. Ich verstehe nicht, wieso wir heute so aufgetreten sind. Wir hatten schon einen Schuss vor den Bug bekommen. Wenn wir wieder so spielen, habe ich Sorge!“
Auch Löw wurde deutlich:„Wir sind enttäuscht, dass wir verloren haben. Das ist in der Tat eine nicht gewohnte Situation. Dem müssen wir uns jetzt stellen. Das Turnier ist lang. Der Start hat nicht geklappt. Jetzt müssen wir das nächste Spiel gewinnen, klar.“
Gegen Brasilien im Achtelfinale?
Deutschland braucht aber nicht nur einen, sondern zwei Siege gegen Schweden und Südkorea, sonst könnte die Weltmeisterschaft für „Die Mannschaft“ bereits nach der Vorrunde beendet sein. Sollte es die DFB-Elf als Gruppenzweiter ins Achtelfinale schaffen, könnte es zum Duell mit dem Mitfavoriten Brasilien kommen, die ihrerseits in ihrem Auftaktmatch nur 1:1 gegen die Schweiz spielten.
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